Z Orthop Ihre Grenzgeb 2005; 143(4): 388-390
DOI: 10.1055/s-2005-915949
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Untersuchung auf antibiotikaresistente Bakterien senkt postoperative Infektionensrate

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Publication Date:
26 August 2005 (online)

 
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Nosokomiale Infektionen mit methicillinresistentem Stapylococcus aureus (MRSA) sind ein häufiges postoperatives Komplikationsrisiko nach orthopädischen Operationen. Das Infektionsrisiko kann jedoch bei Patienten, denen ein neues Knie- oder Hüftgelenk eingesetzt wird, gesenkt werden, wenn vor der Operation untersucht wird, ob sie Träger von MRSA sind. Dies verringert gleichzeitig auch die Dauer des Krankenhausaufenthaltes im Vergleich zu Patienten, die präoperativ nicht auf die resistenten Bakterienstämme getestet wurden.

Zu diesem Ergebnis kommen englische Orthopäden in einer prospektiven Studie, an der insgesamt 395 Patienten teilnahmen. Sie erhielten entweder ein neues Knie- oder Hüftgelenk. Von den 395 Patienten wurden 164 vor der Operation nicht auf MRSA getestet, bei 231 Patienten hingegen wurde ein Abstrich an der Achsel, in der Nase und Leistengegend sowie in offenen Wunden genommen. Der Eingriff wurde nur dann durchgeführt, wenn die Personen nicht Träger von MRSA waren. Alle Patienten erhielten vor der Operation prophylaktisch Antibiotika.

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Weniger Infektionen, kürzere Liegezeiten

Kein Patient, der präoperativ negativ auf MRSA getestet wurde, infizierte sich nach der Operation mit MRSA, jedoch 4 Patienten aus der Gruppe, die nicht speziell untersucht wurde. Diese Patienten erkrankten auch häufiger an nosokomialen Infektionen, die durch andere Bakterienstämme ausgelöst wurden (8,5% vs. 3,5%). Die niedrigere Rate nosokomialer Infektionen wirkte sich auf die Liegezeiten im Krankenhaus aus. Patienten, die vor der Operation nicht auf MRSA getestet wurden, verließen das Krankenhaus im Durchschnitt einen Tag später als die MRSA-negativen Patienten (10,4 Tage Liegedauer vs. 9,5 Tage).

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Infektionsprophylaxe mit Einmal-Materialien

Mögliche Infektionswege für Bakterien sind neben dem Patienten auch das OP-Personal, Gegenstände sowie die Luft. Einmal-Handschuhe, Einmal-OP-Wäsche und -bekleidung für den Patienten sowie Einmalabdeckungen[1] sorgen für eine lückenlose Asepsis im Krankenhaus und der Arztpraxis - sowohl für große als auch kleinere chirurgische Eingriffe. Spezielle Materialeigenschaften helfen dabei, das Kontaminationsrisiko entscheidend zu reduzieren.

Nach einer Pressemitteilung (Hartmann)

2 z. B. Foliodrape®, Paul Hartmann AG

2 z. B. Foliodrape®, Paul Hartmann AG