Pneumologie 2007; 61(11): 686
DOI: 10.1055/s-2007-998818
Pneumo-Fokus

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Asthma bronchiale - NO-Metabolismus von Relevanz für das Asthma bronchiale

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Publication Date:
14 November 2007 (online)

 
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Ausgeatmetes Stickstoffmonoxid (NO) ist ein bekannter Marker bei entzündlichen Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale. Es ist allerdings bislang nicht klar, ob NO durch die asthmatische Atemwegsentzündung sekundär steigt oder ob es eine primäre Rolle bei der Entstehung von Asthma spielt. P. Latzin und Mitarbeiter untersuchten den Zusammenhang zwischen NO-Werten bei Neugeborenen und später folgenden Atemwegssymptomen. Am J Respir Crit Care Med 2006; 174: 1292-1298

Die Wissenschaftler führten die prospektive Kohortenstudie an der Universität Bern durch. Bei 164 gesunden Neugeborenen maßen sie die NO-Konzentration nach der Geburt. Anschließend assoziierten sie den ermittelten Wert mit dem Auftreten von respiratorischen Symptomen während des ersten Lebensjahres. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass erhöhte NO-Werte nur bei Kindern von atopischen oder rauchenden Müttern mit nachfolgenden ernsten respiratorischen Symptomen in Zusammenhang stehen. Das Vorliegen beider Risikofaktoren bei der Mutter hat einen multiplikativen Effekt auf diesen Zusammenhang. So ist bei Neugeborenen von rauchenden und atopischen Müttern ein um 1 nL/sec höherer NO-Wert nach Geburt mit einem 21-fachen Risiko assoziiert, an ernsten Atemwegssymptomen während des ersten Lebensjahres zu erkranken.

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Veränderungen im NO-Metabolismus sind klinisch relevant

Diese Ergebnisse zeigen, dass bei bestimmten Kindern Veränderungen im NO-Metabolismus schon vor dem Auftreten von Atemwegssymptomen vorhanden sind und klinisch relevant zu sein scheinen. Durch nichtinvasive NO-Messungen können somit möglicherweise Hochrisiko-Neugeborene identifiziert werden.

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Bewertung

Diese Studie deutet darauf hin, dass der NO-Metabolismus eine Rolle in der Enstehung von Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale spielen könnte. Wenn diese Ergebnisse in weiteren Studien bestätigt werden können, könnte dies neue Wege bei der Prophylaxe, beispielsweise mit NO-Inhibitoren, eröffnen.

Referiert und bewertet von Dr. Dominik Hartl, München