Pneumologie 2007; 61(7): 425-429
DOI: 10.1055/s-2007-985226
Pneumo-Fokus

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

48. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, - 14.-17. 3. 2007 in Mannheim

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10 July 2007 (online)

 
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Wie in jedem Jahr veröffentlichen wir in dieser und der nachfolgenden Ausgabe der "Pneumologie" die "take home messages" der einzelnen Sektionen - die Quintessenz des diesjährigen Kongresses in Mannheim. Wir möchten unseren Lesern damit einen Überblick über die Veranstaltungen des Kongresses und künftige Pläne der Sektionen geben. Viel Spaß bei der Lektüre!

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Sektion Allergologie und Immunologie

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Den aktuellen Daten der DGP ist zu entnehmen, dass die Sektion Allergologie und Immunologie mit zurzeit knapp 500 Mitgliedern die zweitgrößte Sektion der Gesellschaft darstellt. Bereits unmittelbar nach dem DGP-Kongress 2006 in Nürnberg begann die Sektion mit den Vorbereitungen für den Kongress 2007 in Mannheim. Durch insgesamt 9 Veranstaltungen konnte dort ein breit gefächertes Themenspektrum präsentiert werden. Neben einem Postgraduiertenkurs fanden 2 Frühseminare, 2 Symposien, ein Workshop, freie Vorträge, eine Posterdiskussion sowie eine Kasuistikkonferenz statt. Die Auswertung der Teilnehmerzahlen verdeutlicht, dass ins-besondere die Themen "Kasuistikkonferenz", "exogen-allergische Alveolitis" sowie "Spezifische Immuntherapie: Für und Wider" mit jeweils über 200 Teilnehmern eine große Resonanz fanden und somit offensichtlich die Informationsbedürfnisse der Teilnehmer erfüllten.

Darüber hinaus konnte die Sektion das Organ unserer Gesellschaft, die Zeitschrift "Pneumologie", mit verschiedenen Beiträgen in seiner Arbeit unter-stützen. Es wurden unter anderem Beiträge zu "Top Ten der Literatur" erstellt sowie auch verschiedene Übersichtsarbeiten. In der Mai-Ausgabe der "Pneumologie" wurde die CME-Arbeit zur exogen-allergischen Alveolitis publiziert. Darüber hinaus wurden von X. Baur 2006 insgesamt 3 Arbeiten zum Themenkomplex der berufsbedingten obstruktiven Atemwegserkrankungen in der "Pneumologie" veröffentlicht.

In der Januar-Ausgabe der "Pneumologie" wurden zudem die "Empfehlungen zur Diagnostik der exogen-allergischen Alveolitis" der Arbeitsgemeinschaft exogen-allergische Alveolitis der DGP und DGAKI veröffentlicht. Die Neubearbeitung dieser Empfehlungen stellt eine wesentliche Hilfe für die deutschen Pneumologen dar, insbesondere auch dann, wenn es gilt, gutachterliche Fragestellungen zu bearbeiten. Mitglieder der Sektion waren maßgeblich an der Erstellung dieser Empfehlungen beteiligt.

Zurzeit wird eine DGAKI-Leitlinie "Hauttest" unter Federführung von Frau PD Dr. Ruëff erstellt. Die Sektion wird an der Erarbeitung dieser Leitlinie beteiligt sein. Gerade erfolgt die Terminierung für ein erstes Arbeitstreffen. Eine entsprechende deutsche Leitlinie besteht noch nicht. Da eine solche Empfehlung auch direkte Auswirkungen auf die praktische allergologische Tätigkeit von Pneumologen und ärztlichem Assistenzpersonal sowie auch auf deren Ausbildung hat, ist eine Beteiligung der Sektion von besonderer Bedeutung.

