Pneumologie 2006; 60(6): 339
DOI: 10.1055/s-2006-947078
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin

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Publication Date:
08 June 2006 (online)

 
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    Das breite Spektrum der wissenschaftlichen Aktivitäten unserer Sektion und der Grad der Aktivität einzelner Projekte lassen sich anhand des DGP-Tagungsprogrammes von März 2005 in Berlin, dem Tagungsbericht unserer Herbsttagung im Oktober in Leipzig (Pneumologie 2006; 60: 60-67), dem Programm des X. Deutschen Aerosol-Therapie-Seminars in Nürnberg im November 2005 und dem jetzigen DGP-Programm für den 47. Kongress in Nürnberg im März 2006 ablesen.

    Ein auch international intensiv verfolgter Schwerpunkt der Sektion sind die Atemkondensatgewinnung und die Exhalatanalyse zum Nachweis des entzündlichen Status der Lunge und zur Beurteilung von therapeutischen Interventionen. Die Wertigkeit der verschiedenen Messgrößen für den Entzündungsgrad ist Gegenstand der Untersuchungen an Mensch und Tier in unserer Sektion. Speziesübergreifende Untersuchungen und die Zusammenführung von experimentellen und klinischen Untersuchungen werden durch die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis "Vergleichende Pathologie und Pathophysiologie des respiratorischen Systems" der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft stark gefördert. Die letztes Jahr im European Respiratory Journal publizierten Guidelines der ATS und ERS stellen eine wichtige Zusammenfassung über die methodischen Standards der Gewinnung, die Lagerung der Proben, der Analyseverfahren und die zahlreichen Einflussfaktoren dar. Allerdings muss festgehalten werden, dass die dargelegten Befunde teilweise 2 bis 3 Jahre alt sind. Favoriten der gegenwärtigen Nutzung sind Wasserstoffperoxid, pH, Leukotriene und Nitrit/Nitrat, die mit dem Ziel eingesetzt werden, Patienten in einem frühen Erkrankungsstadium zu erfassen und entsprechend früh therapeutisch handeln zu können.

    Deutlich erkennbar sind die Entwicklungen im Bereich der Aerosolmedizin, die im pharmakologischen Bereich die innovativen Möglichkeiten der Inhalation von Zytostatika, die Heparin-Inhalationen zur Thromboseprophylaxe oder das schwierige Rezeptor-Targeting betreffen. Die kontinuierliche technische Weiterentwicklung der Inhalationssysteme erlaubt eine patientenspezifische Optimierung des eingesetzten Verneblersystems, stellt aber auch den Anspruch, den aktuellen Stand im Auge zu behalten. Dementsprechend findet derzeit unter der Leitung von Dr. T. Voshaar eine Aktualisierung der "Empfehlungen für die Auswahl von Inhalationssystemen zur Medikamentenverabreichung" statt. Neben dem therapeutischen Aspekt hat sich die Sektion in enger Kooperation mit weiteren Sektionen der DGP auch der Problematik der partikulären Luftverunreinigung und ihrer Folgen für die menschliche Gesundheit, eine Anfang 2005 sehr intensiv in der Presse diskutierte Thematik, gestellt. Neben den Wirkungen in der Lunge rücken hier zunehmend die systemischen Wirkungen im Herz-Kreislauf-System in den Vordergrund.

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    Ein breites Spektrum an Lungenfunktionsverfahren steht dem wissenschaftlich tätigen Kollegen derzeit zur Verfügung, um den Einfluss auf Atemmechanik, Ventilation und Ventilation-Perfusion-Verhältnis zu beurteilen. Der weit fortgeschrittene Entwicklungstand der CapnoOxy-Volumetrie und der Impulsoszillometrie erlaubt ein entsprechend breiten Einsatz, während im bildgebenden Bereich die Realtime-Visualisierung der Lungenfunktion mittels 3He-Magnetresonaztomographie nur ganz speziellen Zentren vorbehalten ist.

    H. Schulz, Neuherberg

     
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