Pneumologie 2004; 58(11): 791-802
DOI: 10.1055/s-2004-830090
Historisches Kaleidoskop
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

80 Jahre „ Der Zauberberg”

Über die Reaktion der Ärzte auf den Roman Thomas Manns80 Years “The Magic Mountain by Thomas Mann”Comments on the Reaction by Physicians to this NovelC.  VirchowDem Andenken an Friedrich Trendelenburg (1916 - 2004) gewidmet. Anmerkung: Für freundliche Hilfe bei der Literatursuche und -beschaffung möchte ich in erster Linie Dr. Gunther Loytved, Medizinaldirektor, Gesundheitsamt Würzburg, danken.
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Professor Dr. med. Christian Virchow sen.

Aussergasse 18 A

7494 Wiesen bei Davos/GR

Schweiz

Publication History

Publication Date:
09 November 2004 (online)

Table of Contents

An widersprüchlichen Aussagen zu Thomas Mann und seinem Werk mangelte es nie. Die Reaktion auf den „Zauberberg”, der ab Ende November 1924 im Buchhandel erhältlich war, bildete keine Ausnahme. Die Rezeption des Romans aus dem Blickwinkel von Literaturkritik und Literaturwissenschaft war weder einheitlich noch eindeutig, ja noch bunter und widersprüchlicher als die Reaktion der Mediziner. Dass namhafte Literaturkritiker bei aller Bewunderung keinen wirklichen Zugang zu dem Werk fanden, ist aus vielem erkennbar. Als Beispiel möge die Besprechung des seinerzeit bekannten Feuilletonredakteurs der Frankfurter Zeitung dienen, eines schnellen Lesers, der bereits Mitte Dezember 1924 seine Kritik präsentierte; sein Resümee: ... „in der kalten Eisluft schriftstellerischer Meistertechnik laufen die Personen auf ihren Geleisen”. ... „Aber es ist kein Roman, der Leben schildert. ... Daher kann dieses riesige Erziehungsbuch trotz seiner Geistesfülle zu unserer inneren Führung keinen Beitrag leisten” [7]. Die literaturkritischen Betrachtungen ebben in Deutschland Ende der 20er Jahre ab, schwinden nach 1933 zunehmend, und mit der Ausbürgerung des Dichters 1936 fast restlos. Literaturwissenschaft und Feuilletonistik verfielen dem Zeitgeist, der lange wirksam blieb. In den letzten Jahrzehnten offerierte Interpretationen des Romans weisen recht unterschiedliche, ergänzende oder korrigierende Aussagen auf [84]. Die Rezeption scheint noch nicht abgeschlossen. In dem kürzlich erschienenen Kommentarband zum „Zauberberg” ist ein 24-seitiges Kapitel der Rezeptionsgeschichte des Romans gewidmet; sie schließt mit den Worten:. „Inzwischen aber ... hat die Zeit ihr Urteil unüberhörbar gefällt. „Der Zauberberg” rechnet nicht nur, wie Buddenbrooks, zur Weltliteratur. Er wird heute international auch in die erste Reihe der modernen Romane gestellt” [47]. Die ärztliche Reaktion, die alle Kritik zunächst bestimmte, wird in dem Kommentarband nur flüchtig abgehandelt [48].

Allein wie wurde das literarische Produkt von den Ärzten, speziell den Lungenspezialisten, die sich „vordergründig” betroffen fühlten, aufgenommen? Der Frage wurde schon nachgegangen [59] [60]. Doch welche Folgerungen haben sich daraus ergeben und was ist aus medizinhistorischer Sicht zum „Davoser Zauberberg” von einst und der damals geübten Tuberkulosebehandlung zu sagen? Bevor ich mich der „ärztlichen” Aneignungs- und Wirkungsgeschichte des Romans annehme, noch einige Vorbemerkungen zu dessen Autor und dessen Verbindung zur medizinischen Sphäre. Denn das umfangreiche literarische Werk Thomas Manns, dieses Schriftstellers, der wie kaum ein anderer im 20. Jahrhundert Weltgeltung erlangte, beschäftigt sich eingehend mit Krankheit und Tod, Ärzten und Kranken, mit Anatomie, Physiologie, Biologie und Phänomenen der Evolution und mit vielem Naturwissenschaftlichen mehr. Werk und Person des Dichters sind unverkennbar und auf verwunderliche Weise mit der Pneumologie verbunden. Da ist als erstes seine Novelle „Tristan” [33], die der S. Fischer-Verlag im Jahre 1903 gemeinsam mit 5 anderen Erzählungen in einem Band, der ebenfalls den Titel „Tristan” trug, herausgab; die Novelle spielt in einem Sanatorium, in dem auch Tuberkulosekranke betreut werden [34]. Die weibliche Hauptperson der meisterlichen Erzählung stirbt an einem Blutsturz. 21 Jahre danach erscheint Manns bedeutendster Roman „Der Zauberberg” [32], der „vordergründig” [37], was Ort der Handlung und handelnde Personen anbetrifft, weitgehend pneumologisch orientiert ist. Die letzte Berührung mit der Pneumologie ergab sich für den Dichter durch eine Atemwegserkrankung, die er 1946 - er war damals 70 Jahre alt - nur dank pneumologischer Diagnostik und thoraxchirurgischer Intervention [81] überlebte.

Einblicke in das Sanatoriumsleben hatte Thomas Mann an einigen Orten [82], doch in Hinsicht auf die Betreuung von Tuberkulosekranken vorwiegend bei einem vierwöchigen Besuch seiner in Davos zur Kur weilenden Ehefrau im Mai/Juni 1912 gewonnen [80] und mit dem Schreiben der geplanten Novelle, die sich zu dem Roman auswuchs, bald begonnen. Vieles kam dazwischen. Mehr als 12 Jahre waren vergangen, als der Dichter am 27. September 1924 unter das Manuskript sein FINIS OPERIS setzte. Da der Verlag große Teile des Romans bereits gedruckt hatte, konnte „Der Zauberberg” zwei Monate danach zweibändig dem Buchhandel ausgeliefert werden. Um längere Neuheit zu gewährleisten, trug der Roman das Editionsdatum 1925. Die ersten Auflagen waren schnell vergriffen [51] [90].

Am Ort der Handlung, in Davos, empfand man das Buch als unverdiente Heimsuchung. Bei den Davoser Ärzten habe „der Roman einen Sturm der Entrüstung” hervorgerufen” hieß es [28] und wir hören von einem Kritiker, der im Spätsommer 1925 in Davos weilte, von „der frischen Atmosphäre von Befremden und Empörung, Hohn und Schadenfreude, die das Buch über seinen Schauplatz heraufgeführt” [17] habe. Ein anderer schrieb, „Der Zauberberg” sei „das bestgehasste Buch in Davos selbst, weil der Arzt dort rückhaltlos und fast nur in seinen Schwächen gezeichnet” [15] würde. Durch „dieses neueste Lehrbuch für Laien über Tuberkulose und Davos” würden die sonderbarsten Ideen verbreitet; auch gebe der Roman „gewiss nicht einen Querschnitt der Davoser Ärzte” wieder. Die Heilstättenärzte gewöhnten sich daran, gefragt zu werden: Wie stellen Sie sich zum Zauberberg? Erlauben Sie den Kranken, das Buch zu lesen? Hat das Buch wirklich so viel geschadet? [3]. In vielen Behandlungsstätten stand das Buch für die Betroffenen auf einer Art Index; das heißt, den Kranken wurde das Lesen des Romans schlichtweg verboten. Doch lassen sich auch in Davos selbst Stellungnahmen wie diese finden: „Nirgends stößt der Roman auf solchen Widerstand, wie in Davos selbst”... „gerade diejenigen, die aus ihm eine Lehre ziehen sollten, verurteilen ihn am meisten” [69]. Bei aller Empörung ist nichts bekannt von einem akuten allgemeinen Protest, von einer lauten, ablehnenden Stellungnahme. Turban, der maßgebliche Tbc-Experte in Davos und ärztliche Leiter des nach ihm benannten Sanatoriums war nicht mehr im Amt; er wird mit seiner Kritik erst im August 1926 zu Wort kommen. Und dennoch: der Schauplatz Davos und die meisten der dort tätigen Ärzte waren entrüstet und blieben unversöhnt. Der Gram hielt sich lange [65].

Zur ärztlichen Negativkritik in Davos trug bei, dass der Autor mit Unverfrorenheit etlichen Romanpersonen Züge von Ärzten und Schwestern verlieh, die er und seine Frau in Davos kennengelernt hatten. Später sollte er das „Morde” nennen [40]. In erster Linie betraf das den Hofrat Behrens, den Klinikchef des Sanatoriums Berghof, mit dem viele den ärztlichen Leiter des Waldsanatoriums Davos, Professor Dr. Jessen (1865 - 1935), der mehr als zwölf Jahre zuvor Katia Mann betreut hatte, identifizierten. Viele mussten das Vorbild bei aller Verfremdung, die der Dichter vornahm, wiedererkennen [78]. Mag sein, dass bei den Familien Mann und Pringsheim eine gewisse Missstimmung verblieben war, und sie nicht mehr so recht an die therapeutischen Empfehlungen glaubten, die nicht nur Katia Mann, sondern auch dem Zwillingsbruder Klaus Pringsheim [21] und Thomas Mann selbst [38] zuteil geworden waren. „Davos ist ein Schwindel”, schrieb Hedwig Pringsheim [20] schon im Juli 1912, als ihre Tochter erst die Hälfte der ihr „aufgebrummten Monate” [35] in Davos verbracht hatte. Denkbar wäre auch, dass der Dichter sich aufgerufen fühlte, an den bestehenden Zuständen Kritik zu üben und „vor den moralischen Gefahren der Liegekur und des ganzen unheimlichen Milieus” [38] zu warnen.

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Historie der Tuberkulose um 1912

Doch zunächst einige Erläuterungen zur Tuberkulose, zur damals geübten Behandlung dieser „mörderischen Krankheit” und zur Bedeutung von Davos. Zwischen 1850 und 1870 wurden die europäischen Völker durch die Tuberkulose noch in einem heute unvorstellbaren Ausmaß dezimiert. Wenn die infektiöse Genese dieses Leidens seit 1882 auch eindeutig belegt war, so vergingen doch Jahrzehnte, bis sich die Auffassung, dass der „Tuberkelbazillus” [26] die einzige Ursache der Erkrankung ist, durchsetzte und hygienische Konsequenzen gezogen wurden. Die Kenntnisse über den Krankheitsverlauf, über das Wechselspiel zwischen Erreger und menschlichem Organismus, über die nosologische Einheit der Tuberkulose in all ihren Erscheinungsformen, ihren Manifestationen und Krankheitsstadien blieben lückenhaft. Zeit beanspruchte auch die Erkenntnis, dass der Infektionsprozess zu jener Zeit fast jeden Menschen betraf und die Durchseuchung der städtischen Bevölkerung meist über 90 % lag. Die Ranke'sche Stadienlehre [57] erschien erst 1916; und wenn sie auch als geniale Konzeption die Erkenntnisse über die Pathologie der Tbc förderte, erwies sie sich als korrektur- und ergänzungsbedürftig. Prädisposition und Immunität blieben offene Fragen. Frühe Folgerung der Koch'schen Entdeckung waren prophylaktische Maßnahmen, um der Infektion, sprich den Erregern, aus dem Wege zu gehen. Theorien über den Übertragungsmodus, über die Gefährdung durch eingetrockneten Staub lösten in der Bevölkerung zeitweise enorme Ansteckungsängste aus, machten den Kranken zum gemiedenen Aussätzigen und wirkten sich auf das soziale Leben aus. Das Schicksal, das den primär „offenen” Patienten drohte, meist waren es junge Erwachsene, war zu Beginn des 20ten Jahrhunderts ohne Erbarmen. Obgleich mit Einführung der Ruhebehandlung, die sich zur „strengen Freiluft-Liegekur” auswuchs, und später mit der Kollapstherapie die Sterblichkeit gesenkt werden konnte, lag das größte Sterberisiko in den ersten drei Beobachtungsjahren, speziell im ersten. Nach gewissenhaften Erhebungen lebten in den 20er Jahren von den bei Erkrankungsbeginn ansteckungsfähigen Kranken nach sechs Jahren weniger als die Hälfte [11].