Horst Müsken, Bad Lippspringe

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Sektion Endoskopie

Der Jahreskongress stellt immer einen Schwerpunkt der Veranstaltungen der Sektion dar. In Mannheim befasste sich die Sektion mit neuen Aspekten der endoskopischen und bioptischen Verfahren und stellte diese kritisch dar. In der Sitzung Hot Topic wurden Bronchoskopie mit Navigation, neue Stents und Ventile oder Blocker zur bronchoskopischen Emphysemtherapie anhand der technischen Neuerungen und Gegebenheiten dargestellt. Auf der Basis der publizierten Daten und der bisherigen Ergebnisse erfolgte eine Einschätzung und kritische Bewertung des Neuen. Ein Symposium war zusammen mit der Sektion Thoraxchirurgie zur benignen Trachealstenose und Tracheomalazie organisiert worden. Neben einer Systematik wurden die Möglichkeiten der konservativen und bronchoskopischen interventionellen Therapie erörtert. Dabei stand bei der Malazie ein neues Konzept aus Boston im Mittelpunkt, das passageres Stenting und dann eine chirurgische Stabilisierung der Trachea umfasst. Ein weiterer Schwerpunkt war die chirurgische Therapie der Trachealstenose.

Die "klassischen" Kurse Bronchoskopie für Fortgeschrittene und internistische Thorakoskopie neben der Thoraxsonografie waren erneut angeboten worden. Bei der Thorakoskopie stand der maligne Erguss im Mittelpunkt. Organisatorisch war erstmals auch die Sektion Pneumologische Onkologie beteiligt. So wurden vor allem auch die Alternativen zur Thorakoskopie breiter dargestellt und diskutiert. Zusammen mit der "neuen" Sektion Medizinische Assistenzberufe hatten wir einen Postgraduiertenkurs für Endoskopiker und Endoskopieassistenzpersonal organisiert, der sich mit der Materialgewinnung und Verarbeitung befasste. Im Mittelpunkt stand der differenzierte Einsatz der verschiedenen Methoden der Materialentnahme und vor allem die sofortige sachgerechte Verarbeitung der Proben, bevor das Material in die diversen Institute geht. Das einzige Frühseminar bot nochmals Grundlagen der bronchoskopischen Materialentnahme an.

Die ganz aktuellen Entwicklungen wurden in freien Vorträgen und Postern dargestellt und mit großer Publikumsbeteiligung diskutiert. Diese Veranstaltungen fanden erfreulicherweise ein enormes Interesse.

Im Sektionstreffen wurden die weiteren Aktivitäten koordiniert.

Die Bronchoskopiekurse der Sektion Endoskopie der DGP sind von immer größerer Bedeutung. Die klassischen Fiberbronchoskopiekurse werden an vielen Stellen angeboten. Beispielhaft seien hier die umfassenden Kurse in Ballenstedt und München, Klinikum Rechts der Isar, erwähnt, weil diese mit der Sektion koordiniert sind. Die interventionellen Verfahren sind beim Kurs in Hemer bzw. Heidelberg mit namhaften Referenten vertreten. Besonders zu erwähnen ist ein Thorakoskopiekurs für den Pneumologen, der jährlich in Halle stattfindet und einen praktischen Teil am Tier beinhaltet.

An anderen Aktivitäten ist eine Arbeitsgruppe zur internistischen Thorakoskopie erwähnenswert. Das erste Ziel ist die Erarbeitung einer neuen Empfehlung zur internistischen Thorakoskopie. Die Sektion ist durch F. Herth auch in internationalen Leitliniengremien vertreten. Gerade die Heidelberger Gruppe ist mit zahlreichen Publikationen auch auf diesem Gebiet sehr aktiv.

F. Stanzel, Gauting

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Sektion Epidemiologie, Arbeits-, Umwelt- und Sozialmedizin

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Das nunmehr 4. Berufskrankheitenforum behandelte unter Vorsitz von D. Groneberg, Hannover, und O. Blome, St. Augustin, das Thema "Synkanzerogenese: 1 + 1= 2?". Neben Asbest zählen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material freigesetzt werden, zu den klassischen krebserregenden Substanzen. Krebs ist eine komplexe multifaktorielle Erkrankung, die viele Ursachen haben kann. Für die Forschung ist deshalb die Frage, ob und wie mehrere krebsauslösende Faktoren sich gegenseitig beeinflussen (Synkanzerogenese), eine besondere Herausforderung. In dem Symposium wurde der aktuelle Kenntnisstand zur Frage der qualitativen und quantitativen Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen krebserzeugenden Noxen am Arbeitsplatz vermittelt. Entsprechende Auswirkungen auf das Berufskrankheitenrecht und die aktuelle Rechtssprechung wurden dargestellt und lebhaft diskutiert.

