Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2007; 14(2): 64
DOI: 10.1055/s-2007-985764
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Ägypten - Hohe Hepatitis-C-Fallzahlen

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Publication Date:
03 August 2007 (online)

 
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    Nach Angaben eines neuen von der ägyptischen Regierung gebildeten Komitees zur Bekämpfung der Hepatitis C sind in Ägypten landesweit mindestens fünf Millionen Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert. Ägypten gehört somit zu den Ländern mit den höchsten Hepatitis-C-Fallzahlen weltweit. Darüber hinaus besitzen acht bis zehn Millionen Menschen (10-15 % der Bevölkerung) in Ägypten Antikörper gegen Hepatitis C.

    Jährlich treten in Ägypten zirka 70000 Neuinfektionen auf, von denen sich etwa 35000 chronisch manifestieren. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht, die Infektion kann jedoch bei frühzeitiger Erkennung relativ gut behandelt werden. Hepatitis C wird, ebenso wie Hepatitis B, durch Blutkontakte übertragen. Eine sexuelle Übertragung ist möglich, tritt jedoch selten auf. Auch auf perinatalem Weg kann sich der Hepatitis-C-Virus ausbreiten.

    Das Problem bezüglich der Hepatitis C in Ägypten ist hauptsächlich der relativ schlechte bzw. nicht ausreichende Hygienestandard in der medizinischen Praxis. Zusätzlich wird die Situation in Ägypten dadurch erschwert, dass nur zirka 21 % der Bevölkerung positiv auf eine Behandlung mit Interferon reagieren. Es erscheint hierbei sinnvoll, eine Kombination von Interferon und Ribavirin zur Behandlung der Hepatitis C einzusetzen.

    Quellen: promed, AllAfrica, IRIN

    Dr. med. Raymund Lösch und Dr. rer. nat. Mirko Dreßler, Bad Doberan