Zu Beginn der Anstaltsbehandlung war die Diagnose der Lungentuberkulose auf die Beobachtung am Krankenbett und die Methoden der physikalischen Untersuchung angewiesen. Nach damaligem Wissen begann die Tuberkulose in den Lungenspitzen und entwickelte sich von dort in apiko-kaudalem Ablauf. Die vielen neu gegründeten Sanatorien und Heilanstalten füllten sich zunächst mit offen Tuberkulösen. Doch bald stellte sich heraus, dass bei der Mehrzahl dieser Kranken eine Ausheilung nicht mehr zu erreichen war. Folge war, dass sich die Belegung stärker an der „Gesundungserwartung” orientierte [8]. Kranke mit initialen und wenig ausgedehnten Prozessen wurden als „Heilstättenfälle” bevorzugt. Die Diagnostik konzentrierte sich auf die Erfassung der Tuberkulose in ihren Anfangsstadien. Vorrang besaß der klinische Befund. Die Radiologie, noch in ihren Anfängen, war nur „bestätigendes Verfahren” [30]. Für frühzeitige Erkennung der „inzipienten” Lungentuberkulose schien nur die überfeinerte physikalische Diagnostik, die speziell Turban propagierte, als geeignet. Wie man später feststellte, wurde „mit dieser Alleinherrschaft des Stethoskops ein Irrweg beschritten” [77]. Die „Überwertung des Lungenspitzenbefundes” führte dazu, dass die Anstalten vorwiegend Vorbeugungskuren dienten und die eigentlich Lungenkranken geradezu aus den Heilstätten verdrängt wurden [77]. In der Erinnerung Ulricis hatten zu Beginn seiner „Heilanstaltslaufbahn in vielen Anstalten [...] nur 15 % der als krank Überwiesenen eine offene Tuberkulose” und „von den übrigen 85 % war kaum die Hälfte klinisch auf Tuberkulose allenfalls verdächtig” [77]. Tuberkulöse, die schwere oder schwerste Prozesse aufwiesen, galten als „Krankenhausfälle” und wurden den überfüllten Spezialabteilungen der Krankenhäuser zugewiesen [8]. Ansteckungsfähige blieben oft zuhaus; so war nicht verwunderlich, dass sich die epidemiologische Situation nach Errichtung der vielen Heilstätten zunächst nicht besserte [29], und dass Sanatorien, in denen „der Anteil der so genannten Prophylaktiker” [74] [75] hoch war, bessere Behandlungserfolge erzielten. Erst die verfeinerte Röntgen-Technik verhalf dazu, die Frühdiagnose zu verbessern und den Wert aller Therapie gleichsam zu messen. „Bald wurde erkannt, dass ... die Kavernenbildung nicht nur viel früher, viel häufiger und viel umfangreicher war, als die physikalische Untersuchung erkennen ließ”. Neben die Methode der „Schonung, Mästung und des vorzüglichen Liegestuhls” kam nach dem ersten Weltkrieg die Kollapstherapie zur Anwendung, mit teilweise „glänzendem Erfolg” [77]. Die ständig an Zahl zunehmenden [6] Heilstätten dienten nicht mehr als Erholungsheime für Tuberkuloseverdächtige unter fachlicher Leitung, sie wurden zu wirklichen Betreuungsstätten von Erkrankten.

Davos mit seinem „heilkräftigen Hochgebirgsklima” hatte seit 1865 den Nimbus erworben, das Nonplusultra für Tuberkulosekranke zu sein. Aus einem Bergbauerndorf war ein Weltkurort geworden. Der Höhepunkt dieser Entwicklung ist um 1900 und in der Frist bis zum Beginn des ersten Weltkrieges zu suchen. Zu dieser Zeit wurde Davos von Kranken aus aller Welt aufgesucht. Der ganze Ort war zu einem „offenen Kurort”, zu einer „Vereinigung von Heilstätte und Siedlung” geworden [13]. Zu der „Schicksalsgemeinschaft”, die sich gebildet hatte, gehörten auch die Ärzte; „ein großer Teil von ihnen war einmal lungenkrank” und hatte sich „zur Ausheilung dort angesiedelt” [15]. Bestimmend für den Ort war eine spezielle „seelische Struktur”; tuberkulös zu sein, galt hier nicht als Belastung. Durch den ersten Krieg, durch Nachkriegswirren und allgemeine Verarmung erfuhr der Kurort einen wirtschaftlichen Rückgang. Zwischen 1912 (dem Aufenthalt des Ehepaars Mann) und 1924 (dem Erscheinen des Romans) hatte sich in Davos das Verhältnis von Privatsanatorien zu Heilstätten, die von privaten oder öffentlichen Wohlfahrtseinrichtungen getragen wurden, zu Gunsten der letzteren, die ausschließlich auf die Behandlung der Tuberkulose (in all ihren Formen) ausgerichtet waren, geändert. Noch immer fanden viele Heilung suchende Kranke Unterkunft in Pensionen [15], doch die meisten wurden nun in „geschlossenen” Sanatorien oder Heilstätten betreut. Das Vorkriegseuropa gab es nicht mehr; der einstige Reichtum war dahin; die internationale Klientel, speziell die Russen, aber auch die Engländer und Franzosen waren verschwunden [23]. Deutsche Patienten, verarmt durch Krieg und Inflation, konnten sich einen Aufenthalt kaum leisten. Davos war „hauptsächlich von Minderbemittelten belegt”; für viele erwies sich die Erkrankung an Tuberkulose als finanzielles Problem. Bei den „angesiedelten” Kranken beugte die „Notwendigkeit zum Verdienst allem Nichtstun vor” [15]. Gewandelt hatten sich Diagnostik und Therapie; zugenommen hatten die verschiedenen Kollapsverfahren. Hauptindikation waren „die eigentlichen Phthisen”, vor allem die „inzipienten Phthisen.” Zu den Kontraindikationen zählten wie zuvor [49] „die zu weit fortgeschrittenen Fälle von Lungentuberkulose” [15]. Demgemäß wurde „die Einlieferung von zu viel Kranken des III. Turbanschen Stadiums”, für die „Davos nicht die letzte Zufluchtsstätte” sein wollte, beklagt [15]. Verblieben war als gewichtigste therapeutische Maßnahme die streng geregelte Freiluft-Liegekur und mit ihr das Milieu. Ärzte und Schwestern waren „Obrigkeit” und (meist zu ihrem Bedauern) aufgerufen, die Einhaltung der Liegekur zu überwachen. Immer noch galt: „In Davos Neuangekommene kommen für die ersten Tage immer ins Bett,” und in gleicher Weise: „Der Patient darf erst aufstehen, wenn er fieberfrei geworden ist” [13]. Die Diagnostik beruhte auf Auskultation und Perkussion; die Röntgenuntersuchung diente als adjuvantes Verfahren. Der Ruf des Ortes war „bei den Kranken selbst” [14] ungetrübt. Die Besucherzahlen hatten wieder zugenommen. So die Situation in Davos, als der „Zauberberg” erschien.

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Erste ärztliche Kritiken

Wie für alle Leser, so bestand auch für das ärztliche Publikum die Aufgabe, sich in das Buch, das einige Anforderungen stellte, erst einmal zu vertiefen. 1200 Seiten wollten gelesen sein. Erst nach einer gewissen Frist erschienen in verschiedenen Fachzeitschriften ärztliche Kritiken. Am meisten beachtet wurden die Rezensionen in der Münchner (MMW) [55] und in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW) [62]. Die Münchner machte mit ihrer Ausgabe vom 25. März 1925 den Anfang. Autor der Besprechung war der Arzt und Hofrat A. Prüssian, von dessen ärztlichem Werdegang wir nichts wissen; mir scheint, dass er kein Pneumologe war. Er bescheinigte Thomas Mann zwar gründliche „fachwissenschaftliche Studien”, folgerte aber, beim Lesen des Buches müsse „der Laie auf den Gedanken kommen, dass fast jeder an Tuberkulose Erkrankte innerlich wie äußerlich verkommen müsse”. Es käme dem Autor wohl darauf an „zu zeigen, dass ein junger, verständiger und gut erzogener Mann in der Umwelt eines Sanatoriums degenerieren muss”. „Eine Milieuschilderung wie die im „Zauberberg” könne nicht „als wahrheitsgetreue dichterische Nachschöpfung der Wirklichkeit bewertet werden”. Und wenn er dem Autor auch „verblüffende Kenntnisse auf allen Gebieten des Wissens”, „hohe geistige Kultur”, „seltene Gestaltungskraft und Sprachmeisterschaft” zusprach, war die Kritik doch eine ablehnende. In einem Brief an den Davoser Ärzteverein, der ihm für seine Darlegungen gedankt hatte, schrieb er im Juni des gleichen Jahres [56]: „Ich halte das Werk in rein literarischer, respektive künstlerischer Hinsicht für ein verfehltes und unharmonisches ... Man kann nur hoffen, dass der augenblicklich laute Erfolg kein dauernder sein wird”. Wie wir heute wissen: Sein Urteil und seine Erwartung gingen fehl.

Seltsam mutet im nachhinein an, dass der ärztliche Kritiker und Hofrat Prüssian im August 1920, also Jahre zuvor, in der gleichen ärztlichen Wochenschrift einen Artikel über seine Reiseeindrücke in Davos und Arosa veröffentlicht hatte [53]. Er hatte auf die „überragende Stellung der Hochgebirgsbehandlung” hingewiesen, die bei „Geduld” und Befolgung der „Anordnungen des Arztes” zu ungeahntem Erfolg führe, doch seien „Geduld und Folgsamkeit” leider keine Tugenden der Kranken. Nach Penzoldt, dem Verfasser eines bekannten Lehrbuchs, den er zitierte, seien die „Lungentuberkulösen vielfach als psychisch nicht ganz normal zu betrachten”. Die „psychische Abnormität” äußere sich einerseits „in einem erstaunlich sorglosen Leichtsinn, andererseits in einer ebenso erstaunlichen Energie” und in „einer besonders gearteten geistigen Begabung und Regsamkeit”. An den in Davos und Arosa herrschenden Zuständen hatte er heftige Kritik geübt. Der unbefangene Beobachter gewinne „in Davos den Eindruck eines intensiven und höchst oberflächlichen Genusslebens”. Die „Gelegenheit zu lauten, oberflächlichen und kostspieligen Vergnügungen” finde „insbesondere bei den jugendlichen Patienten einen nur zu dankbaren Widerhall”. Prüssian erwähnte „den Davoser Patienten Klabund und dessen Gedichtband „Die Himmelsleiter”. Aus dem Band zitierte er das Gedicht „Davoser Bar”, das - nach seinen Worten - ein „Extrem der ortsüblichen krankhaften Empfindung und zügellosen Phantasie” darstelle, aber auch „charakteristisch für die Sinnesart und für die Lebensführung zahlreicher jugendlicher Kranker in Davos” sei, wobei „das erotische Moment eine außerordentlich große Rolle” spiele. Mitschuldig sei der „besinnungslose Genusstaumel, der jetzt die ganze Welt ergriffen” habe. „Jeder Arzt, der jugendliche oder nicht charakterfeste Kranke nach Davos” schicke, müsse die „Angehörigen auf die dort bestehenden Gefahren” hinweisen.