Als eine der wiederkehrenden Veranstaltungen der Sektion wurden in Mannheim der Postgraduierten-Kurs "Pneumologische Radiologie - Begutachtung pulmonaler Berufserkrankungen" von K. Hering, Dortmund, und S. Tuengerthal, Heidelberg, durchgeführt. Eingegangen wurde u. a. auf die digitale Radiografie und die HRCT bei der Diagnostik von Pneumokoniosen, die Klassifikation gemäß ILO2000, die anatomischen Grundlagen und die Nomenklatur der HRCT-Morphologie der normalen Lunge sowie typische pulmonale und pleurale Befundmuster interstitieller Lungenerkrankungen.

Im Rahmen der Veranstaltung "Aspekte der Arbeitsmedizin: Leistungserfassung -Gesundheitsrisiken" präsentierte W. Marek, Bochum, Ergebnisse zur individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit von Studenten, die aus ergospirometrischen Untersuchungen im aeroben Leistungsbereich extrapoliert wurden.

T. Raupach, Göttingen, berichtete über eine Studie zur Erhebung des Raucheranteils sowie der Kenntnisse zu Methoden der Tabakentwöhnung unter Medizinstudenten. Die Ergebnisse deuten auf Defizite in der Ausbildung Göttinger Medizinstudenten hinsichtlich des Risikofaktors Rauchen hin.

W. Marek, Bochum, stellte ein Verfahren vor, welches eine Objektivierung der mitarbeitsabhängigen Leistung im 6-Minuten-Gehtest ermöglicht. Damit ergibt sich die Möglichkeit, den während eines Rehaaufenthaltes erzielten Leistungszuwachs in Bezug zu den Werten der Eingangsuntersuchung zu setzen.

H. Geldmacher, Hannover, kam nach Daten der BOLD-Studie zu der Einschätzung, dass die COPD eine Erkrankung mit hoher Prävalenz insbesondere in den Frühstadien ist, die oft ärztlich nicht diagnostiziert wird.

A. Preisser, Hamburg, berichtete über gesundheitliche Gefährdungen, denen Beschäftigte bei der Kontrolle oder Entladung von Containern ausgesetzt sein können. Den vornehmlich als Begasungsmittel verwendeten halogenierten Kohlenwasserstoffen kommt dabei besondere Relevanz zu. Auf die Möglichkeit einer Verursachung einer obstruktiven Atemwegserkrankung durch Tetrahydrothiophen (THT) wies C. Bitter, Hamburg, hin. THT wird aufgrund seines intensiven und unangenehmen Geruchs zur Gasodorierung verwendet.

Vor dem Hintergrund der Lehrstellensituation auf dem Arbeitsmarkt und drohender Arbeitslosigkeit hat die Beratung allergie- und asthmakranker Jugendlicher bei der Berufswahl an Bedeutung gewonnen. Die Wahl des richtigen Arbeitsplatzes hat für den allergiekranken Jugendlichen wie für die Gesamtgesellschaft aber auch eine langfristige sozioökonomische Bedeutung. Dennoch ist das Ergreifen eines "Risikoberufes" manchmal unausweichlich. D. Nowak, München, präsentierte evidenzbasierte Empfehlungen zur beruflichen Neigung und kommentierte kritisch die Effizienz des Jugendarbeitsschutzgesetzes. Der Organisator der Veranstaltung, J. Lecheler, Berchtesgaden, gab einen Überblick zur Problematik des echten und falschen Asthmas bei der Berufsberatung.

