Aktuelle Urol 2004; 35(5): 387-388
DOI: 10.1055/s-2004-834366
Fragen für den Facharzt

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Frage 1 - Prostatektomie

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Publication Date:
22 September 2004 (online)

Table of Contents #

Frage 1 - Prostatektomie

Bitte beurteilen Sie folgende Antworten auf ihre Richtigkeit:

1. Ein kontinuierliches Saugdrainagesystem ist einem passivem Drainagesystem überlegen und reduziert postoperative Komplikationen (Lymphozelenbildung etc.).

2. Rigide aktive Saugdrainagesysteme (1 atü) aus PVC bestehend sind aktiven weichen Saugdrainagesystemen (Silikon, geringerer Sog) überlegen.

3. Nach eine RRP sollten zwei Drainagen in den Unterbauch platziert werden, um die Bildung von Urinomen, Hämatomen bzw. Lymphozelen zu vermeiden.

4. Drainagen, die während einer RRP gelegt wurden, sollten frühestens am 3. postoperativen Tag entfernt werden bzw. wenn die jeweilige Fördermenge 200 ml/24 h unterschreitet.

5. Das Auftreten von Lymphozelen nach radikalen retropubischen Prostatekomien und Prostataadenomektomie (nach Millin) und der Einsatz von aktiven Saugdrainagen ist ungefähr gleich.

Antworten:

A) Alle Antworten sind richtig

B) Antwort 1 und 2 sind richtig

C) Antwort 1, 2 und 3 sind richtig

D) Antwort 1, 3 und 5 sind richtig

E) Alle Antworten sind falsch

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Antwort 1 - Prostatektomie

Antwort C ist richtig

Bezug: R Paul et al.

Der Einfluss verschiedener Drainagesysteme bei der radikalen retropubischen Prostatekomie - eine prospektiv randomisierte Studie.

Seite 413

Rigide aktive Saugdrainagesysteme aus PVC bestehend, die einen kontinuierlichen Sog von ca. 1 atü sind anderen Drainagesystemen gegenüber zu favorisieren, da nach ihrem Einsatz die Entstehung von Lymphozelenbildung signifikant gegenüber anderen Drainagensystemen reduziert ist. Dies ist in sofern von klinischer Bedeutung, als das durch eine reduzierte Lymphozelenbildung postoperative Interventionen vermieden werden können und ebenfalls die Lymphozelenhäufigkeit mit einer postoperativen Trombembolie korreliert.

Generell sollten Dainagen entfernt bzw. angezogen werden, wenn ihrer jeweilige Fördermenge 100 ml/24 h unterschreitet.

Das Einlegen von Drainagen bei einer Prostataadenomektomie dient der Prävention einer möglichen Hämatombildung, da bei diesem Eingriff keine Lymphadenektomie durchgeführt wird, standhalten ist mit einer Lymphozelenbildung nicht zu rechen.

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Literatur

  • 1 Hofer C . et al.  . Vergleich zweier Drainagesysteme bei der RRP.  Akt Urol. 1998;  29 172-174
  • 2 Augustin H . et al.  . Intraoperative and perioperative morbidity of contemporary RRP in a consecutive series of 1243 patients: results of a single center between 1999 and 2002.  Eur Urol. 2003;  43 113-118
  • 3 Morey AF . et al.  . Drain free simple retropubic prostatectomy with fibrin sealant.   J Urol.. 2002;  168 627-629
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Literatur

  • 1 Hofer C . et al.  . Vergleich zweier Drainagesysteme bei der RRP.  Akt Urol. 1998;  29 172-174
  • 2 Augustin H . et al.  . Intraoperative and perioperative morbidity of contemporary RRP in a consecutive series of 1243 patients: results of a single center between 1999 and 2002.  Eur Urol. 2003;  43 113-118
  • 3 Morey AF . et al.  . Drain free simple retropubic prostatectomy with fibrin sealant.   J Urol.. 2002;  168 627-629