Rofo 2004; 176(11): 1718
DOI: 10.1055/s-2004-836953
Mitteilungen der ÖRG

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Radiologie - Facharztprüfung in Österreich

Further Information

Publication History

Publication Date:
19 November 2004 (online)

 
Table of Contents

    Die Ausrichtung der Facharztprüfung Radiologie wurde von der Österreichischen Ärztekammer und der Akademie an die Österreichische Röntgengesellschaft übertragen.

    Die Österreichische Röntgengesellschaft ist damit vollverantwortlich für alle Belange der Facharztprüfung. Die verpflichtende Facharztprüfung ist für alle KollegenInnen, die seit dem 1.1.1996 in die Ärzteliste eingetragen wurden, verbindlich. Die ersten KollegenInnen, die zur Facharztprüfung antreten konnten, waren im Jahr 2002 1 Kollege und im Jahr 2003 2 Kollegen. Im Jahr 2004 sind zum ersten Mal eine größere Anzahl von KollegenInnen zur Facharztprüfung angetreten.

    Die Facharztprüfung in Österreich gliedert sich in 3 Abschnitte, die entsprechend der Verordnung durch die Österreichische Ärztekammer an einem Tag durchgeführt werden muss.

    • Der 1. Teil wird in Form eines Multiple-Choice-Tests durchgeführt und beinhaltet die Themen Physik und Technik in der Radiologie.

    • Der 2. Teil ist ein so genannter Kurzantwortfragetest, intern Quiz genannt. Dabei müssen die Kandidaten innerhalb einer Stunde 20 Fälle aus 10 Teilbereichen der Radiologie lösen. Die Qualität der Fälle ist auf das Niveau der niedergelassenen Radiologen abgestellt und die Bestehensgrenze ist mit 14 von 20 richtigen Antworten bei 70 % definiert.

    • Zum ersten Mal wurden die 20 Fälle elektronisch aufbereitet über simple Workstations für die Prüflinge zu analysieren. Die Entscheidung, elektronische Medien für die Prüfung zu nützen, ist vor dem Hintergrund erfolgt, dass mit steigender Anzahl von Prüflingen die Zurverfügungstellung von Schauflächen nicht mehr möglich ist.

    • Die 3. Variante anschließend an den Kurzantwortfragetest ist die strukturierte mündliche Prüfung. Hier werden in jeweils 15 Minuten 10 Fälle aus Fachbereichen vor einem Prüfer mit einem Beisitzer durch den Kandidaten analysiert.

    Sämtliche Fragen des Kurzantwortfragetests und der strukturierten mündlichen Prüfung werden vor Beginn der Prüfung von sämtlichen Prüfern und Beisitzern gemeinsam begutachtet und Fragen und Antworten festgelegt. Die Bestehensgrenze für die strukturierte mündliche Prüfung ist mit 50% richtiger Antworten definiert, wobei ein Komplettversagen in einem Fall der strukturierten mündlichen Prüfung ein Nichtbestehen der gesamten Prüfung bedeutet.

    Am 20. September 2004 sind zum ersten Mal die hohe Anzahl vom 17 Kandidaten zur Prüfung angetreten. 15 Kandidaten haben die Prüfung mit Erfolg abgeschlossen und sind somit Fachärzte für Radiologie.

    Im kommenden Jahr sind rund 30 Kandidaten für die Facharztprüfung zu erwarten, weshalb die Österreichische Röntgengesellschaft 2 Termine im Februar und im September 2005 eingereicht hat und diese auch genehmigt bekommen hat.

    Die umfangreiche und komplexe Art der Facharztprüfung erfordert einen hohen Einsatz vieler Kollegen aus dem universitären und nichtuniversitären Bereich und die Österreichische Röntgengesellschaft ist stolz auf den hohen Grad der Motivation der Kollegen, diese für unser Fach so wichtige Prüfung qualitätsvoll zu gestalten.

    Prof. Dr. H. Czembirek

    Präsident

    Prof. Dr. D. Tscholakoff

    Ausbildungs-/Prüfungsverantwortlicher