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Röntgenatlas der normalen Hand im Kindesalter

Der "Röntgenatlas der normalen Hand im Kindesalter" herausgegeben von H.-H. Thiemann, Inna Nitz und Andreas Schmeling verdankt sein Erscheinen einer glücklichen Fügung. Einerseits wurden die Röntgenbilder von normalen Kinderhänden aus DDR -Archiven verwendet (1986 und 1991 Thieme, Leipzig), für die dritte Auflage aktualisiert und im Stuttgarter Thieme Verlag 2006 veröffentlicht.

Wenn ich bisher den über 50 Jahre alten Röntgenatlas von Greulich und Pyle zur prognostischen Größeneinschätzung in die Hand genommen habe, konnte ich mich nie eines unguten Gefühls erwehren, da die Standard-Vergleichsaufnahmen die Akzeleration der letzten 70 Jahre nicht berücksichtigen konnten.

Wie sehr muss unter diesem Gesichtspunkt ein zeitgemäßes Werk begrüßt werden.

Nie wieder wird es in Europa bei der heutigen Strahlenschutzverordnung ein so großes Kontingent an normalen Händen gleicher Altersgruppen geben, um später einen Vergleichsatlas zu publizieren. Vielleicht bleibt dies der MRT-Technik in Zukunft vorbehalten.

In didaktisch einwandfreier und übersichtlicher Form stellt der vorliegende "Röntgenatlas der normalen Hand im Kindesalter" auf der rechten Buchseite in natürlicher Größe das Röntgenbild der linken Hand dar. Auf der linken Buchseite werden in der analogen Skizze des Handskeletts die für diese Altersgruppe entscheidenden Veränderungen an den Handwurzelknochen und den Röhrenknochen extra markiert. Zusätzlich werden auf dieser Seite in tabellarischer Form die metrisch bestimmten Handknochen angeben, um eine zusätzliche Aussage zur Reife treffen zu können. Knaben- und Mädchenhände werden von der Geburt bis zum 17. bzw. 18. Lebensjahr abgebildet; anfangs in 3-monatigen, in den letzten 4 Lebensjahren in jährlichen Abständen. Die den Tabellen zugeordnete Zahl über die Häufigkeit der Vergleichsaufnahmen, die zu dem dargestellten Röntgenbild der Alterskategorie, der Skizze und der Größenmessung geführt haben, vermittelt Authentizität.

Zielgruppe für dieses aktuelle und äußerst wichtige Werk zur Einschätzung der Knochenreife und damit unter anderem zur Abschätzung der prospektiven Körpergröße, sind in erster Linie Radiologen und Orthopäden. Der Atlas ist für beide Fachgruppen ein "Muss". Immer wieder konfrontiert mit Fragestellungen, die der Atlas beantwortet, sind es Kieferorthopäden, Pädiater, Genetiker, Sportmediziner und forensisch tätige Ärzte, in deren Bibliotheken dieses Standardwerk nicht fehlen sollte. Mit 148 Abbildungen und 74 Tabellen ist das Buch seinen Preis wert.

Röntgenatlas der normalen Hand im Kindesalter, Hans-Heinrich Thiemann, Inna Nitz, Andreas Schmeling (Hrsg.), 3., akt. Aufl. 2006, 150 S., 148 Abb., geb.,       € 89,95/SFR 144,00,

ISBN-10: 3137666031

ISBN-13: 9783137666035

DVD: Rheumachirurgie der Hand

Die von PD Dr. Stephan Rehart verfasste "Rheumachirurgie der Hand" wurde vom Dt. Ärzteverlag als DVD herausgegeben. Dieses wissenschaftliche "Seh- und Hörbuch" beschränkt sich bewusst auf zwölf verschiedene orthopädische Operationsmethoden an der rheumatischen Hand entsprechend zwölf unterschiedlicher Indikationen.

Es ist dem Autor hervorragend gelungen, sein Spezialgebiet - die rheumatische Hand - kompetent, und interessant darzustellen. Dies erreicht er dadurch, dass er jedem seiner zwölf Operationsverfahren - sei es das Karpaltunnelsyndrom oder der totale Handgelenksersatz - die klinische Symptomatik mit Anamnese und Differenzialdiagnosen voranstellt.

Er zeigt die unterschiedlichen Diagnoseverfahren auf - von klinischen Tests zur Prüfung von Funktionsausfällen bis zu den unterschiedlichen bildgebenden Verfahren - jeweils dem klinischen Krankheitsbild an der Hand angepasst.

Weiter weist er auf die perioperativen Probleme - wie die schwierige Lagerung eines Patienten mit rheumatischen Veränderungen an der Halswirbelsäule - hin, die auf den Anästhesisten bei der Intubationsnarkose zukommen. Der Autor stellt dar, was der operierende Orthopäde bei den medikamentösen Vorgaben wie TNF-alpha-Blockern, DMARDS oder bei chronischer Kortison-Einnahme zu beachten hat.

Die Operationsarten sind sauber getrennt in zwölf OP-Kapitel. Zur übersichtlichen Darstellung des jeweiligen OP-Gebietes kommen die sachdienlichen Kommentare des Operateurs und Hinweise auf kleine Tricks wie Desinfektion und die Aufhängung der Hand zur Arthroskopie oder den Hygieneschutz der Fingerspitzen für die distalen operativen Eingriffe.

Rehart hat die aktuellste Form der Wissensvermittlung gewählt und er gewinnt damit. Er kombiniert die Beschreibung der einzelnen OP-Verfahren mit epidemiologischen und statistischen Einblendungen. Er weist auf die präoperativen Fallstricke und Diagnosemöglichkeiten hin, sodass das Anschauen seiner DVD einer 1. Operationsassistenz entspricht. Bei den heutigen Ausbildungsengpässen ist damit eine echte Alternative gegeben, sie sollte in der Weiterbildung mit Punkten bewertet werden und bei der Bewertung des OP-Katalogs in der theoretischen Facharztprüfung berücksichtigt werden.

Reharts DVD ist ein "Muss" in der handchirurgischen Ausbildung, unabhängig, ob in einer traumatologischen, rekonstruktiven oder rheumatologisch-orthopädischen Abteilung. Diese DVD sollte von allen einmal gesehen werden, die konservativ mit entzündlichem Gelenkrheuma befasst sind, um die Indikation zur frühzeitigen Synovialektomie der Sehnen oder Gelenke der Hand zu stellen und um zu begreifen, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind. Aber auch um zu sehen, wie elegant diese Probleme vom Spezialisten operativ angegangen werden können; und um so nicht zu zögern, die Betroffenen rechtzeitig beim Rheumachirurgen vorzustellen.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Medium für alle in der Rheumatologie tätigen Berufe.

Rehart, Stefan, Rheumachirurgie - Hand, DVD, Orthopädische Chirurgie der rheumatischen Hand, 2006, Deutscher Ärzte-Verlag,

ISBN 3-7691-0469-2

€ 79,95 / SFR 124,00

Dr. Martin Talke, Berlin