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DOI: 10.1055/s-2007-986023
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Niedriggradige Gliome: Lässt sich die Resektabilität vorhersagen?
Publication History
Publication Date:
20 December 2007 (online)
Niedriggradige Gliome: Lässt sich die Resektabilität vorhersagen?
Bei Patienten mit niedriggradigen Gliomen ist eine der Haupttodesursachen die maligne Transformation des Tumors. Die Neoplasie vollständig zu entfernen kann aber schwierig sein, da sie sich teilweise schlecht vom gesunden Gewebe abgrenzen lässt oder wichtige Strukturen infiltriert. Nun wurde untersucht, welche Faktoren die Resektabilität beeinflussen.
Für ihre retrospektive Studie analysierten I.-F. Talos et al. Daten von 101 Patienten (61 Männer und 40 Frauen) im Alter zwischen 18 und 72 Jahren (Durchschnittsalter 39 Jahre), die an einem niedriggradigen supratentoriellen Gliom litten (WHO Grad II) (Radiology. 2006; 239: 506-513). Die Tumoren waren histopathologisch Astrozytome (n = 21), Oligodendrogliome (n = 64) und gemischte Oligoastrozytome (n = 16). In der T2-gewichteten Magnetresonanztomographie (MRT) zeigten sie sich hyperdens, in der T1-gewichteten MRT als iso- oder hypodens. Alle Patienten hatten sich einer MRT-gesteuerten chirurgischen Entfernung der Neoplasien unterzogen. Die Autoren bestimmten die Volumina der initialen Tumore und der postoperativen Residualtumore sowie deren Beziehung zu wichtigen anatomischen Strukturen.
Das Tumorvolumen variierte zwischen 2,7 und 231 ml bei einem durchschnittlichen Volumen von 54,5 ml. Das mittlere Residualvolumen nach Resektion betrug 20,2 ml. In der univariablen Analyse waren folgende Tumorcharakteristika mit einer inkompletten Resektion assoziiert: diffuse Tumorränder auf den T2-gewichteten MRT-Aufnahmen, Oligodendrogliome oder Oligoastrozytome und große Tumorvolumina. Gleiches galt, wenn die Gliome das Corpus callosum, den Tractus corticospinalis, die Inselregion, die Arterie cerebri media, den motorischen Kortex, die Sehstrahlung, den visuellen Kortex und die Basalganglien infiltrierten. In der multivariablen Analyse korrelierten 3 Variablen mit einer inkompletten Resektion: Infiltration des Tractus corticospinalis, Tumorvolumen und der histopathologische Typ des Oligodenroglioms.
Fazit: Die Autoren konnten in einer statistischen Analyse die Hauptvariablen bestimmen, die bei niedriggradigen supratentoriellen Gliomen mit einer inkompletten Resektion des Tumors einhergehen.