Der Klinikarzt 2008; 37(1): 37-39
DOI: 10.1055/s-2008-1052297
In diesem Monat

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Arztgespräche bei Theodor Fontane und Thomas Mann - Erfolgreich kommunizieren heißt: die gleiche „Sprache” sprechen

Mecidal communication in Theodor Fontane and Thomas Mann - Successful communication is feasible with two partners using the same „code”Evelyn Bukowski1
  • 1Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. E. Felder)
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 February 2008 (online)

Gängigen Kommunikationsmodellen zufolge verläuft eine Kommunikation dann erfolgreich, wenn Sender und Empfänger, also beide Gesprächspartner, den gleichen Code benutzen. Ob es sich um verbale oder nonverbale „Zeichen” handelt, ist dabei unwichtig. Wie sich die Arzt-Patienten-Kommunikation in den Werken von Theodor Fontane und Thomas Mann gestaltet, ist Gegenstand dieses Artikels. Bei „Effi Briest” findet in der Regel eine gelungene Kommunikation statt, sogar wenn die Dinge unausgesprochen bleiben. Im Gegensatz dazu bleibt die Konversation zwischen Arzt und Patient im „Zauberberg” stets erfolglos, was den zeitgenössischen Wandel über das Bild von Ärzten und deren Funktion widerspiegelt.

Common communication theories state that communication acts succeed if senders and recipients of code agree on the meaning of the signs they exchange. This may happen regardless of the nature of the code, be verbal or non-verbal. This paper investigates how the doctor-to-patient communication is depicted in Theodor Fontane's novel „Effi Briest” and some texts of Thomas Mann's opus. It turns out that this communication seems to work to a large extent between Effi and her medicine, even if many things remain unsaid. In contrast, in the „Magic Mountain” conversation acts between doctors and patients consistently fail which reflects the contemporary change regarding the idea of doctors and their role.

Literatur

  • 1 Dierks M.. Studien zu Mythos und Psychologie bei Thomas Mann. Thomas-Mann-Studien. Band 2. (2. Auflage), Frankfurt am Main: Vittoro Klostermann Verlag 2003
  • 2 Fontane T.. Werke, Schriften und Briefe (Herausgegeben von Walter Keitel und Helmuth Nürnberger, Abteilung I. Band 4. Effi Briest - Frau Jenny Treibel). München: Carl Hanser GmbH 1970
  • 3 Mann T.. Gesammelte Werke in dreizehn Bänden. Band I: Buddenbrooks. Verfall einer Familie. Frankfurt am Main: Fischer Verlag 1990
  • 4 Mann T.. Gesammelte Werke in dreizehn Bänden. Band III: Der Zauberberg. Frankfurt am Main: Fischer Verlag 1990
  • 5 Schweninger E.. Der Arzt.  Dresden: Rütten & Loening. 1906;  45
  • 6 von Engelhardt D.. Die Welt der Medizin im Werk von Thomas Mann. In: Engelhardt D, Wißkirchen H (Hrsg). Thomas Mann und die Wissenschaften. Lübeck: Dräger Druck Verlag 1999: 41-76
  • 7 von Engelhardt D.. Tuberkulose und Kultur um 1900. Arzt, Patient und Sanatorium in Thomas Manns „Zauberberg” aus medizinhistorischer Sicht. In: Sprecher T (Hrsg). Auf dem Weg zum Zauberberg - Die Davoser Literaturtage 1996 (Thomas-Mann-Studien, Band 16). Frankfurt am Main, Vittoro Klostermann Verlag 1997: 323-345
  • 8 von Jagow B, Steger F.. Literatur und Medizin. Ein Lexikon.  Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. 2005;  431
  • 9 Winau R.. Arzt und Krankheit in dichterischen Werken um die Jahrhundertwende. In: Studien zur Medizingeschichte des neunzehnten Jahrhunderts. Band 8. Medizin, Naturwissenschaft, Technik und das Zweite Kaiserreich. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1977: 152-171
  • 10 Ziegler E.. Theodor Fontane. Lebensraum und Phantasiewelt - eine Biographie. Berlin: Aufbau Verlag 1996

Korrespondenz

Dr. Evelyn Bukowski

Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg

Hauptstraße 207-209

69117 Heidelberg

Email: evelyn.bukowski@gs.uni-heidelberg.de