Warum seine Auslassungen, die ständig „Zauberberg”-Textstellen in Erinnerung rufen, Prüssian vier Jahre später nicht davon abhielten, sich ablehnend über den „Zauberberg” zu äußern und die Milieuschilderung des Autors als nicht „wahrheitsgetreu” zu kennzeichnen, ist schwer zu erklären. Lag es vielleicht daran, dass seinerzeit „ein Teil seiner Ausführungen ... in sensationeller Aufmachung in die deutsche Tagespresse übergegangen” war und er Ende 1920 in der MMW [54] klarstellen musste, er habe „die unübertroffenen Vorzüge der beiden Kurorte nachdrücklich hervorgehoben, dann sich aber nur mit der Psychopathologie beschäftigt, die für eine gewisse Art jugendlicher Lungenkranker typisch” sei? Er stelle jetzt richtig, dass „solche seelisch anormalen Patienten zu den Ausnahmen zählen” und „etwa 5 Prozent der Kurgäste” ausmache und lege „auf diese Klarstellung besonderen Wert”.

Schelenz, der andere Kritiker, der sich früh zu Wort meldete, war Chefarzt der Heilstätte Trebschen und mit Tuberkulosekranken vertraut. Seine Besprechung erschien im „Feuilleton” der Deutschen Medizinischen Wochenschrift [62] im Mai 1925. Er schrieb, dass Thomas Manns „Kritik, die er an dem Verhalten der Tuberkulösen doch weniger oder mehr übt, jedenfalls höchste Anerkennung” verdiene, bestritt, dass dem Autor „die Darstellung der Ärzte und Schwestern gelungen” sei und kam zum Schluss, „dass sicherlich mit diesem Roman ein erheblicher Schaden angerichtet worden ist”, weil „das nichtärztliche Lesepublikum sich aus diesem Roman ein ganz falsches Bild über Heilstätten und das Innenleben in diesen Heilstätten machen” werde. Zuvor hatte er den neu erschienenen Roman in einer pneumologischen Fachzeitschrift [61] besprochen und Ähnliches von sich gegeben. Die „vorzügliche Kritik” der Kranken, die „treffende Schilderung der Psyche des Tuberkulösen”, dessen Neigungen zu „Disziplinwidrigkeiten und Nörgeln”, der „leichtsinnigen Lebensauffassung” und der „typischen mangelnden Krankheitseinsicht” hatte er belobigt, doch gefolgert: „Im Interesse der Tuberkulosebekämpfung ... muss die Darstellung des Verfassers entschieden bedauert werden”. Es war abzusehen, dass diese Kritiken nicht nur das Ohr der Ärzte erreichen, sondern auch in die Laienpresse gelangen würden.

Eine Agenturmeldung, die unter dem Titel „Thomas Mann vor dem ärztlichen Forum” in verschiedenen Tageszeitungen veröffentlicht wurde, zeugt davon [85]. Die knappe Mitteilung besagt, man habe voraussehen können, dass sich auch Mediziner mit dem „Zauberberg” befassen werden; die Schilderung der Zustände in einer Heilstätte fordere das Urteil eines Fachmannes heraus. Diese läge nun in dem Aufsatz von Schelenz in der DMW vor. Der Verfasser spräche dem Autor für seine Schilderung der Psychologie der Tuberkulösen und deren Verhalten in der Heilanstalt die „höchste Anerkennung” aus, doch mache sich das nichtärztliche Lesepublikum aus diesem Roman ein falsches Bild über Heilstätten. Direkt zitiert wurde Schelenz mit dem Satz: „... wir werden es nie für wünschenswert halten, wenn urteilslose Laien Kritik an uns und unseren Kranken üben”.

Die beiden ärztlichen Stellungnahmen, „von denen Auszüge”, wie Thomas Mann [41] bestätigte: „auch in die Tagespresse übergegangen sind”, gaben dem Autor Anlass, sich in die Diskussion einzuschalten. Offensichtlich hatte der damalige Herausgeber der DMW, ein Professor Julius Schwalbe, ihm die beiden Artikel zugesandt. Thomas Mann schickte dem Geheimrat seine zur Veröffentlichung gedachte Entgegnung mit einem Begleitschreiben zu. Aus den erhalten gebliebenen Schreiben Thomas Manns geht hervor, dass Schwalbe einige Änderungen empfahl. Auf diese Anregung ging der Autor teilweise ein, schrieb erneut und schickte der Schriftleitung der DMW die geänderte Fassung zu [41].

Inzwischen hatte die DMW die Zuschrift der Ärztin Margarete Levy erhalten, die sich entschieden gegen die Aussagen des Dr. Schelenz wandte. Ihr Brief wurde am 12. Juli des gleichen Jahres in der DMW [28] veröffentlicht. Dr. Levy schrieb, sie heiße es nicht gut, dass dieser glaube, „für die Heilstättenärzte mit aller Schärfe eine Lanze brechen zu müssen”. In ihren Ausführungen solle „nicht auf die Charakteristik des weit über Davos hinaus bekannten „Hofrat Behrens eingegangen werden”. [Die einzige Äußerung in dieser positiven Darlegung, die den Dichter erschreckt haben dürfte]. Die im Roman geschilderten Personen, so Dr. Levy, seien „vielleicht etwas schematisiert, aber dennoch lebenswahre, lebendige Gestalten, wie sie uns häufig in den Kurorten des Hochgebirges begegnen.” Auch sei der Autor nicht zu tadeln, „wenn er in realistischer Weise Missstände schildert” und „den Verlust ... ethischer Begriffe .. in solchem Milieu ... beschreibt”. Das Buch bedeute vielmehr „einen sehr ernsthaften Appell an das Gewissen der Ärzte, ihre Kranken vor dem psychisch schädigenden Einfluss dieses Milieus zu bewahren”. „Die medizinische Literatur über den Zusammenhang von Psyche und Tuberkulose” sei „bisher ... spärlich”. „Viele der intelligenten Patienten .., leiden ... unter der entnervenden und geistig verflachenden Wirkung eines Lebens, das sich zusammensetzt aus Liegekur, Spazierengehen, Essen, Temperaturmessungen und Schlafen”. Die „Leere” eines derartigen Lebens könne „nur gemildert werden .. durch äußerste Anspannung aller geistigen Kräfte”. Der Roman fordere dazu heraus, neben der „medizinischen Therapie” eine „vernünftige Psychotherapie” einzusetzen. Der Roman sei nicht als ein gegen die Ärzte „gerichteter Angriff zu betrachten, sondern als Ermahnung zur Erkenntnis und Einsicht”. Die Verfasserin, die - so schrieb sie: „als Patientin und Ärztin mehr als ein Jahr in Davos gelebt hat, weiß, dass sie sich mit ihren Ausführungen in Gegensatz zu der herrschenden Ansicht mancher Kollegen” setzt. Das waren andere Töne, zudem aus dem Mund einer Ärztin, die eigene Erfahrungen als Betreuerin und Betreute besaß. Auch diese Stellungnahme gelangte an den Autor.

Doch bevor wir uns dem Beitrag des Dichters im Feuilleton der DMW zuwenden, müssen wir auf weitere Rezensionen und Kritiken eingehen, die bereits im ersten Halbjahr 1925 (oder kurz danach) in Fachzeitschriften oder in der Laienpresse erschienen, deren Verfasser Ärzte waren, die Manns Entgegnung noch nicht kannten und/oder darauf nicht eingegangen sind. Die Stellungnahmen werden in Kurzfassung ihrer Intension und chronologisch aufgeführt. Eine der ersten stammte von Rothpletz [58], einem Berner Arzt, der bei aller Bewunderung für den Autor „im Roman kein Herz” und für „jene mühevoll zusammengetragenen Abhandlungen” wissenschaftlicher Art kein Verständnis gefunden hatte. Sein Schweizer Kollege Bollag [5] war hingegen der Ansicht, dass „der Roman ein lebendiges und lebenswahres Bild des Davoser Sanatoriumslebens vermittle”, dass man bei „aller objektiven Kühle zwischen den Zeilen das starke Mitgefühl des Künstlers mit den Kranken” spüre und nicht zu verstehen sei, dass sich die „deutsche medizinische Fachkritik eher abfällig über den Roman geäußert” habe. Die frühere Fürsorgeärztin in Mannheim Dehoff, die zu dieser Zeit in Davos weilte (wir wissen nicht, ob als Patientin oder als Ärztin) hielt in ihrem Beitrag in einer Fachzeitschrift [10] zunächst fest, dass der Roman „mit dem Märchen ... ihrer inneren Natur nach ... zu schaffen hat”, beklagte aber „eine gewisse Geringschätzung ärztlicher Tätigkeit und ärztlicher Persönlichkeiten, für die doch schließlich eine gewisse Autorität zur bestmöglichen Erfüllung ihrer Pflichten notwendig” sei. Als erste verwies sie darauf, dass „soweit Tuberkulosefragen aufgerollt sind”, es „nur die der Vorkriegszeit” sind; eine Kritik, die etwas an sich hat. Daneben bewunderte sie „ein oft wundersames Einfühlungsvermögen in die Psyche des Tuberkulösen”. Zickgraf, dessen frappante „ärztliche Kritik über den Zauberberg” bald darauf im Zentralblatt für innere Medizin [89] erschien, ist „selbst Sanatoriumsarzt gewesen” und betrachtete den „Zauberberg” von der „medizinischen Seite” her. Einleitend schrieb er, dass es sich um einen „Bildungsroman größten Formats, von literaturgeschichtlicher Bedeutung, von einer Breite und Klarheit und Anschaulichkeit der Schilderung, die ihresgleichen hat”. handele. Über Medizinisches würde in einer Weise gesprochen, „die turmhoch über den landläufigen Schilderungen” stehe. „Sanatorium, Ärzte und Patientenschar” würden „gewissermaßen ... als Beiwerk für die Erziehungsarbeit gebraucht”. Im Blick auf die „Studien des jungen Castorp”, auf die Darstellung der Ärzte, der Krankheitsvorgänge, des Anstaltsbetriebs folgerte er: ... „überall wird der Arzt den wissenschaftlichen und trockenen Stoff in einer interessanten und lehrreichen Weise geschildert finden”. Die kritischen Äußerungen von Dehoff und Prüssian hielt er für unberechtigt, weil sie auf Missverständnissen beruhten.

