Pneumologie 2007; 61(11): 688
DOI: 10.1055/s-2007-998821
Pneumo-Fokus

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bronchoskopie - Elektromagnetisch navigierte Bronchoskopie steigert Erfolgsrate

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Publication Date:
14 November 2007 (online)

 
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Die Erfolgsraten einer flexiblen Bronchoskopie hängen von der Größe und dem Ort der Läsionen ab, weil es unmöglich ist, Biopsieinstrumente genau an die Läsion zu führen. Die Erträge liegen zwischen 20 und 84%. Eine elektromagnetisch navigierte Bronchoskopie könnte diese Werte steigern. In einer pros-pektiven Pilotstudie testeten T. R. Gildea et al. in Cleveland, USA, jetzt den Einsatz der israelischen Neuentwicklung, das superDimension/Bronchus System. Am J Respir Crit Care Med 2006; 174: 982-989

Dieses Lokalisationsgerät soll es ermöglichen, bronchoskopische Werkzeuge an vor der Untersuchung festgelegte Punkte zu führen. Zum superDimension/Bronchus System gehören 3 Teile. Eine Planungssoftware konstruiert aus compu-tertomografischen Bildern 3-dimensionale Objekte, in denen eine virtuelle Bronchoskopie möglich ist. Dazu kommt eine drehbare Sonde mit Positionssender, die an einem 8-fach drehbaren Instrument befestigt ist, welches wiederum auch Biegungen in den Bronchialästen bewältigen kann. Ein Generator erzeugt ein elektromagnetisches Feld. Die exakte Position der Sonde im elektromagnetischen Feld wird auf dem Systemmonitor angezeigt. Dadurch kann das Instrument exakt gesteuert werden, um an definierten Stellen transbronchiale Biopsien, transbronchiale Nadelaspirationen oder Bürsten-Biopsien durchzuführen.

An der Studie nahmen 60 Patienten (67,91 ± 9,3 Jahre) teil, bei denen Lungenläsionen oder vergrößerte mediastinale Lymphknoten vermuten wurden. In allen Fällen war eine vorherige Bronchoskopie erfolglos geblieben oder die Läsionen lagen an Stellen, die durch traditionelle Bronchoskopie nicht zu erreichen waren.

Die elektromagnetische Bronchoskopie beginnt mit einer Registrationsphase, während der 6 virtuelle Bildkoordinaten mit der Position des Patienten abgeglichen werden. In der Navigationsphase wird der drehbare Kopf zum Zielort bewegt und auf die Läsion gerichtet. Der Abstand zwischen der Spitze des Kopfes und dem Läsionszentrum wurde gemessen. Danach wurde der Kopf entfernt und durch den ausziehbaren Instrumententeil ersetzt, mit dem Proben genommen werden können.

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Proben konnten meist direkt aus dem Zielgewebe entnommen werden

Bei 58 Bronchoskopien waren 36-mal periphere Läsionen das Ziel, 9-mal Lymphknoten und 13-mal beide. Die gesamte Untersuchung dauerte rund 51 min (± 13 min).

Die Läsionen maßen 22,8 ± 12,6 mm, die Lymphknoten 28,1 ± 12,8 mm. In allen Fällen wurde der Probenkopf präzise zum Zielgebiet geführt. Der mittlere Abstand zum Zentrum der angepeilten Läsion betrug 9 mm. Die Proben konnten demzufolge in den meisten Fällen direkt aus dem Zielgewebe entnommen werden. Dies war insgesamt in 80,3% der Fälle erfolgreich (74% periphere Läsionen, 100% mediastinale Lymphknoten.

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75% hatten bösartige Tumoren

Bei rund 75% der Patienten konnten mit der elektromagnetischen Bronchoskopie bösartige Tumoren entdeckt werden, darunter Adenokarzinome, adenosquamöses Karzinome, kleinzellige und großzellige Karzinome. Es kam bei der Bronchoskopie zu keinen ungewöhnlichen Nebenwirkungen. 2 der Personen mussten wegen einem Pneumothorax behandelt werden.

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Fazit

Die elektromagnetisch navigierte Bronchoskopie ist eine sichere Methode mit einer hohen diagnostischen Erfolgsrate. Sie scheint der klassischen Bronchoskopie überlegen zu sein.

Annett Zündorf, Jena