Psychiatr Prax 2008; 35(1): 1
DOI: 10.1055/s-2007-986323
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Auf ein Neues

Looking Back and AheadSteffi  Riedel-Heller, Christiane  Roick
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Publication Date:
08 January 2008 (online)

Table of Contents #

Dank an Asmus Finzen

Das Editorial unseres ersten Heftes in diesem Jahr ist Asmus Finzen gewidmet. Er verlässt den Herausgeberkreis der Psychiatrischen Praxis nach 34 Jahren. Als Gründungsherausgeber der Psychiatrischen Praxis und langjähriger geschäftsführender Herausgeber hat er wie kein anderer diese Zeitschrift geprägt. Ein Lebenswerk, beispielhaft für Kontinuität und Entwicklung. Wir danken ihm und schätzen seinen Rat.

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Lesetipp

Rauchfrei Psychiatrie - eine Illusion?

Rauchverbot und Nichtraucherschutz sind gerade in diesen Tagen ein heißes Thema. Vielleicht haben Sie auch den guten Vorsatz im neuen Jahr endlich mit dem Rauchen aufzuhören und verspüren gesetzlichen Rückhalt. Aber wie sieht es bei unseren Patienten aus? Über 80 % der Schizophreniepatienten rauchen. Ist eine rauchfreie Psychiatrie da nicht eine Illusion? Lesen Sie dazu unsere Debatte.

Gibt es deliktpräventive Intervention bei Gewalt- und Sexualstraftäter?

Jérôme Endrass und Mitarbeiter geben in einer systematischen Übersicht Einblick in den aktuellen Stand der Therapieevaluation in der Forensik.

Systemische Teamweiterbildung in der Psychiatrie

Julika Zwack und Jochen Schweitzer zeigen, dass eine systemische Weiterbildung die Teams in der Akutpsychiatrie stärkt und das Belastungserleben der Mitarbeiter reduziert. Damit aus dem multiprofessionellen Nebeneinander ein Miteinander wird.

Selbsthilfe aus dem Cyberspace?

Leider stehen bei der öffentlichen Diskussion über Internet-Foren oft die Risiken und Gefahren im Mittelpunkt. So ist den meisten der Suizid einer 17-jährigen Österreicherin und eines 20-jährigen Norwegers durch den Sprung von dem 600 Meter hohen Cliff „Prekestolen” noch bekannt. Die beiden sind über ein Suizidforum in Kontakt gekommen. Weniger wissen wir über die Chancen von Internet-Foren und welche Rolle sie für unsere Patienten und deren Angehörige spielen. Tanja Schielein und Mitautoren analysieren Online-Selbsthilfe-Foren für Menschen mit bipolaren Störungen.

Können Dokumentarfilme über psychisch Kranke zur Entstigmatisierung beitragen?

Es liegt nahe, dies Frage intuitiv mit „ja” zu beantworten. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Ines Winkler und Mitautoren berichten über die Evaluation des Filmfestivals „Ausnahmezustand”.

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Prämierung der meistzitierten Arbeiten

Was haben die drei meistzitierten Arbeiten des Jahres 2005 gemeinsam? Sie behandeln klassische sozialpsychiatrische Themen wie die gesellschaftliche Relevanz psychiatrischer Störungen, die Verknüpfung von ambulanten und stationären Leistungen und die tagesklinische Behandlung aus einer gesundheitsökonomischer Perspektive. Auf dem ersten Platz rangiert Susanne Friemel (1) mit ihrer Arbeit zu den direkten Kosten depressiver Erkrankungen, auf Platz zwei folgen gleichrangig Christiane Roick (2) mit einer Arbeit zum regionalen Psychiatriebudget und Thomas Kallert (3) mit einer Bericht zu den direkten Kosten akutpsychiatrischer Tagesklinikbehandlung.

Psychische Störungen haben eine erhebliche gesundheitsökonomische Bedeutung und Betroffene brauchen ein breites und vielfältiges Spektrum an Versorgungs- und Betreuungsleistungen, dass weit über den medizinischen Bereich hinaus bis in alle Lebensbereiche geht. Herzlichen Glückwunsch an die Autoren!

  1. Friemel S, Bernert S, Angermeyer MC, König HH. Die direkten Kosten von depressiven Erkrankungen in Deutschland - Ergebnisse aus dem European Study of the Epidemiology of Mental Disorders (ESEMeD) Projekt. Psychiat Prax 2005; 32: 113 - 121

  2. Roick C, Deister A, Zeichner D, Birker T, König HH, Angermeyer MC. Das regionale Psychiatriebudget: Ein neuer Ansatz zur effizienten stationärer und ambulanter Versorgungsleistungen. Psychiat Prax 2005; 32: 177 - 184

  3. Kallert TW, Schönherr R, Schnippa S, Matthes C, Glöckner M, Schützwohl M. Direkte Kosten akutpsychiatrischer tagesklinischer Behandlung: Ergebnisse aus einer randomisierten kontrollierten Studie. Psychiat Prax 2005; 32: 132 - 141

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Susanne Friemel

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Dr. Christiane Roick

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Prof. Thomas Kallert

Wir freuen uns, dass Sie der Psychiatrischen Praxis auch im neuen Jahr die Treue halten. Einen guten Start ins neue Jahr, Gesundheit, Kraft und eine gute Balance in allen Dingen wünschen Ihnen

Steffi Riedel-Heller und Christiane Roick

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Susanne Friemel

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Dr. Christiane Roick

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Prof. Thomas Kallert