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DOI: 10.1055/s-2006-958516
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Reperfusion bei ST-Elevationsinfarkt - Wie kommt der Patient schneller ins Katheterlabor?
Publication History
Publication Date:
23 January 2007 (online)
Quelle: Bradley EH, Herrin J, Wang Y et al. Strategies for reducing the door-to-balloon time in acute myocardial infarction. N Engl J Med 355: 2308-2320
Thema: Ganz klar: Entscheidender Faktor für die Prognose eines Patienten mit ST-Elevationsinfarkt (STEMI) ist die schnelle Reperfusion des verschlossenen Gefäßes. So fordern die aktuellen Leitlinien, dass der Zeitraum zwischen dem Eintreffen im Krankenhaus und der intrakoronaren Balloninflation, der sogenannten "Door-to-balloon-Zeit", maximal 90 Minuten betragen sollte. Immerhin lässt sich so das Sterberisiko der Patienten um 40% reduzieren. Doch nur wenige Krankenhäuser erreichen dieses Ziel.
Projekt: Welche Maßnahmen dazu beitragen können, die Patienten schneller einer primären perkutanen Koronarintervention zuzuführen, untersuchte jetzt ein US-amerikanisches Team um Prof. Elizabeth H. Bradley, New Haven (Connecticut, USA), in einer Erhebung in 365 Krankenhäusern. Im Schnitt betrug die Zeitspanne bis zur Reperfusion rund 104 Minuten.
Ergebnis: Bradley identifizierte mehrere einfache Strategien mit denen sich die Zeitspanne bis zur primären Koronarintervention signifikant verkürzen lässt.
So ließen sich zum Beispiel 8,2 Minuten einsparen, wenn bereits die Ärzte der Notaufnahme und nicht erst der Kardiologe das Katheterlabor alarmierten. Informiert die Notaufnahme das Katheterlabor schon, wenn der Patient noch auf dem Weg in die Klinik ist, verringert sich die Door-to-balloon-Zeit sogar um 15,4 Minuten. 19,3 Minuten weniger Zeit benötigt man, wenn das Personal des Katheterlabors verpflichtet ist, innerhalb von 20 Minuten und nicht erst innerhalb einer guten halben Stunde bereitzustehen. Ist stets ein Kardiologe in Bereitschaft, spart dies 14,6 Minuten und wenn bereits auf der Fahrt in die Klinik ein EKG geschrieben wird, lassen sich 15,4 Minuten gewinnen.
Fazit: Jede einzelne dieser vergleichsweise einfachen Maßnahmen kann also dazu beitragen, die STEMI-Patienten schneller zu revaskularisieren. Jetzt sind die Kliniken gefordert, diese Strategien auch umzusetzen - denn Zeit ist Myokard.
Key Words: ST-Elevationsinfarkt - perkutane Koronarintervention - Door-to-balloon-Zeit