Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2007; 14(1): 11
DOI: 10.1055/s-2007-985232
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Achtung bei Rückkehrern aus den Tropen - Vermeintliche "Grippe" kann Dengue-Fieber sein

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Publikationsdatum:
01. August 2007 (online)

 
Inhaltsübersicht

Ärzte sollten bei Patienten mit grippeähnlichen Symptomen nachfragen, ob sie in letzter Zeit eine Reise in tropische Regionen unternommen haben. Es könnte sich hierbei um eine Erkrankung an Dengue-Fieber handeln.

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Epidemisches Ausmaß in Südamerika

Dengue-Fieber ist eine von Mücken übertragene Virusinfektion, die sich in tropischen und subtropischen Regionen in den letzten Jahren immer weiter ausbreitet. Vor allem während der in weiten Bereichen des südamerikanischen Kontinents noch bis Mai andauernden Sommerregenzeit, kommt es verstärkt zu Ausbrüchen. Aus Brasilien wurden bis Ende Januar bereits 21444 Erkrankungen und drei Todesfälle gemeldet, wobei der Bundesstaat Mato Grosso do Sul mit 15335 Fällen am meisten betroffen ist, gefolgt von Rio de Janeiro, das 1284 Erkrankte meldete. 6500 Erkrankungen sind aktuell aus dem Norden Argentiniens, der Grenzregion zu Paraguay bekannt. In dessen Hauptstadt Asuncion und Zentraldepartment waren bis zum 8. Februar 2007 über 3000 Menschen betroffen, das entspricht bereits einem epidemischen Ausmaß. Darüber hinaus melden von dem südamerikanischen Kontinent Peru 150 und Bolivien 500 Erkrankungen.

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Schwere Komplikationen bei Zweitinfektion

Das Dengue-Fieber bricht zwei bis sieben Tage nach einem infektiösen Mückenstich aus und wird von starken Kopf- und Gliederschmerzen begleitet. Nach etwa einer Woche klingen die Symptome in aller Regel ohne Komplikationen ab. Es kann danach aber noch einige Zeit dauern, bis das Gefühl einer allgemeinen Abgeschlagenheit überwunden ist. "Die größere Gefahr besteht jedoch dann, wenn es irgendwann einmal zu einer zweiten Infektion kommen sollte. Dann treten oftmals schwere Komplikationen mit Blutungen und Schocksymptomen auf, die zum Tod führen können oder Bluttransfusionen im Gastland erfordern", erklärt Dr. Burkhard Rieke, Tropenmediziner am CRM. Die Vorsorge und Aufklärung, um möglichst eine Infektion zu vermeiden, ist daher besonders wichtig.

Gegen Dengue-Fieber gibt es keine Impfung. Die einzige Möglichkeit besteht darin, Mückenstiche zu vermeiden. Dies sollte durch entsprechende Kleidung und Repellents geschehen, die auf die Haut und Kleidung aufgetragen werden.

Quelle: Presseinformation "'Grippe' nach Tropenaufenthalt kann Dengue-Fieber sein", herausgegeben vom Centrum für Reisemedizin, Düsseldorf