Haase, der als Assistenarzt die Tuberkulosestation eines Berliner Krankenhauses, das der Universitäts-Klinik angehörte, leitete, widmete sich in einem Fachblatt [16] der Psyche des Tuberkulosekranken. Eingangs erwähnte er den „Zauberberg”, von dessen Schilderung er ausging. Thomas Mann habe „mit dichterischer Einfühlungsgabe die seelischen Ausstrahlungen dieser ... Krankheit” berücksichtigt. Er selbst hatte seine „Betrachtungen auf einer Tuberkulosestation” eines städt. Krankenhauses angestellt, in der ausschließlich Kranke mit offener, vorgeschrittener Tuberkulose (meist mit infauster Prognose) betreut wurden. Er folgerte, dass „ein Teil der leichtsinnig anmutenden Handlungen” der Kranken dem Empfinden entspringe, „verloren zu sein” und der Kranke „das Leben noch so gut es gehe genießen” wolle. „Mehr als trösten [könne] der Arzt bei dieser fürchterlichen Krankheit nicht”. Auch erwog er, ob „die Eigentümlichkeiten der seelischen Verfassung” des Kranken von der Infektion ausgelöst seien, oder die „rein äußerlichen Bedingungen” seiner Psyche „ein besonderes Gepräge” verleihen, und schloss, dass sich „für eine verständnisvolle psychische Behandlung ein wirksames Betätigungsfeld” biete. Seckel äußerte sich in einer weit verbreiteten Tageszeitung [64] und meinte, es sei „an der Zeit, ein medizinisches Dankeswort an den Dichter des „Zauberberges” zu richten”. Die bisherige ärztliche Kritik sei „kleinliches Gezänk”. Im Buch werde „mit einer geradezu verblüffenden und genialen Gestaltungskraft das medizinisch-klinische Alltagsmilieu ... vor unseren Augen entrollt”. „Absolut neu und unerhört” seien jene „Schilderungen, die der Dichter von der biologisch-medizinischen Beschaffenheit des menschlichen Leibes .... zunächst auf wissenschaftliche Weise” gibt. Auch seien „die naturwissenschaftlichen Exkurse” nicht „kurzerhand aus der Luft gegriffen”, sondern „durchgängig mit adäquatem Erleben verknüpft”. Die Ausführungen des Arztes Loewy-Hattendorf finden sich wiederum in einer ärztlichen Zeitschrift [31]. Die generell positive Würdigung des Romans sei keine tiefgründige. „Wie sehr die „Seele” heute den Arzt mehr als den Körper beschäftige”, spräche Thomas Mann „in seinem „Zauberberg” deutlich aus”. Der Zauberberg sei „inselhafte Einsamkeit”. Die Schilderung sei „lebenswahr und plastisch”. Die kritischen Äußerungen im DMW-Artikel des Dr. Schelenz sind ihm unverständlich. „Für uns Ärzte besonders interessant ist die Sucht, mit der Hans Castorp sich in die Wissenschaft der Biologie, Anatomie, Physiologie und sogar der Pathologie hineinversenkt, eine Sucht, die ihre erotische Aetiologie nicht leugnet”. Die gegensätzliche Kritik der Berliner Ärztin L. Hoffa wurde in mindestens zwei Tageszeitungen [19] veröffentlicht. Das Leben in Heilstätten und die Betreuung von Tuberkulosekranken waren ihr offensichtlich nicht fremd; der Roman, so meinte sie, erzeuge einen „ganz unnötigen Pessimismus”; Ärzte und Schwestern träten darin „in merkwürdig abstoßender Form” auf. Der „Eindruck, den das Laienpublikum durch dieses Buch von den Lungenheilstätten erhält”. müsse interessieren. „Gerade in der heutigen Zeit, wo eine zweckmäßige Bekämpfung der Tuberkulose wegen ihrer ungemein starken Verbreitung so in den Vordergrund tritt, wo eine sichere und schnelle Heilung in vielen Fällen nur im geregelten Anstaltsbetrieb möglich ist, kann dieses Buch ungeheuren Schaden anrichten”. Die Besprechung des Dr. Mühsam „Vom Geist der Medizin” in der Morgenausgabe der Vossischen Zeitung vom 14. Juni 1925 [46] beschäftigte sich vorwiegend mit der ärztlichen Kritik und ärztlichen Fragen, doch war der Verfasser sicher kein Mediziner. Auf die Besprechung wird eingegangen, weil sie die gleiche Überschrift trug, die Thomas Mann Wochen später (war es Zufall?) für den Essay, den er der DMW zusandte, wählen sollte. Auch Mühsam widersprach den Ausführungen Schelenz' in der DMW und schrieb unter anderem, es gäbe „kein Buch, das die ganze ärztliche Kultur unserer Zeit so spiegelte wie dieses, keines, dessen eigentliches Element so sehr die Medizin ist” und es sei „rätselhaft, wie man Hofrat Behrens, diese so ungeheuer charakteristische Medizinergestalt, diese Mischung von Weichheit und Schneid, unmöglich oder unsympathisch finden” könne.

Anzuführen sind zudem die Stellungnahmen von drei Kranken, die in Davos betreut worden waren und in verbreiteten Zeitungen oder Zeitschriften zu Wort kamen; auch sie gehörten zu den direkt Betroffenen. Der Jurist Erwin Poeschel, Jahrzehnte später als Doyen der Schweizer Kunsthistoriker ein in der ganzen Schweiz hochgeachteter Gelehrter, wies zu Beginn seiner Rezension darauf hin, dass er „eine noch längere Frist, als sie Hans Castorp zugemessen war, im Zauberberg verbracht” habe. Poeschel hatte aus seiner Erkrankung etwas gemacht. „Der Zauberberg” missfiel ihm, weil er vielen, die ihrer Erkrankung getrotzt hatten, nicht gerecht wurde. Seine Kritik, „Echo vom Zauberberg”, die in verschiedenen [50] Zeitschriften (erstmals im März 25) erschien, ist eine intelligente, behutsame, und doch ablehnende. Dass „Verstimmungen möglich sein würden, ... wer hätte das nicht erwartet”. „Und wenn sie [die Verstimmten] nun in dieser lauen Lage zwischen vorübergehendem Interesse und Ablehnung auf Ungenaues, auf unkritisch Übernommenes stoßen, wenn sie das Werk daraufhin beklopfen und Nebensächlichkeiten anmerken, gibt das nicht zu denken? Es handle sich doch „um einen Bildungsroman, um eine psychagogische Angelegenheit also”. Abschließend hielt er fest: „Dass in diesem Werk erleuchtete Erkenntnisse gegeben sind über Geist und Körper, Form und Unform, über den Prozess des Lebens und des Vergehens, über Krankheit und Sittlichkeit, die Gesellschaft und den Einzelnen, dass das Wort mit einer Finesse ohnegleichen, der Satz mit einem bestrickenden Rhythmus gepflegt ist, warum soll man das sagen, was niemand anders erwartet”.

Die Vossische Zeitung veröffentlichte in ihrer Sonntagsbeilage vom 7. Juni 1925 [83] den Brief einer Patientin (Agathe Weigelt), die sich im vergangenen Herbst und Winter zur Kur in Davos aufgehalten hatte. Mit der Besprechung des Dr. Schelenz in der DMW war sie nicht einverstanden, speziell nicht mit dessen Aussage, dass er die Kritik „urteilsloser Laien” ablehne. Sie habe in Davos, auch von Ärzten, „teils schmunzelnd, teils entrüstet, je nach Einstellung”, erfahren, dass „die Personenschilderungen Thomas Manns, namentlich die des Chefarztes, von geradezu photographischer Treue wären”. Auch habe man lange vor dem „Zauberberg” gewusst, „dass das Leben in Lungenheilstätten kein klösterliches” sei. Die Patienten, „die sich den ganzen Tag geruht, die mit den kräftigsten Speisen genährt werden und sich namenlos langweilen, sind gierig nach Erlebnissen und - die Nacht ist tief”, schrieb sie.

Als letzte Äußerung eines Patienten sei die von Karl Alphéus aufgeführt, der etliche Jahre als Kranker in Davos verbracht hatte und sich zu jener Zeit, vermutlich nach Abschluss des Studiums, erneut in Davos aufhielt; ob zur Nachkur oder als Besucher - wir wissen es nicht. Seine Kritik, die in der weit verbreiteten Frankfurter Zeitung [1] Anfang August 1925 (also kurz nach Entgegnung des Dichters in der DMW) erschien, war erstaunlich. Er umriss die Komposition des Romans und bekundete, dass „die zeitgenössische Kritik der wahren Bedeutung der letzten großen Dichtung Thomas Manns nicht völlig gerecht wird”, dass der Roman keine „höchst unterhaltsame Sanatoriumsgeschichte von einem oft ärgerlichen Realismus” sei, sondern „ein deutscher Bildungsroman ganz großen Stils” - „Hans Castorps Geschichte ist unsere Geschichte; ist Geschichte des Menschen und ist deutsche Geschichte”. Kein Wunder, dass der Dichter die Redaktion der Zeitung um die Anschrift des Verfassers bat und diesem schrieb, dass der „Aufsatz” alles, was in der Beurteilung des Buches „gefaselt und gestümpert worden” war, auf die „klügste, klarste und herzlichste Weise” [42] richtig stelle. Doch bevor er diese Rezension lesen konnte, hatte Thomas Mann seine Entgegnung bereits verfasst.

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„Vom Geist der Medizin”

Ob ihm alle die anderen Besprechungen vor Augen kamen, ist nicht bekannt. Was er mit Sicherheit besaß, waren die bereits erwähnten, ihm zugesandten drei Artikel aus der DMW und der MMW. Im Feuilleton der DMW vom 17. Juli 1925 nahm er zu den drei Kritiken Stellung und erwähnte namentlich deren Autoren. Der Essay „Vom Geist der Medizin” [36] bleibt bei allem zeitlichen Bezug lesenswert; man muss ihn nicht in der DMW suchen; er ist auch in den Gesammelten Werken zu finden. Auch dem Laien war der Artikel seinerzeit zugänglich; denn er erschien gleichen Tags „in extenso” im Berliner Tagblatt [36]; das hatte sich der Autor vom damaligen Herausgeber der DMW mit dem Argument ausbedungen [41]:

...„als vielköpfiger Familienvater [müsse er], öko[no]mischer Weise darauf sehen”..., „dass möglichst jede Arbeit mir ein wenig materielle Frucht trägt, wozu die Medizinische Wochenschrift, in Ehrerbietung sei es gesagt, mir kaum verhelfen würde”.

Den Beitrag nicht vor dessen Abdruck in der DMW zu bringen, hatte die Tageszeitung „strikte Anweisung” erhalten.

Ärztliche Kritiken, die nach der Veröffentlichung dieses Essays erschienen, lassen erkennen, dass der Beitrag Manns gelesen und auf ihn Bezug genommen wurde. Als wesentliche Erläuterung empfand man in erster Linie folgende Passage:

„Der Roman „Der Zauberberg” hat einen sozialkritischen Vordergrund, und da der Vordergrund dieses Vordergrundes medizinische Region ist, die Welt des Hochgebirgs-Luxus-Sanatoriums, in der die kapitalistische Gesellschaft Vorkriegs-Europas sich spiegelt, so konnte es wohl nicht fehlen, dass eine gewisse Fachkritik, hypnotisiert vom vordersten Vordergrund, in dem Buch nichts als eben den Sanatoriums-, den Tuberkuloseroman erblickte und die Wirkung, die sie davon ausgehen sah, mit einer solchen Spezialsensation verwechselte, als handele es sich um eine Art von medizinischem Gegenstück zu Upton Sinclairs Enthüllungsepos vom Chicagoer Schlachthof. .... Der „Zauberberg” verdankt seinen Erfolg in erster Linie dem, was die Ärztin Levy in aller Unbefangenheit die Lebenswahrheit und Lebendigkeit seiner Gestalten nennt. ... Und er verdankt ihm nicht dem Kitzel irgendwelcher skandalöser Enthüllungen über das „Innenleben” von Hochgebirgsheilstätten.”

Beachtet wurden auch die Hinweise des Autors auf die Motive seines Schreibens:

„Der ganze erzieherische Prozess, den der junge Held meiner Erzählung durchläuft, [...] ist ein korrigierender, [ist] der Prozess fortschreitender Desillusionierung eines frommen, eines todesfürchtigen jungen Menschen über Krankheit und Tod”.

Später heißt es, dass der Roman:

„... das Buch eines guten Willens und Entschlusses [sei], ein Buch ideeller Absage [...] an manche gefährliche Sympathie, Verzauberung und Verführung [...] - ein Buch des Abschieds und pädagogischer Selbstdisziplinierung; sein Dienst ist Lebensdienst, sein Wille Gesundheit, sein Ziel die Zukunft”.

Gegen den Schluss zu ist zu lesen:

Durch Krankheit und Tod, durch das passionierte Studium des Organischen, durch medizinisches Erleben also, ließ ich meinen Helden [...] zum Vorgefühl einer neuen Humanität gelangen. Und ich sollte Medizin und ärztlichen Stand verunglimpft haben?(

Wer den Zauberberg liest, sollte sich mit diesem Essay aus der DMW vertraut machen. Später hat Thomas Mann geschrieben, was er in dem Artikel „Vom Geist der Medizin” über den „Zauberberg” gesagt habe, [sei] „eine Simplifizierung. Es lässt sich hören, sagt aber natürlich das ganze nicht aus” [43].

