Rofo 2004; 176(9): 1208
DOI: 10.1055/s-2004-833532
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schritt in die richtige Richtung - Verbesserung digitalisierter Mammographien durch neue Enhancement-Technik

Further Information

Publication History

Publication Date:
17 September 2004 (online)

 
Table of Contents

Bei der digitalisierten Mammographie erfordert die große Vielfalt der darzustellenden Signale eine komplizierte digitale Umwandlung. An der radiologischen Universitätsklinik Südflorida entwickelte eine Forschergruppe einen neuen Enhancement Algorithmus, der interferierende Spektralcharakterisitika abschwächt (Wavelet Processing). Zur Evaluation der Technik wurden 500 Mammographien konventionell und mit der neuen Methode digitalisiert und von 3 Fachleuten beurteilt (AJR 2004; 182: 697-703).

Die Entwicklung digitalisierter Mammographiesysteme schreitet zügig voran. Es wird erwartet, dass die konventionelle Filmmammographie in den nächsten 5-10 Jahren durch das modernere Verfahren ersetzt wird. Die Vorteile der plastischen Darstellung, der Möglichkeit der direkten Übermittlung an Kollegen, für Forschung und Lehre sind unbestritten. Bislang bestehen jedoch noch technische Probleme hinsichtlich der Darstellungsqualität. Digitale "Rohbilder" müssen in computerisierten Prozessen aufgearbeitet werden, um eine beurteilungsgerechte Auflösung und Luminanz zu erreichen. Dabei sind verschiedene Digitalisierungsparameter bedeutsam wie Pixelgröße oder Grauwerteinstellung.

Zoom Image

Die konventionelle Filmmammographie steht immer noch auf Platz 1 unter den bildgebenden Verfahren. Das Bild zeigt ein unmittelbar vor dem M. pectoralis gelegenes Karzinom (Bild: Radiologische Mammadiagnostik. Thieme 1999).

#

Wavelet Processing erhöht die Genauigkeit der Befundung signifikant

Mithilfe des von Kallergi et al. entwickelten Wavelet Processing war die Wahrscheinlichkeit, eine Veränderung zu entdecken und ihre Lokalisation exakt zu bestimmen, signifikant höher als ohne diese Methode. Die Rate falschpositiver Ergebnisse war geringer, richtigpositive Resultate nahmen zu. Die Lokalisation der Läsionen wurde von allen Radiologen genauer bestimmt. Die höhere Zuverlässigkeit in der Bildbeurteilung nach Wavelet Processing galt stärker für benigne als maligne Befunde. Kallergi et al. bezeichnen die Fortentwicklung der Prozessierungstechniken für die Digitalisierung von Mammographien als notwendigen "Schritt in die richtige Richtung".

Bei der Mammographie entscheidet letztlich die Qualität dessen, was sich dem Untersucher am Bilschirm präsentiert, über die diagnostische Korrektheit, so die Autoren. Hierbei sei eine weitere _Optimierung möglich und erst dann sei die digitale Mammographie die bessere Alternative zur konventionellen Filmmammographie.

Dr. Susanne Krome, 's-Hertogenbosch

 
Zoom Image

Die konventionelle Filmmammographie steht immer noch auf Platz 1 unter den bildgebenden Verfahren. Das Bild zeigt ein unmittelbar vor dem M. pectoralis gelegenes Karzinom (Bild: Radiologische Mammadiagnostik. Thieme 1999).