Die "Begutachtung des Berufsasthmas" war Thema eines gemeinsam mit der Sektion Allergologie und Immunologie gestalteten Workshops. Behandelt wurden das Isocyanatasthma (BK 1315, D. Nowak, München) sowie die Diagnostik und Beurteilung obstruktiver Atemwegserkrankungen durch chemisch-irritativ oder toxisch wirkende Stoffe (BK 4302, R. Merget, Bochum). X. Baur, Hamburg, gab einen Überblick über spezifische inhalative Provokationstests, die häufig erst eine eindeutige Diagnosestellung arbeitsbedingter obstruktiver Atemwegserkrankungen ermöglichen.

Den neuesten Erkenntnissen zu gesundheitlichen Aspekten von Feinstaub auf das zentrale Nervensystem widmete sich das gemeinsam mit der Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin durchgeführte Symposium "Feinstaub: von der Lunge zum ZNS?". In dem interdisziplinär ausgerichteten Symposium "Pleuramesotheliom", welches auf Initiative der Sektion Pneumologische Onkologie sowie der Sektion Thoraxchirurgie veranstaltet wurde, berichtete D. Nowak, München, über arbeitsmedizinische Aspekte und Fallstricke. In Kooperation mit der Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin sowie der Sektion Zellbiologie wurden u. a. von E. von Mutius, München, epidemiologische Daten zur Entstehung von Allergie und Asthma präsentiert.

Unter Leitung von D. Nowak, München, und R. Merget, Bochum, wird in der "Pneumologie" die Serie "Asthma am Arbeitsplatz" herausgegeben.

F. Hoffmeyer, Bochum

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Sektion Infektiologie und Tuberkulose

Die Sektion blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Die 2005 in Zusammenarbeit mit der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG), der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) und dem Kompetenznetz CAPNETZ fertiggestellte S3-Leitlinie zur ambulant erworbenen Pneumonie und anderen unteren Atemwegsinfektionen findet inzwischen weite Verbreitung und wurde wie vorgesehen als Kurztaschenbuch publiziert. Das erste Update ist in Planung. Die Bewilligung der 3. Förderperiode für das Kompetenznetz CAPNETZ (ambulant erworbene Pneumonie), an dem viele Mitglieder der Sektion im Vorstand bzw. Projektleiter und -mitarbeiter maßgeblich beteiligt sind, eröffnet gute Möglichkeiten für Projekte der Versorgungsforschung sowie klinische Studien im Bereich der klinischen Zentren, aber auch der grundlagennahen Forschung. In diesem Zusammenhang soll auch die Implementierung der S3-Leitlinie zur CAP und deren Auswirkungen im Rahmen eines von der Bundesärztekammer geförderten Projekts überprüft werden.

Die Sektion war während des Kongresses in Nürnberg 2006 mit Symposien, Workshops, der Veranstaltung des DZK zur Tuberkulose, Pro-und-Contra-Diskussionen, Frühseminaren sowie Freien Vorträgen und Postersitzungen gut vertreten, die Veranstaltungen waren durchweg sehr gut besucht. Auch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Veterinärmedizin wurde mit einer Veranstaltung zum Thema respiratorische Virusinfektionen fortgesetzt. Die Interdisziplinarität der Infektiologie als Querschnittsfach zeigte sich in dem hohen Vernetzungsgrad mit anderen Sektionen.

Das Sektionstreffen der Sektion 4 fand im November 2006 im Augusta Krankenhaus, Bochum, unter Leitung von S. Ewig statt. Die Vorträge wurden von einer lebhaften Diskussion begleitet und befassten sich teils mit aktuellen Forschungsthemen auf dem Gebiet der Wirts-/Pathogeninteraktion (D. Drömann), und den respiratorischen Virusinfektionen (G. Rohde), teils mit der Versorgungsforschung und Qualitätssicherung auf dem Gebiet der ambulant erworbenen Pneumonie T. Bauer, S. Ewig) sowie mit der Rolle der Fluorchinolone in der Tuberkulosetherapie.