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Ärztliche Stellungnahme danach, Wandel der Kritik - mit Ausnahmen

Auch in der Laienpresse [86] [87] gab es zu dieser Entgegnung vereinzelt Stimmen, auf die wir verzichten können, doch auf ärztlicher Seite kamen nun etliche andere und gewichtige Personen zu Wort. Als erster ist Ulrici [73], der schon mehrfach zitierte, zu nennen. Dieser, ein bedeutender Vertreter unseres Fachgebiets und Tuberkulose-Kenner von Rang, schrieb eine kritische Betrachtung zum „Zauberberg”, die im August 1925 in der Klinischen Wochenschrift [76] publiziert wurde. Ulrici trat entschieden für den Dichter ein und schrieb: ... „es kann ihm keineswegs der Vorwurf gemacht werden, dass er die Würde des ärztlichen Standes verletzt”. Dass der Dichter mit seinen ärztlichen Kritikern korrespondierte, wissen wir von einigen. Ob Ulrici den Beitrag des Dichters in der DMW kannte, wissen wir nicht; er nahm auf diesen nicht Bezug, als er Thomas Mann ein Separatum seiner Betrachtung, mit einem Begleitbrief versehen, zusandte. In seiner Besprechung hatte er den Roman „eine dichterische psychoanalytische Studie” genannt und hinzugefügt: „Wie sie als solche an der großen Linie der Idee festhält, steht ohnegleichen da”. Auch hatte er dargelegt, dass jeder, der „in einem Kunstwerk diesen Ranges die Schilderung typischen Sanatoriumslebens finden möchte, ... vollkommen des Dichters Gedankengang verkennt”. Eine Beurteilung, die über das hinausragte, was andere Fachkritiker von sich gegeben hatten. (Durchaus denkbar, dass Ulricis Auffassungen für viele Tuberkuloseärzte verbindlich wurde). Thomas Mann griff Ulricis Wendung im Hinblick auf die Idee auf, schrieb ihm [43] und ließ dabei die Maxime des „Zauberberg” anklingen:

„Es handelt sich letzten Endes um Kritik und Überwindung der als Todesfaszination verstandenen Romantik zugunsten des Lebensgedankens und eines neuen Humanitätsgefühls. Das hat mit Liebe mehr zu tun, als diejenigen sehen, die dem Buche Herzlosigkeit und Cynismus vorwerfen”.

Im Oktober 1925 erschien in einer Fachzeitschrift [69] die kritische Betrachtung des Psychologen/Mediziners Stern [66], der sich 1920 für experimentelle Psychologie und Pädagogik in Giessen habilitiert hatte. Und damit kommen wir wieder an den Ort der Handlung, denn Stern war im Jahre 1925, als Heilungssuchender, in Davos (und hatte seine Studien über „Psyche und Tuberkulose” dort gleich begonnen [67] [68]). In seinem Beitrag enthielt er sich „bewusst und absichtlich jeder künstlerischen Würdigung” des Romans und bemerkte nur, dass er diesen als „Meisterwerk deutscher Prosa” erachte. Die Ansichten, die er von sich gab, sind von Kenntnis und Sachlichkeit geprägt und konzentrieren sich auf das Medizinische. „Der Zauberberg” sei ein Davoser Roman, der das Leben der Lungenkranken in Davos, „in diesem geradezu klassischen Tuberkulosekurort” schildere. Das „Davoser Milieu” bilde „ständig den Hintergrund” und „... niemand solle „über den „Zauberberg” urteilen, „der dieses Milieu nicht aus eigener Anschauung kennt, und der die Krankheit nicht miterlebt hat”. Stern hielt „die Schilderung des eigentümlichen Sanatoriumsmilieus und des stetigen Hineinwachsens in dasselbe” ... für die „psychologisch bedeutsamsten Abschnitte des Romans”. Jede in sich geschlossene, von der Außenwelt abgesperrte Gesellschaft bilde „ihre eigenen Formen aus”. Die Erlebnisse „Hans Castorps”, sein „Sich-Verlieren an Krankheit und Kur” empfand Stern für einen großen Teil der Kranken als zutreffend, doch stelle „Manns Roman” vor allem „die negativen Seiten des Krankheitserlebens und des Kurmachens heraus. Wegen der psychischen Schädigungen, die mit der Krankheit und dem Kurleben verbunden” sind, müsse „jede Behandlung ... zugleich eine psychische Einwirkung” sein. Stern erteilte entsprechende Ratschläge und verwies auf die Anstrengungen in Davos, den Kranken Anregungen zu geben und den ganzen Menschen wieder in den Mittelpunkt zu stellen, um den Gefahren, die dieser „Zauberberg” wirklich in sich birgt, zu begegnen. Ein Beitrag des Arztes Moschytz erschien im November 1925 in der Kölnischen Zeitung [45]. Moschytz, früher Assistent im Waldsanatorium Davos, befasste sich mit dem Vorbild des „Hofrats”, seinem Lehrmeister Professor Friedrich Jessen, und trat für ihn, ohne ihn namentlich zu nennen, ein.

Mit der Besprechung des Berliner Internisten Klemperer, die bald darauf zu lesen war [24], gewann der Roman einen weiteren kundigen Fürsprecher; kundig, weil er ein Tuberkuloselehrbuch verfasst hatte, das erstmals 1920 erschienen war. Klemperer schrieb „vom ärztlichen Gesichtspunkt” ausgehend, dass „die ärztliche Kritik [den Roman] zuerst missverstanden und schroff abgelehnt” habe; er konstatierte, die „Idee des Romans, oder vielmehr des medizinischen Vordergrundes des Romans” sei „eine Psychoanalyse der Tuberkulose”. „Inhalt und Sinn der ganzen medizinischen Darstellung” im Roman sei, „die Tuberkulosekrankheit und ihre Anstaltsbehandlung” als „eine Gefahr für die Psyche des Kranken” aufzuzeigen, die „zu einer seelischen Verwirrung und Entgleisung führe, in welcher der Gesundungswille verloren gehe und das junge Volk verlumpe”. Auf der letzten Seite verließ Klemperer den „medizinischen Vordergrund” des Romans und betrachtete das Werk in Anlehnung an Thomas Manns Ausführungen in der DMW „von höherer Warte”. Und wenn der Artikel, den der Verfasser einige Monate später in der Frankfurter Zeitung [25] veröffentlichte, stärker laienkundlich und auf die geistige Thematik und Problematik des Romans ausgerichtet ist, so enthält er auch den Hinweis, dass dem Dichter „der Vorwurf einer Herabsetzung des ärztlichen Standes, einer Verunglimpfung der Lungenheilanstalten nicht gemacht werden” könne. Klemperer verwies auf den Symbolcharakter der Romanpersonen; Hans Castorp sei Sinnbild für „die jugendliche Seele, die romantische deutsche Seele” und fügte in Klammern hinzu: (dies letzte Wort habe ich aus Thomas Manns eigenem Munde).

Mit zeitlichem Abstand griffen weitere Kritiker zur Feder. Der Nürnberger Arzt Falk gab im Juli 1926 [12] eine wenn nicht umfassende, so doch einfühlsame Würdigung des Romans mit Hinweisen auf dessen Allegorien und dessen Zielsetzung, ging auf die ideellen Absichten des Autors ein und schrieb. „.. kaum je sind medizinische Dinge zum Zentralpunkt eines so weitgreifenden und tiefschürfenden Dicht- und Kunstwerks gemacht worden, wie es bei ... Thomas Manns „Zauberberg” der Fall ist”.

Ganz anders klang der Vortrag des maßgeblichen Tuberkulose-Experten in Davos, des bereits erwähnten „alten Turban” (1856 - 1935), den dieser im August 1926 in Davos hielt. (Zu lesen war seine Kritik erst in der MMW vom 19. August 1927 [70]). Vermutlich machte sich Turban, obwohl er zu jener Zeit bereits pensioniert war und nicht mehr in Davos lebte, zum Wortführer der dort gehegten ärztlichen Ansichten. Turban hatte 1889 in Davos die erste „geschlossene Heilanstalt” für Tuberkulosekranke eröffnet, diese über Jahrzehnte geleitet und in Davos die strenge Freiluftliegekur eingeführt [71] [72]. Mit Akribie durchforschte er die medizinischen Details des Romans und wies auf Fehler hin. Den Vorschlag Sterns, in den Sanatorien einen in Psychotherapie bewanderten Assistenten anzustellen, lehnte er „als ganz unglücklich” ab und wandte sich erbost gegen die Ausführungen Klemperers. Für ihn war der „Zauberberg” „das trübe Destillat einer trüben Zeit”. Der „Roman [werde] im Werk des Dichters ein Paralipomenon” (ein unwichtiger Nachtrag also) bleiben und bald vergessen sein [70] [71].

Hellpach (1877 - 1955), ein vielseitig gebildeter Arzt, Psychologe, Soziologe, Politiker, war beruflich zunächst Nervenarzt in Berlin und Karlsruhe, später Professor an den Universitäten Karlsruhe und Heidelberg; seit 1920 war er Ordentlicher Professor und Leiter des Instituts für Sozialforschung in Karlsruhe. Als rede- und wortgewaltiger Theoretiker mit schriftstellerischer Begabung nahm er im Sommer 1927 in einem Vortrag [17] zum „Zauberberg” Stellung: ... „die jüngste Zeit” habe uns „einen deutschen Gesellschaftsroman großer Absicht geschenkt, der überdies ein Roman der ärztlichen Sphäre ist”. Dieses Geschenk sei „einem der größten Meister der deutschen Erzählkunst zu verdanken”. Hellpach bezeichnete den Roman als „sozialpathologisches Kolossalgemälde”. Wie die Kranken im Roman durch ihr Zusammenleben, durch dieses Milieu in bezug auf ihre Krankheit und im eigenen Verhältnis zu ihrer Krankheit werden, das sei der Inhalt des „Zauberberg”. Hellpach extrahierte aus dem Roman die „Zauberbergkrankheit” und erläuterte sie unter anderem so:

„Es ist nicht die rein physische Lungentuberkulose; es ist jene seelische Komponente, die zu einem unermüdlichen Antriebsmotor des Krankbleibens, des Kränkerwerdens, zu einer immer unübersteiglicheren Barrikade vor der Genesung wird. Die systematische Lähmung des antituberkulösen Gesundungswillens durch das Kurmilieu; die systematische Züchtung der tuberkulösen Krankheitsindolenz: das ist die Zauberbergkrankheit”.

Dem Dichter sei es gelungen, das Bild seiner Zauberbergkrankheit „überzeugend zu gestalten”. Dies sei der eigentliche Grund für das „ungeheure Aufsehen, das der Roman erregt”, und „für den öffentlichen Skandal, der sich an ihn geknüpft hat”. Von einer wirklichen klinischen Systematik der Tuberkulosepsychologie sei bis heute noch keine Rede. „Die Fragestellung, ob nicht auch der Anstaltsschwindsüchtige häufig ein Artefakt des ihm zugewiesenen Milieus und des an ihm geübten Verfahrens sei”, hat noch „kein Mediziner mit solcher Unerbittlichkeit, in solcher aufrüttelnden Einseitigkeit, mit so greller Beleuchtung ihrer Tragweite gestellt, wie der Dichter des Zauberberg”. In Hellpachs Ausführungen finden sich weitere erfinderische Formulierungen wie die folgenden: „...in der ewig wiederkehrenden Verordnung des Dableibens und Kurfortsetzens siegt schließlich die Stupidität des ‚vorzüglichen Liegestuhls‘ über alles Wertvollere”[...]. „Wenn das Projekt einer alpinen Universität zu Davos sich verwirklichen sollte, so würde einer seiner größten Gewinne ... die intellektuelle Aktivierung der tuberkulösen Vitalität, ihre Hinlenkung auf produktive Entfaltung, die Transformation der euphorischen Energie in Leistungen sein: die moralische Entgiftung des vorzüglichen Liegestuhls”. Im März 1930 nahm Hellpach bei einem Vortrag in Davos nochmals kurz zum Roman Stellung. „Jede langfristige, systematische Kur trage die Gefahr in sich, „ein Zauberberg”, ein Bann zu werden, „dem der Genesende nicht mehr entrinnen will”. Man könne „dem Schöpfer des vielberufenen Romans nicht dankbar genug sein”, dass er ein allgemeines Interesse für diese Fragen geweckt habe [4] [18].

