Pneumologie 2005; 59(11): 752
DOI: 10.1055/s-2005-921989
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Theophyllin nicht altmodisch in der medikamentösen COPD-Therapie

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Publication Date:
15 November 2005 (online)

 
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Der Stellenwert von Theophyllin im Therapiemanagement der COPD wird kontrovers diskutiert. In einer systematischen Literaturrecherche konnten Ram et al., London/Großbritannien, den positiven Nutzen einer medikamentösen Therapie mit Theophyllin bei Patienten mit stabiler COPD belegen (Respir Med 2005; 99: 135-144).

In der Metaanalyse wurden von insgesamt 310 Abstracts in 20 vergleichbaren randomisierten kontrollierten Studien COPD-Patienten mit einer mindestens 7-tägigen oralen Theophyllineinnahme eingeschlossen.

Durch die Theophyllingabe konnte sowohl in zentralen Lungenfunktionsparametern (FEV1, FVC, VO2 max.) als auch blutgasanalytisch (PaO2, PaCO2) ein positiver Effekt dokumentiert werden. Die absolute Einsekundenkapazität (FEV1) verbesserte sich durchschnittlich in der Gewichtung von 13 Studien (n = 244) um 0,1, sowie die forcierte Vitalkapazität (FVC) um 0,2 (11 Studien, n = 196). Die maximale Sauerstoffaufnahme war unter Theophyllineinnahme im Mittel ansteigend um 195,3 ml/min (2 Studien, n = 32). PaO2 und PaCO2 wurden durch Theophyllin in charakteristischer Weise beeinflusst mit einer Zunahme des Sauerstoffpartialdruckes von durchschnittlich gewichteten 3,2 mmHg bei gleichzeitiger Abnahme des Kohlendioxidpartialdrukkes von -2,36 mmHg (6 Studien, n = 156).

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Fazit

In allen Studien konnte ein günstiger Effekt durch Theophyllin auf messbare Parameter der Lungenfunktion bei Patienten mit einer stabilen COPD mit und ohne begleitende bronchodilatatorische Therapie festgestellt werden. Neben einer reinen Bronchodilatation ist von einer zusätzlichen zentralen Atemstimulation und einem positiven inotropen Effekt auf die Atemmuskulatur auszugehen.

Dr. Mark Foede, Düsseldorf