Pneumologie 2004; 58(8): 540
DOI: 10.1055/s-2004-831265
Für Sie notiert

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zink bei Lungenentzündung

Further Information

Publication History

Publication Date:
10 August 2004 (online)

 
Table of Contents

Kleinkinder mit schweren Lungenentzündungen profitieren von der Verabreichung von Zink. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Centre for Health and Population Research gekommen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Zinkgaben die Heilung beschleunigen und zahlreiche Menschenleben retten könnten (Lancet 2004; 363: 1683). An einer Lungenentzündung erkranken häufig Kinder mit einem geringen Geburtsgewicht oder einem durch Unterernährung oder andere Krankheiten geschwächten Immunsystem. An Lungenentzündung sterben mit 2 Millionen Toten laut BBC jährlich mehr Kinder als an jeder anderen Krankheit. Am stärksten betroffen sind Patienten in Entwicklungsländern.

#

Therapie kann auch schaden

Die zusammenfassende Auswertung der Daten aller 50 Studienpatienten belegte für die CPAP-Therapie günstige Effekte. Ihre Sauerstoffsättigung (PaO2) stieg von 73 auf 76 mmHg an. Der CO2-Partialdruck im Blut (PaCO2) fiel von 43 auf 41 mmHg ab. Die Standardparameter der Lungenfunktion (Vitalkapazität, forcierte Ausatmung und Residualkapazität) blieben unter CPAP-Therapie unverändert. Die eigentliche Überraschung zeigte sich erst bei der getrennten Auswertung nach Patientengruppen. In der Gruppe ohne pulmonale Vorerkrankungen kam es durch die Therapie zu einer Beeinträchtigung der Lungenfunktion. Die CPAP-Therapie verschlechterte signifikant den forcierten exspiratorischen Flow (FEF50, 25, 25-50) und das exspiratorische Sekundenvolumen (FEV1). Bei 5 der 22 Lungengesunden war eine bronchiale Überreaktion auf b-Blocker ausgelöst worden. Die Lungenfunktion der COLD- bzw. Asthma-Patienten dagegen war durch die CPAP-Therapie unbeeinflusst geblieben.

Für die Studie erhielten 270 Kinder zwischen 2 und 23 Monaten täglich entweder 20 Milligramm Zink oder ein Plazebo gemeinsam mit ihren Antibiotika. Jene Kinder, die Zink erhalten hatten, erholten sich durchschnittlich einen Tag früher. Sie verließen auch das Krankenhaus durchschnittlich um einen Tag früher. Die Mediziner gehen davon aus, dass Zink die Heilung durch eine Verringerung der Entzündung und der Blockierung der Atemwege fördert. Die genaue Wirkungsweise ist derzeit noch nicht erforscht. Zusätzlich wird argumentiert, dass die Behandlung mit Zink auch kostensparend ist. Eine Zink-Kur koste nur rund 15 US Cent, ein Tag im Krankenhaus in Bangladesch rund 25 Dollar.

pte