Mit Amrein, dem ärztlichen Leiter des weltbekannten Sanatoriums Altein in Arosa, dessen Beitrag erst Ende Mai 1928 in der MMW [3] erschien, meldete sich (wohl zur allgemeinen Beruhigung) ein anerkannter Tuberkulosekenner zu Wort. Amrein hielt sich „weder für kompetent noch für befugt”, den „literarischen Wert des Romans” zu beurteilen, war gleichwohl der Meinung, dass der Roman „eine bedeutende Leistung eines bedeutenden Schriftstellers” sei, und dass sich „Persönlichkeiten, wie sie im „Zauberberg” vorkommen, in jedem Sanatorium finden”. Das Buch als gefährlich zu verbieten, sei töricht. Er schrieb: „Wo immer in einer Anstalt ... unter einer gewissen ärztlichen Diktatur ... kranke Menschen zusammenleben, ersteht ... ein Zauberberg ...” und verweist im Gegensatz zu anderen Kuren auf den „Unterschied im Lungensanatorium”, dessen „Kranke viel längere Zeit” in ihren Anstalten verweilen müssen. Amrein ging auch auf die Aufgaben des Anstaltsarztes ein; es sei zunächst notwendig gewesen, „die Lungenkranken zu disziplinieren und ihnen die Notwendigkeit der Ruhekuren und des systematischen Kurmachens beizubringen”. Vom Arzt dürfe aber nicht „Bedrückung und Gefängniswärterluft ausströmen” sondern Frohmut und Zuversicht; in diesem Zusammenhang zitiert er „den Hallenser Kliniker Weber, der seinen Studenten sagte: Wenn der Arzt ins Zimmer tritt, muss es sein, wie wenn der liebe Herr Jesus kommt”.

Und als letztes (im Beiblatt einer Tageszeitung vom August 1929) die Stellungnahme [9] des jungen Volontärarztes Dierichs, der 1929 vorübergehend in der Deutschen Heilstätte Davos tätig war. Er konnte die bereits vorhandenen Stellungnahmen berücksichtigen und hielt in seiner wenn auch negativen, so doch bewundernden Kritik fest, dass dem Dichter, mit dem er korrespondiert hatte (seine Ausführungen legen das nahe), nicht gelungen sei, den Leser zu überzeugen, dass Hans Castorp in der „hermetischen Retorte” des Zauberberg „zu ungeahnter ideeller Veredelung emporgezwängt” werde. Hingegen führe dessen „Schicksalsweg” zu unsagbarer „Lethargie” und nur auf dem indirekten Weg einer Formung der negativen Seiten des „Zauberberg”-Milieus erfülle sich „der hohe Sinn des Buches”.

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Folgerungen und Folgen

Fassen wir zusammen, so wurde in 12 deutschen Fachzeitschriften in Form von Rezensionen, Kommentaren, Briefen zum Zauberberg Stellung genommen [88]. Etliche Ärzte nutzten die Laienpresse, um ihre Ansichten über das Buch kundzutun. Eine derartige Reaktion auf ein Werk der Belletristik wäre heute wohl undenkbar! Mit Ausnahme der Davoser Stimmen war die Ablehnung des Romans nie eine ausschließliche. Die Aufregung hielt sich nicht lange. Zunehmend mehrten sich die positiven Stellungnahmen, die zudem von fachlich anerkannten Medizinern stammten.

Die Erörterung konzentrierte sich aus ärztlicher Sicht mit einigen Ausnahmen auf „den vordersten Vordergrund des Romans” [37], auf die „medizinische Region” und war - auch aus diesem Blickwinkel - widersprüchlich. Absicht und Komposition des Romans wurden meist fehlgedeutet; kein Blick auf die Romanfiguren als „Exponenten, Repräsentanten und Sendboten geistiger Bezirke, Prinzipien und Welten [38]”. Der Kritik, die anfangs an der Darstellung des Lebens und Treibens in einem Lungensanatorium geübt wurde, standen die Billigung und Bekräftigung dieser Schilderung gegenüber. Konzentrierten sich die einen auf fehlerhafte Aussagen, lobten andere das detailgetreue Beschreiben der ärztlichen Maßnahmen und der medizinischen Utensilien. Fast alle Kritiken stimmten, zumeist lobend, darin überein, dass der Dichter die Psyche der Kranken erfasst und den seelischen Zustand der Kranken einfühlsam geschildert habe. Selbst in die abfälligsten Kritiken mischten sich im Hinblick auf die Psyche Verstehen, Zustimmung und Anregungen. Nun war die Psyche der Tuberkulosepatienten schon Jahre zuvor zum Thema zahlreicher Veröffentlichungen geworden, aus denen wir die Arbeit des uns bereits bekannten Sanatoriumschefs Jessen [22] [79] herausgreifen; in seinem Buch „Lungenschwindsucht und Nervensystem” hatte er sich eingehend dem Thema „Lungentuberkulose und Psyche” zugewandt. Von der „Giftwirkung” des „Kochschen Bazillus” überzeugt ging er davon aus, dass diese Gifte auch Gehirn und Nervensystem angreifen und die Intensität der Giftwirkung schwankend sei. Die Meinung, dass mit der Tuberkulose, deren Erregern und Toxinen eine „Steigerung der Sexualität” verbunden ist, sei weit verbreitet; er empfahl zu deren Bekämpfung „Entfernung der Gelegenheit und Fernhalten der Reize”. „Geeignete Beschäftigung [stelle] das wirksamste Antidot dar”. Bei Männern sei „namentlich die Mathematik als ein souveränes Dämpfungsmittel für den psychogenen Faktor der Libido zu empfehlen”. Auch Amrein, der leitende Arzt der Heilstätte Altein im benachbarten Arosa, von dem wir schon hörten, hatte sich [2] noch 1919 zu dieser Frage geäußert. Auch er verbindet „die Libido sexualis” mit „gewissen Reizungen durch die Toxine”, glaubte an die Toxinwirkung auf Psyche und Sexualität und schrieb: „Toxine unterminieren langsam .. den ganzen nervösen Apparat” und beeinflussen „Psyche und Charakter”; die „Psyche wird reizbar, ... oder gleichgültig, torpid”. (Dass der „Zauberberg-Autor über die Schriften Jessens und Amreins beim Schreiben verfügte, daran lassen Textstellen im Roman keinen Zweifel [80]).

Mit dem „Zauberberg” geraten die psychischen Gefährdungen, die sich für die Erkrankten aus dem Milieu der Heilstätten und der Art der Behandlung ergeben, und die unzureichenden Kenntnisse über „Tuberkulose und Psyche” in den Blickpunkt. Die (wenn auch einseitige) Annahme, dass der Roman oder richtiger: „die Idee des medizinischen Vordergrunds” eine „Psychoanalyse der Tuberkulose” sei, trägt Früchte. Das Werk avancierte gleichsam zu einer psychologischen Studie. Zahlreich sind die Anregungen, der Psyche größere Aufmerksamkeit zu schenken und die Erkrankten auch psychisch und auf einfühlsamere Art zu betreuen. Stärker als zuvor stellt sich die Frage, ob diese „Störungen” nicht dem „Milieu” der Heilstätten, der langen Dauer der Kur, dem Nichtstun, der üppigen Ernährung, der Allgewalt des Arztes anzulasten seien. Die Vorstellungen über die stimulierenden Wirkungen der Erreger und deren Toxine werden aufgegeben. Die Ansicht, dass das von den Behandlungsverfahren ausgelöste „Milieu” und die Jugend der betroffenen Kranken Ursache der „spezifischen” Verhaltensweisen seien, setzte sich durch.

Damit ging ein Wandel in der Betrachtung des Romans einher. Die zuvor als boshaft und abträglich empfundenen Ausführungen wurden auf ihre Stichhaltigkeit überprüft. Manche Seite der Sanatoriums-Sphäre erschien verbesserungsbedürftig. Die Korrespondenz des Davoser Ärztevereins [52] aus jener Zeit widerspiegelt bei allem Rest von verbliebenem Groll die sich ergebenden Anregungen. Die im Interesse der Kranken entwickelten Aktivitäten, das Bemühen, sich der jungen Patienten auch in psychischer Hinsicht anzunehmen, sie zu beschäftigen, sie zu bilden, sie auf die Rückkehr und auf das Leben im „Flachland” vorzubereiten, sind unübersehbar. Die Sprachkurse mehren sich; neu eingeführt werden belehrende Vorträge über Bildungsfragen aller Art und Handarbeitskurse. Für all' diese Angebote dienen die Nachmittage, an denen auch in regelmäßigen Abständen Symphoniekonzerte veranstaltet werden. Die nächtliche Sperrstunde wird vorverlegt. Doch nicht genug damit.

Der ungarische Psychiater Kollarits, der in Davos das Leben der Kranken als Mitpatient wie als Arzt kennengelernt hatte, entwickelte den Plan einer Universität im Hochgebirge [63]. Zuvor hatte er berechnet, dass annähernd drei Prozent der ca. 500 000 Studenten in Europa, das hieß 15 000, in jenen Jahren wegen einer tuberkulösen Erkrankung behandlungsbedürftig seien. Maßgebliche Gelehrte unterstützten seine Pläne, die leider an den politischen Verhältnissen und bei der noch herrschenden Armut an der Geldfrage scheiterten. Dass das Projekt des Psychiatrie-Professors durch den Zauberberg beeinflusst wurde, steht außer Frage. Er selbst hatte schon zu Beginn der 20er Jahre in Fachzeitschriften über die schwierige psychische Situation der jungen Tbc-Kranken berichtet und bestätigte, dass die Krankenwelt im Zauberberg der Realität und seinen Erfahrungen entspreche [27]. Der Geheimrat Jessen war es, der schließlich vorschlug, „erst einmal einen Versuch mit Hochschulkursen” zu machen, die auf die Semester-Ferien anberaumt wurden. Dass die Anregungen Jessens mit dem Zauberberg - wie auch immer - in Verbindung standen, dürfen wir voraussetzen. Die „systematischen Vorlesungen” [62] .. sollten .. „nicht populärwissenschaftlich” sein, sondern müssten „den Ansprüchen einer Universität genügen”. Die Hochschulkurse wurden von 1928 - 1931 abgehalten. Sie waren zu Beginn ein voller Erfolg, erlagen aber dem Geldmangel, den die Weltwirtschaftskrise mit sich brachte.

So war die Wirkung des Zauberberg auf die „medizinische Region”, den primär abfälligen Kritiken zum Trotz, doch eine anregende und korrigierende. Die Betreuungsprinzipien änderten sich. Die Mitteilungen über die Psyche der Tuberkulosekranken häuften sich; sie verschwanden erst wieder, als die Tuberkulose causal, d. h. mittels antibakterieller Therapie, behandelt werden konnte. Bis in allen Sanatorien die Arbeits- und Beschäftigungstherapie eingeführt wurde, vergingen noch einige Jahre. Die geänderten Betreuungsprinzipien standen in Parallele zur Grundidee des Romans, der nach den Worten des Autors „noch ein romantisches Buch, ein Buch der Sympathie mit dem Tode” sei und doch „der Weg hinaus aus einer individuellen Schmerzenswelt in eine Welt neuer sozialer und menschlicher Moralität, ...” [39]. Das korrespondiert mit der „Kritik und Überwindung der Todesfascination zu Gunsten des Lebensgedankens ...” und lässt uns an die vom Autor herbeigerufenen Begriffe wie „Lebensfreundlichkeit” [35], „Lebensfreundschaft” [35] und „Lebensdienst” [37] denken. Die breite Diskussion dieser und vieler anderer Fragen, deren Beantwortung dem Leser des Zauberberg immer noch auferlegt ist, dürfte dazu beigetragen haben, dem Roman seine ungebrochene Aktualität zu bescheren.