K. Dalhoff, Lübeck

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Sektion Intensiv- und Beatmungsmedizin

Die Namensänderung unserer Gesellschaft in "Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin" hat neben politischen Aspekten auch direkte Auswirkungen auf die Aktivitäten im Bereich Intensiv- und Beatmungsmedizin. Durch Mitgliederentscheidung bei der Jahrestagung der DGP 2006 in Nürnberg wurde der bisherige Name der Sektion "Intensivmedizin" in "Intensiv- und Beatmungsmedizin" geändert. Hiermit wird der interessierten Öffentlichkeit vermittelt, dass die Beatmungsmedizin innerhalb der Pneumologie einen herausragenden Stellenwert einnimmt. Wir verbinden damit aber auch die Einladung an assoziierte Berufsgruppen, wie vor allem Atmungstherapeuten, Physiotherapeuten und Pflegekräfte, in unserer Sektion aktiv mitzuarbeiten.

Während des 47. DGP-Kongresses in Nürnberg war unsere Sektion mit insgesamt 6 Symposien, 2 Postgraduiertenkursen, 4 Frühseminaren, einem Seminar und einer Posterdiskussion sehr aktiv. Die Veranstaltungen wurden zum Teil eigenständig, aber bevorzugt in enger Zusammenarbeit mit anderen Sektionen durchgeführt.

In Nürnberg wurde Frau Dr. Simone Rosseau aus Berlin zur stellvertretenden Sprecherin gewählt.

Im Mai 2006 fand unter der professionellen Leitung von Ortrud Karg und Jens Geiseler in Fürstenfeldbruck die gemeinsame Jahrestagung der Sektion mit der AG Heimbeatmung und Respiratorentwöhnung statt. In bewährter Tradition der Jahrtestreffen war auch diese Veranstaltung mit ca. 450 Teilnehmern ein voller Erfolg.

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Aktivitäten im Jahr 2006 war die S3-Leitlinie "Nicht-invasive Beatmung zur Therapie der akut respiratorischen Insuffizienz", die unter der Federführung von B. Schönhofer und gemeinsam mit Experten aus 8 weiteren Fachgesellschaften erstellt wird. Ein Höhepunkt dieses Projektes war die Erste Konsensuskonferenz, die im Juli 2006 in Kassel stattfand. Die Fertigstellung der Leitlinie ist für Herbst 2007 vorgesehen.

Im September 2006 wurde das Erste Curriculum Beatmungsmedizin in Kassel unter der Leitung von M. Pfeifer und B. Schönhofer erfolgreich ausgerichtet. An interaktiven Workshops mit 4 Modulen zu aktuellen Themen der invasiven und nichtinvasiven Beatmung nahmen 52 Ärztinnen und Ärzte vorwiegend aus pneumologischen Abteilungen teil. Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv.

In der Assembly 2 (Respiratory Intensive Care) der European Respiratory Society (ERS) ist unsere Sektion mit T. Welte als Chair und B. Schönhofer als Secretary sehr gut vertreten. Im Februar 2007 fand in Hannover ein ERS-School-Kurs zum Thema "Noninvasive positive pressure ventilation: State of the art" mit 60 Teilnehmer aus dem europäischen und nichteuropäischen Ausland statt.

Schließlich begann im Frühjahr 2006 die Serie Beatmung in der "Pneumologie". In 8 Übersichtsarbeiten wird hier das gesamte Spektrum der Beatmungsmedizin behandelt.

Bernd Schönhofer, Hannover

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Sektion Kardiorespiratorische Interaktion

  • Im Vordergrund der Aktivitäten stand die Bearbeitung der aktuellen Leitlinien "Diagnostik und Therapie des PHT" unter Federführung von H. Orschewsky, Graz. 2006 ist hier durch die 3 Gesellschaften Zustimmung zur letzten Version gegeben worden.

  • Wie auch in den Vorjahren sind Mitglieder aus unserer Sektion aktiv auf nationalen und internationalen Tagungen mit Vorträgen vertreten gewesen. Zu dem ist eine Reihe hochrangiger Publikationen erschienen.

