Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2007; 14(4): 196
DOI: 10.1055/s-2007-1022654
DGLRM-Mitteilungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hintergründe - Mitgliedsbeitrag verdoppelt?!!!!!?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Januar 2008 (online)

 
Inhaltsübersicht

Wer nicht dabei war, wird sich bei der Lektüre der nüchternen Formulierung im Protokoll der Mitgliederversammlung erstaunt die Augen reiben. Doch, Sie haben richtig gelesen. Über den ursprünglichen Antrag des Vorstandes deutlich hinausgehend, wurde eine Anhebung des Standard-Mitgliedsbeitrags auf 100 Euro beschlossen. Dem war eine intensive Diskussion im Vorstandsrat vorausgegangen, der sich ebenfalls mehrheitlich für diese deutliche Anhebung ausgesprochen hat. Dieser Beschluss ist gekoppelt mit dem Auftrag an den Vorstand, das Beitragssystem zu überarbeiten. Wie die Umsetzung der Beitragserhöhung tatsächlich aussieht, werden wir also erst in einer der nächsten Ausgaben berichten.

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Neue Rahmenbedingungen

Warum aber gönnt sich die Gesellschaft einen derart kräftigen Schluck aus der Pulle? Um im Bild zu bleiben: damit sie nicht verdurstet! Seit Jahrzehnten ist die DGLRM im Vergleich zu anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften nur mit einem dürftigen Haushaltsvolumen ausgestattet. Doch nun haben sich die Rahmenbedingungen erheblich verändert.

Zum einen haben wir feststellen müssen, dass sich wissenschaftliche Erkenntnisse nur dann auch politisch auswirken, wenn eine relevante Interessenvertretung auf europäischer Ebene stattfindet. Das hat - nicht zuletzt auf Initiative der DGLRM - zur Geburt der ESAM geführt. Nun entwickelt sich ESAM prächtig und die lieben Eltern müssen - man kennt das - entsprechend tief in die Tasche greifen. Alle beteiligten Gesellschaften müssen Beiträge an die ESAM entrichten, die nach der Anzahl der Mitglieder berechnet werden. Damit allein wäre die ESAM jedoch nicht handlungsfähig. Die DGLRM-Mitglieder, die sich zur Übernahme von Verantwortung in der ESAM bereit erklärt haben, werden dies zwar weiterhin ehrenamtlich tun, aber wenn alle Sitzungsspesen auch in Zukunft aus eigener Tasche entrichtet werden müssen, werden wir wohl bald niemanden mehr entsenden können.

Zum anderen hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, organisatorische und finanzielle Säule des Kongresses Medizin und Mobilität und damit unserer Jahrestagung, beschlossen, sich aufgrund geänderter Zielsetzungen aus diesem Kongress zurückzuziehen. Die Jahrestagungen der Vor-M&M-Ära waren allesamt gute Kongresse, trotzdem wollen wir nicht dahin zurück, sie wären heute nicht mehr zeitgemäß.

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Wir müssen den Anschluss halten

Kurz, in einer Zeit zunehmender Internationalisierung, gesteigerter wissenschaftlicher Ansprüche und hoher Anforderungen an die organisatorische, zeitliche und finanzielle Belastung des Ehrenamtes, können wir uns vergleichsweise Minibeiträge nicht mehr leisten. Wenn wir den Anschluss halten wollen, müssen wir die notwendigen Konsequenzen ziehen. Das hat die Mitgliederversammlung 2007 in einem mutigen Schritt getan. Selbstverständlich wird es aus diesen Beiträgen auch einen Rückfluss an die Mitglieder geben, ideell in Form einer Einflusssteigerung auf europäischer Ebene, aber auch direkt materiell als spürbarer Nachlass bei den Kongressgebühren. Besondere Mitgliedergruppen, wie Studenten und Ruheständler werden bei der Beitragsreform bevorzugt berücksichtigt.

Dr. Jörg Hedtmann, Hamburg