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Literatur

  • 1 Alphéus K. Zu Thomas Manns „Zauberberg”. Frankfurter Zeitung 3. Sept. 1925
  • 2 Amrein O. Die Tuberkulose in ihrer Wirkung auf Psyche und Charakter. Korrespondenzblatt f. Schweiz. Ärzte 1919; 49, 1300 - 1309 Amrein, Otto (1873 - 1935) Tbc-Experte, leitete von 1916 bis Ende 1931 das international bekannte Sanatorium Altein in Arosa; zeitweise waren Kranke aus 31 verschied. Nationen Gäste des Hauses; die größte Gruppe stellten englische Patienten. (A. wurde ein Nachruf im LANCET (August 17, 1935. p. 403) zuteil, der folg. Passagen enthielt: ... the daily guide and counsellor of hundreds of phthisical English patients ... He was always on the side of prolonged bodily rest, although he learnt that it was possible to make exceptions for the Anglo-Saxon temperament. He was immensely respected and a little feared by his colleagues, .... If he had not been a doctor, Amrein could have easily made his mark as a musician, for he was a pupil of the great Joachim ...). 
  • 3 Amrein O. Aus den „Zauberbergen”.  Münchner Med Wochenschrift. 25. Mai 1928;  21 908
  • 4 Anonymos, Annalen, Quartalsschrift für Literatur, Kunst, Leben, 2. Jahr, III. Quartalsheft, 1928, S. 555 - 558. Unter der Rubrik „Gestalten - Bücher - Stimmen” ein Artikel mit dem Titel: „Ausstrahlung des Zauberberges”. Verfasser wird nicht genannt. 
  • 5 Bollag S. Der Zauberberg. Roman von Thomas Mann. 1924, Verlag S. Fischer.  Schweiz Med Wochenschrift Jg 55. 1925;  36 840
  • 6 Brauer. et al . Zum 25jährigen Bestehen des „Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose”.  Beitr Klinik d Tbk. 1920;  Bd 46, H.1 3-6
  • 7 Diebold B. Thomas Mann: „Der Zauberberg”. Frankfurter Zeitung 1924 19. XII
  • 8 Diehl K. Die Entwicklung der Tuberkuloseklinik und -forschungsstätte „Waldhaus” Sommerfeld unter Professor Ulrici. Zeitschrift für Tuberkulose 1965 Bd. 123, Heft 4/6
  • 9 Dierichs R. „Zauberbergkrankheit ...?”. Bochum: Bochumer Anzeiger und General Anzeiger 1929 (Das Vorwort trägt als Angabe von Ort und Datum: „Davos, August 1929”.) Ob es sich um einen Sonderdruck oder um eine Beilage zu einer der genannten Zeitungen handelt, ist unklar.
  • 10 Dehoff E. Der Zauberberg. Von Thomas Mann (Kritisches Referat vom Gesichtspunkt des Tuberkulosearztes von Dr. E. D., früher Tuberkulose-Fürsorgeärztin in Mannheim, zur Zeit Davos). Tuberkulose 1925 42 - 45
  • 11 Düggeli O. Das Schicksal des Offentuberkulösen. Helvetica Medica Acta Basel: Benno Schwabe & Co. Verlag (mit Hinweisen auf zahlreiche Erhebungen mit ähnlicher Fragestellung) Supplementum XI, (Beilage zu Band 10 [1943] Heft 5)
  • 12 Falk A F. Die Idee von Thomas Manns Zauberberg in ihrem Verhältnis zur Psychologie der Lungensanatorien. Nürnberg-Fürth: Nürnberg-Fürther Morgenpresse 12.7.1926
  • 13 Gutmann M J. Tuberkulose und Höhenklima. Ferienkurs für Aerzte in Davos, 22.-29. Aug. 1926.  Die Tuberkulose. 1926;  20 313-316
  • 14 Gutmann M J. Tuberkulose und Höhenklima. Ferienkurs für Ärzte in Davos, 22.-29. Aug. 1926. Auf S. 315 der genannten Arbeit heißt es: „Eine Bemerkung sei nachgetragen: Die Kranken selbst halten Davos hoch, trotz des Widerstandes gewisser Ärztekreise.”  Die Tuberkulose. 1926;  20 315
  • 15 Gutmann J. Eindrücke über Indikationen und Erfolge in Davos (mit besonderer Berücksichtigung der Lungentuberkulose).  Die Tuberkulose. 1926;  24 372-375
  • 16 Haase E. Die Seelenverfassung des Tuberkulösen. Die Therapie der Gegenwart. Neueste Folge 27 Jg Mai 1925: 278-284
  • 17 Hellpach W. Die Zauberbergkrankheit. (Internat. Ärztl. Fortbildungskursus d. Balneologie und Balneotherapie 1927). Die Medizinische Welt, 1, 22.10.1927. Band 9. Karlsbader ärztl Vortr 1928: 87-110
  • 18 Hellpach W. Die Heilkräfte der geistigen Arbeit, die Lehren des „Zauberbergs”. Vortrag gehalten in der Kunstgesellschaft Davos, 14. März 1930.  Schweizerische Medizinische Wochenschrift. 1930;  60. Jg. Nr.25 573ff
  • 19 Hoffa L. Der Zauberberg von Thomas Mann. Nordbayrische Zeitung v. 24. August 1925 Kleines Feuilleton; der Artikel erschien mit gleichem Datum (24. August 1925) in der Frankfurter Zeitung.
  • 20 Jens I, Jens W. Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag GmbH Februar 2003: 94 und -307
  • 21 Jens I, Jens W. Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowolth Verlag GmbH Februar 2003: Auf S. 93 findet sich das folgende Zitat aus einem Brief Hedwig Pringsheim, der Mutter Katia Manns: „Klaus verbringt seine Ferien ... hier im Sanatorium. Sie wollten ihm natürlich - wie jedem, der so unvorsichtig ist, sich hier in Davos untersuchen zu lassen - eine Tuberkulose aufschwätzen”.
  • 22 Jessen F (früher Oberarzt am Vereinshospital in Hamburg, jetzt Arzt in Davos). Lungenschwindsucht und Nervensystem. Monographie. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1905 zu den zitierten Ausführungen unter „Lungentuberkulose und Psyche”: 24-28
  • 23 Jost C Dr. rer. pol.. Übersicht über die Entwicklung und das heutige Volumen des Davoser Fremdenverkehrs. In: Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf Wirtschaft und Bevölkerung in der Landschaft. Davos, Bern: Verlag Stämpfli & Cie 1952: 40-54
  • 24 Klemperer F Prof. Dr. (Berlin-Reinickendorf). Ärztlicher Kommentar zu Thomas Manns „Zauberberg”. (Ein Beitrag zur Psychologie der Lungentuberkulose und der Sanatoriumsbehandlung.) Die Therapie der Gegenwart, Dez. 1925, 27, 601 - 606 (Klemperer, Felix, 1866 - 1932, Internist, war Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Berlin-Reinickendorf; veröffentlichte 1920 sein Hauptwerk „Die Lungentuberkulose, ihre Pathogenese, Diagnostik und Behandlung. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg 1920
  • 25 Klemperer F Prof. (Berlin). Thomas Manns „Zauberberg” im ärztlichen Urteil (Ein Beitrag zur Psychologie der Tuberkulose und der Sanatoriumsbehandlung). Frankfurter Zeitung 22. Juni 1926; der gleiche Artikel erschien im Sonntagsblatt der New Yorker Volkszeitung, am 1. August 1926 455
  • 26 Koch R Dr., Regierungsrath im Kaiserl. Gesundheitsamt. Die Aetiologie der Tuberculose. (Nach einem in der physiologischen Gesellschaft zu Berlin am 24. März gehaltenen Vortrag.).  Berliner Klinische Wochenschrift. 10.April 1882;  19ter Jahrgang, Nr. 15 221-230
  • 27 Kollarits J (Budapest, z.Zt. in Davos). „Stacheldrahterscheinungen in Lungenkurorten”.  Schweiz Med Wochenschrift. 6. Jan. 1921;  32 744-745. Ferner Brief vom 23.09.1927 an Dr. Biland, Präsident des Ärztevereins Davos; Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos, Dokumentationsbibliothek Davos; Sig. 07.09.82.
  • 28 Levy M (Berlin). Bemerkungen zum „Zauberberg” von Thomas Mann.  Deutsche Med Wochenschrift. 12. Juli 1925;  28 1166
  • 29 Lock W. 90 Jahre Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose.  Prax Klin Pneumol. 1985;  39 392-396 Im Hinblick auf den „Ausbau des Heilstättenwesens” ist dort zu lesen „... ein entscheidender Einfluss auf die Tuberkulose-Epidemie konnte damit nicht erzielt werden. Es wurden nur Leichtkranke in Heilstätten aufgenommen. Die eigentlichen Infektionsquellen - rd. 9/10 des Gesamtkrankenbestandes - blieben zuhause”.
  • 30 Löffler W (1887 - 1972), Prof. Dr., Internist, Universität Zürich. 100 Jahre Davos auf medizingeschichtlichem Hintergrund. In: Hrsgb. Suter F und Meyer H. Hundert Jahre Lungen-Kurort Davos. Bern: Verlag Hans Huber 1966: 9-27
  • 31 Loewy-Hattendorf E. Ärztliche Probleme in der modernen Dichtkunst.  Zeitschrift für ärztliche Fortbildung.. 1925;  22, Nr. 19 603-606
  • 32 Mann T. Gesammelte Werke. Der Zauberberg, Band III. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 9-994
  • 33 Mann T. Gesammelte Werke. Tristan, Band VIII. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 216-262
  • 34 Mann T. Gesammelte Werke. Tristan, Band VIII. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 217: -„Ozon und stille, stille Luft ... für Lungenkranke ist ‚Einfried’, was Doktor Leanders Neider und Rivalen auch sagen mögen, aufs wärmste zu empfehlen. Aber es halten sich nicht nur Phthisiker ... hier auf”.
  • 35 Mann T. Gesammelte Werke. Zu Einzelzitaten im Zauberberg,. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: -Seitenzahl. „aufgebrummt”: Ausdruck des Heilstättenjargons; z. B. III, 83, 273, 449, 595, „Lebensfreundlichkeit” III, 804, 813, 832; „Lebensfreundschaft” III, 907
  • 36 Mann T. Vom Geist der Medizin. Gesammelte Werke. Bd. XI . Frankfurt/M; 1974: 591-596. Offener Brief an den Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift über den Roman „Der Zauberberg”. Deutsche Medizinische Wochenschrift. Nr. 29, 17. Juli 1925, S. 1204/05; ferner: Berliner Tageblatt, Abendausgabe, 54 Jg., Nr. 335; 17.VII.1925; auszugsweise im Berliner Börsen-Courier. Dass die Überschrift ungeniert boshaft auf die Schülerszene im FAUST anspielt („Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen; Ihr durchstudiert die groß‘ und kleine Welt, Um es am Ende gehen zu lassen, Wie’s Gott gefällt. .. usf.), bedarf vermutlich keines Hinweises.
  • 37 Mann T. Siehe „Vom Geist der Medizin”. Offener Brief an den Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. 1925 GW, XI: 591:-591: „vordergründig” lehnt sich an die Aussage des Autors an, dass der Roman „einen sozialkritischen Vordergrund” habe und „der Vordergrund dieses Vordergrunds medizinische Region” sei. Zum Zitat „Lebensdienst” siehe XI, 595
  • 38 Mann T. Einführung in den „Zauberberg”. Für Studenten der Universität Princeton. 1939 XI: 602-617; (hins. Zitate siehe im Besonderen XI, 605, 613 und 612)
  • 39 Mann T. „On Myself”. 1940 XIII: 127-169, hier S. 152
  • 40 Mann T. Tagebücher 1946 - 1948. Herausgegeben von Jens I, Eintrag unter dem 18. VII. 1947: „Mit K. über die Morde des Buches”. Gemeint ist das unbedenkliche Porträtieren von Freunden und Bekannten, die zu Figuren des Faustus-Romans wurden. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag GmbH 1989