  • Obwohl die überregionale AG "pulmonale Hypertonie" aus den 3 Gesellschaften im letzten Jahr nicht getagt hat, sind hier weitere Koordinierungen erfolgt. Aus meiner Sicht sollte zu den ausgewählten Fragen Stellung genommen werden und weitere Aktivitäten beschlossen werden.

Am 10. und 11. November 2006 tagte die Sektion Kardiorespiratorische Interaktion der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in den DRK Kliniken Berlin-Mitte im pneumologischen und schlafmedizinischen Zentrum (Leiter P. Dorow).

Es wurde ein Spiroergometrie-Kurs für Anfänger und ein Spiroergometrie-Kurs für Fortgeschrittene (K. H. Rühle, Hagen; S. Thalhofer, Berlin; P. Meissner, Berlin; M. Kim, Berlin; P. Dorow, Berlin) durchgeführt.

Ferner erfolgte ein Vortrag mit anschließender Diskussion über die pulmonale Hypertonie (R. Ewald, Greifswald) sowie über das Management der akuten Lungenembolie (H. Wörth, Fürth).

Es bildete sich ein Arbeitskreis, der sich mit "COPD und pulmonale Hypertonie" intensiv beschäftigen will. Die Leitlinien "pneumologische Belastungsuntersuchungen" werden neu überarbeitet.

Darüber hinaus wurde diskutiert, ob Leitlinien entwickelt werden sollen zu

  • Dynamic Hyperinflation (EELV)

  • Inefficient Ventilation (FE/VCOS der Taste SLOP)

  • portable Spiroergometrie-Geräte

Prof. Ewert versucht eine Datensammlung zum Thema "COPD und pulmonale Hypertonie" zu starten.

P. Dorow, Berlin

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Sektion Klinische Pneumologie

Die Hauptaktivitäten der Sektion Klinische Pneumologie lagen im Jahr 2006 in der Organisation des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Auf dem DGP-Kongress in Mannheim wurden folgende Veranstaltungen unter Federführung oder Beteiligung der Sektion Klinische Pneumologie durchgeführt:

  • Postgraduiertenkurs: Mikrobiologie und Antibiotika

  • Klinische Symposien: From Bench to Bedside - vom Genotyp zum Phänotyp, der adipöse Patient, palliative Therapie und Palliation in der terminalen Phase, Kontroversen bei unteren Atemwegsinfektionen, Biomarker als Verlaufs- und Prognosemarker pulmonaler Erkrankungen, sektorenübergreifendes Langzeitmanagement von Asthma und COPD, schwere Exazerbationen pulmonaler Erkrankungen, Symposium Prävention: Rauchen von der Jugend bis zum Alter, Impfungen in der Pneumologie, COPD - neue Perspektiven, seltene Lungenerkrankungen

  • Frühseminar: Umgang mit Thoraxdrainagen

  • Freie Vorträge: Interstitielle Lungenerkrankungen, obstruktive Atemwegserkrankungen, diagnostische Verfahren

  • Posterbegehungen: Kasuistiken, Neuigkeiten in der Therapie von Atemwegserkrankungen

Erfreulich war die hohe Zahl an eingereichten Abstracts von ansprechender Qualität, insgesamt konnten 6 Postersitzungen ausgerichtet werden.

Mitarbeiter der Sektion Klinische Pneumologie waren an vielen Aktivitäten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, wie zum Beispiel bei Erstellung von Leitlinien oder im Rahmen der regionalen Fachgesellschaften, beteiligt.

Wegen des breiten Spektrums an Themen im Bereich der klinischen Pneumologie, die auch auf vielen nationalen und internationalen Kongressen als Kernthemen abgehandelt werden, wurde auf der Sektionssitzung beschlossen, keine Sitzung zwischen den DGP-Kongressen abzuhalten.

Auf der Sektionssitzung wurde eine Vielzahl von Themenvorschlägen, viele davon sektionsübergreifend, für den Kongress in Lübeck generiert. Es bestand Interesse daran, regionale oder überregionale Fallkonferenzen einzuführen, in den pneumologisch Interessierte anspruchsvolle und schwierige Fälle diskutieren können. Für einen ersten Probelauf wird T. Welte Kontakt zu D. Kirsten in Großhansdorf aufnehmen, der bereits mehrfach mit großem Erfolg Initiator solcher Konferenzen war.

T. Welte, Hannover

R. W. Hauck, Bad Reichenhall

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Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin

Die wissenschaftlichen Aktivitäten unserer Sektion sowie die weitreichenden Interaktionen mit anderen Sektionen lassen sich anhand des DGP-Tagungsprogrammes von 2006 in Nürnberg und des Programmes für den 48. DGP-Kongress in Mannheim 2007 ablesen. Das Podium für Gedankenaustausch und wissenschaftliche Diskussion mit dem Fokus auf die "Pathophysiologie" lieferte unsere traditionelle Herbsttagung, diesmal ausgerichtet an der Asklepios-Fachklinik München-Gauting (Pneumologie 2007; 61: 57-60). Das entsprechende Podium für die "Aerosolmedizin" wurde beim Deutschen Aerosol-Therapie-Seminar im November in Marburg, das mit seiner XI. Tagung bereits als traditionell bezeichnet werden kann, geboten (Pneumologie 2007; 61: 127-133). Die Tagung begann mit den Proseminaren zu den Grundlagen der Aerosoltherapie. Schwerpunkt der Nachmittagssitzung waren Vorträge, die die Zusammenhänge zwischen Erkrankungen der Lunge und der Nasennebenhöhlen beleuchteten. Anschließend wurden aktuelle Publikationen zur Aerosoltherapie obstruktiver Lungenerkrankungen unter dem Titel: "Aerosolmedizin im Fokus" vorgestellt, die lebhaft aber sachlich diskutiert wurden. Der Tag endete mit mehreren angemeldeten Kurzvorträgen. Am Samstag war der Schwerpunkt des Vormittags die inhalative Therapie mit Steroiden, insbesondere in Bezug auf Nebenwirkungen und Besonderheiten der einzelnen Inhalationssysteme. Auch hier entwickelte sich eine Diskussion auf fachlich hohem Niveau. Am Nachmittag standen die Perspektiven der Aerosoltherapie außerhalb der Lungenerkrankungen auf dem Programm mit den interessanten Themen "Inhalation von Insulin" und "Impfungen mit Aerosolen". Das immer aktuelle Thema "Biologische Wirkungen der Feinstaubexposition" bildete den Abschluss der mit ca. 140 Teilnehmern aus Medizin, Naturwissenschaften und Pharmaindustrie gut besuchten Veranstaltung.

Von unserer Herbsttagung ist aus dem Bereich der Lungenfunktionsanalytik die Entwicklung der Resistance-Volumen-Transformation, die die Möglichkeit der volumenorientierten, dynamischen Re-sistancedarstellung bietet, hervorzuheben. Der Stellenwert und die klinische Relevanz dieses Ansatzes wird in naher Zukunft von unserer Sektion herausgearbeitet werden. Auf dem Gebiet der Atemkondensatanalytik stellt der partikelbasierte Immunoassay von multiplen angiogenetischen Faktoren beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom einen innovativen Schritt dar, der das Spektrum vom Entzündungsmonitoring in Richtung Karzinomdiagnostik treibt. Weiterhin hervorzuheben ist die hochsensitive Ionenmobilitätsspektrometrie zum Nachweis flüchtiger Bestandteile in der Ausatemluft, die in Zukunft wohl die Atemkondensatanalytik bereichern wird.

Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Sektion wurden überschattet durch den plötzlichen Tod unseres ehemaligen Sektionssprechers, PD Dr. Hilmar Wuthe, mit dem wir einen liebenswürdigen, aufrechten, hoch geschätzten und immer hilfsbereiten Freund und Kollegen an unserer Seite verloren haben. Wir werden ihn sehr vermissen, und er wird uns unvergessen bleiben.

H. Schulz, Neuherberg

 
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