  • 41 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Briefe vom 29.6. und 7.7.1925 an den Herausgeber der DMW, Geheimrat Professor Dr. Julius Schwalbe. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 71-72
  • 42 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Briefe an Alphéus, Karl vom 11. und 26. Sept. 1925: S. 72/73 und 74. Zitat: ... „der Redaktion der Frankfurter Zeitung verdanke ich die Möglichkeit, Ihnen zu sagen, wie sehr ich mich über Ihre außerordentlichen Bemerkungen zum ‚Zauberberg’ gefreut habe”. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993
  • 43 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 152 Brief an Michael Ott v. 20.5.1948
  • 44 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Brief an H. Ulrici vom 30.8.1925. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 72
  • 45 Mosczytz N J. Hofrat Behrens. Kölnische Zeitung 7. November 1925 828
  • 46 Mühsam H Dr.. Vom Geist der Medizin. Brief vom 10. Juni 1925 an die Redaktion der Vossischen Zeitung. 14.06.1925 Abdruck in Nr. 142
  • 47 Neumann M. Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 5.2 Der Zauberberg, Kommentar, Rezeptionsgeschichte. 103-126
  • 48 Neumann M. Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 5.2 Der Zauberberg, Kommentar, Rezeptionsgeschichte. 103-126. Der auf S. 118 des Kommentars geäußerten Ansicht über „die Reaktion der Ärzte, und hier insbesondere der Lungenspezialisten. Sie lasen den Zauberberg als die detaillierte Denunziation des Sanatoriumsbetriebs durch einen Übelgesinnten, als eine geschäftsschädigende Antiwerbung aus unerfindlichen Motiven. ... Die Ärzte setzten sich mit vehementen Artikeln zur Wehr, um Ehre und Geschäft zu schützen.” möchte ich widersprechen; sie ist nicht zu begründen.
  • 49 Neumann E Dr. (1866 - 1941; Ärztlicher Leiter des Sanatoriums Schatzalp in Davos). Davos und seine Privatsanatorien. In: Die Tuberkulose und ihre Bekämpfung in der Schweiz. Sammlung von Aufsätzen, hrsg. von der Schweizerischen Zentralkommission zur Bekämpfung der Tuberkulose. Bern: Francke 1917: 383-386 (Die Arbeit enthält eine Liste der Heilanzeigen, wobei auffällt, dass die schweren tuberkulösen Erkrankungen zu den Kontraindikationen zählten. Die Indikationen beschränkten sich auf Vorbeugung der Gefährdeten und auf leichte Erkrankungsformen. Unter den vielen sicheren Heilanzeigen betrifft lediglich ein Drittel tuberkulöse Leiden. Die anderen Indikationen wie Bronchialasthma, Diabetes, Gicht, Basedow’sche Krankheit, Syphilis und Syphylis-Kachexie - um nur einige zu nennen - haben mit der Tbc nichts gemein).
  • 50 Poeschel E. „Echo vom Zauberberg”. Bern: Der kleine Bund. Sonntagsbeilage des „Bund” 19 10.5.25; fast identische Texte erschienen in: Davoser Blätter. Jg. 54, Nr. 21, Juli u. Nr.22, August 25; ferner in der Zeitschrift: „Das Stachelschwein”, Jg. 1925, Heft Nr. 4, S. 15 - 19
  • 51 Potempa G. Anmerkungen zur Editionsgeschichte. In Wisskirchen H: Thomas Manns Roman „Der Zauberberg”. Einblicke in die Entstehungs- und Editionsgeschichte. Heinrich und Thomas Mann - Zentrum Lübeck. 1993
  • 52 Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos. Dokumentationsbibliothek Davos; Sig 07.09.82
  • 53 Prüssian A. Ärztliche Reiseeindrücke aus Arosa und Davos.  Münchener Medizinische Wochenschrift. 6. Aug. 1920;  Jg. 67, H. 32 939-941
  • 54 Prüssian A. Ärztliche Reiseeindrücke aus Arosa und Davos. Erklärung.  Unter Korresspondenz, Münchener Medizinische Wochenschrift. 10 Dezember 1920;  H.50 1458-1458;
  • 55 Prüssian A. „Der Zauberberg”.  Münch Med Wochenschrift. 24.03.1925;  Nr. 17, 72. Jg 696-697
  • 56 Prüssian A. Brief an den Davoser Ärzteverein vom 26.06.1925; siehe Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos, Sig. 07.09.82. Dokumentationsbibliothek Davos
  • 57 Ranke K E. Primäraffekt, sekundäre und tertiäre Stadien der Lungentuberkulose. Dtsch Arch Klin Med 1916 119
  • 58 Rothpletz H. Durchleuchtung. Betrachtungen eines Arztes zu Thomas Manns „Zauberberg”.  Bern: Der kleine Bund, Sonntagsbeilage des „Bund”. 1. März 1925;  Jg.6, Nr.9 68-69
  • 59 Saueressig H. Die medizinische Region des „Zauberberg”.  Münch Med Wochenschrift. 1965;  Jg. 107, Nr. 23 1169-1173
  • 60 Saueressig H. Literatur und Medizin. Zu Thomas Manns Roman „Der Zauberberg”.  Deutsche Med Wochenschrift. 6. September 1974;  Nr. 36, Jg. 99 1780-1786
  • 61 Schelenz C (1884 - 1974; Dr., Chefarzt der Heilstätte „Vollmarstiftung” in Trebschen, Kreis Züllichau). Buchbesprechung: Thomas Mann: Der Zauberberg, Roman in 2 Bänden. Zeitschrift für Tuberkulose Berlin: Verlag S. Fischer 1924 Bd. 43, Heft 2: 163 (1925)
  • 62 Schelenz C. Thomas Mann: „Der Zauberberg” vom Standpunkt des Tuberkulosearztes aus gesehen.  Feuilleton, Deutsche Med Wochenschrift. 20. Mai 1925;  Nr. 20 831-832
  • 63 Schmid C. Die Davoser Hochschulkurse vor 75 Jahren, Vorspiel und Vorbereitung.  Davoser Revue. März 2003;  78. Jg., Nr.1 13-15
  • 64 Seckel H. Der Roman des Mediziners. In: Beilage der Vossischen Zeitung. Briefe an die Redaktion. 5. Juli 1925 160
  • 65 Sprecher T. Davos im Zauberberg. Thomas Manns Roman und sein Schauplatz. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, siehe das Kapitel: Der Zauberberg in der Davoser Revue. 1996: 31-40 und 65
  • 66 Stern E (1889 - 1959) - deutscher Psychologe. Studium der Technik, der Medizin und verschiedener Fächer der philosophischen Fakultät in Berlin, Lausanne, Karlsruhe und Straßburg. 1915 Promotion zum Dr. med. in Straßburg, 1917 zum Dr. phil. in Gießen. 1920 Habilitation für experimentelle Psychologie und Pädagogik in Gießen; 1924 dort a. o. Professor für Philosophie und Pädagogik; 1927 Dozent am Pädagogischen Institut und Vorstand des Instituts für Psychologie, Jugendkunde und Heilpädagogik in Mainz. 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt; 1934 Emigration nach Paris, dort bis 1940 an der Clinic de Neuro-Psychiatrie Infantile. Überlebte die Besatzung durch die Nazis in Südfrankreich. 1950 - 1955 an der Faculté Médécine der Sorbonne. 1948 Attaché, 1950 - 1956 Chargé de Recherches am Centre National de la Recherche Scientifique. Lebte zuletzt in Kilchberg.
  • 67 Stern E. Die Einstellung des Kranken zu seiner Krankheit.  Münchener Medizinische Wochenschrift. 13. Februar 1925;  Nr. 7 254-257
  • 68 Stern E. Beitrag zur Psychologie des Lungenkranken. Der Eindruck der Diagnose „Lungentuberkulose” auf den Kranken.  Deutsche med Wochenschrift. 10 Juli 1925;  Jg. 51, Nr. 28 1146-1149 (Nach einem im März 1925 im Aerzteverein in Davos gehaltenem Vortrag.)
  • 69 Stern E Prof. Dr. phil et med.. Giessen (z. Z. Davos) Bemerkungen zu Thomas Manns „Zauberberg”.  Medizinische Klinik. 16. Oktober 1925;  Nr. 42 1594-1598
  • 70 Turban K (Geheimrat, Dr. med., Chefarzt der ersten geschlossenen Heilanstalt für Lungenkranke in Davos, des späteren „Sanatorium Turban”, Begründer der systematischen Sanatoriumskur, die zum international anerkanntem Modell wurde; 1856 - 1935). Paralipomena der Tuberkuloseforschung Münchn Med Wschft 19.08.1927 33
  • 71 Turban K. Lebenskampf, Die Selbstbiographie eines Arztes.  Acta Davosiana. Juli 1935;  Sonderheft, Jg. 3, Nr. 10 50
  • 72 Turban K. Nachruf auf den am 5.4.1935 verstorbenen Karl Turban. Davoser Blätter 19. April 1935 Jg. 64, Nr. 15 (von einem nur mit den Initialen Dr. St. bezeichneten Verfasser; vermutlich handelt es sich um den Mitarbeiter Turbans, Dr. Hans Staub, den Leiter des Sanatoriums Schweizerhof)
  • 73 Ulrici H. (1874 - 1950) vielseitig gebildeter, maßgeblicher Tuberkuloseexperte; ausgebildet in Görbersdorf, dann lt. Arzt der Heilstätte Müllrose (für Kauf- und Handelsleute). 1912 wurde Ulrici zum zukünftigen dirigierenden Arzt des geplanten „Waldhaus Charlottenburg” gewählt, das er auszugestalten und geistig zu formen hatte und ab 9. II. 1914 (mit Unterbrechung durch den Kriegsdienst 1914/18) bis 1945 leitete; die Heilstätte trug später den Namen „Tuberkuloseklinik und -forschungsstätte Waldhaus Sommerfeld” und ist heute in die Helmuth-Ulrici-Klinik aufgegangen. Ulrici sah seine Aufgabe in der Behandlung jedes ansteckungsfähigen Kranken, um jegliche „Streuquelle” auszuschalten und schuf damit den Typ des modernen Tuberkulosekrankenhauses. Die Anstalt war als Entlastung für die (völlig überfüllte) Tuberkuloseabteilung des Krankenhauses Berlin/Westend gedacht. 
  • 74 Ulrici H. Jahresbericht deutscher Lungenheilanstalten 1921.  Beitr Klinik d Tbk. 1921;  Bd. 53, H.4 459-469
  • 75 Ulrici H. Jahresbericht deutscher Lungenheilanstalten 1922.  Beitr Klinik d Tbk. 1924;  Bd. 57, H.3 332-341
  • 76 Ulrici H. Thomas Manns „Zauberberg”.  Klin Wochenschrift. 6. August 1925;  4. Jahrg. Nr. 32 1575
  • 77 Ulrici H. Die Entwicklung des Heilstättenwesens zur Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland. In: Der Kampf gegen die Tuberkulose in Deutschland. Herausgegeben im Auftrag des Reichs-Tuberkulose-Ausschusses Berlin vom Generalsekretär Dr. Heinrich Grass (anläßlich der Konferenz der Internationalen Vereinigung z. Bekämpfung der Tuberkulose). Sept. 1939: 92-108
  • 78 Virchow C. „Geschichten um den Zauberberg”.  Deutsches Ärzteblatt - Ärztliche Mitteilungen. 1967;  64. Jg.; Hefte 5 und 6 263-265 und 316 - 319
  • 79 Virchow C. Geheimrat Professor Dr. Friedrich Jessen und „Der Zauberberg”. Eine Geschichte aus dem Davos von dazumal.  Davoser Revue. 1994;  69. Jg., Nr. 3 28-43
  • 80 Virchow C. Katia Mann und „Der Zauberberg”, Thomas-Mann-Studien, Band XVI. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag 1996: 165-185
  • 81 Virchow C, Naef A P, Schaefer H E. et al .Thomas Mann (1875 - 1955) und die Pneumologie. Zur Indikation des thoraxchirurgischen Eingriffs im April 1946. Stuttgart - New York; Georg Thieme Verlag Deutsche Medizinische Wochenschrift 1997 122: 1432-1437
  • 82 Virchow C. Das Sanatorium als Lebensform. Über einschlägige Erfahrungen Thomas Manns. Thomas-Mann-Studien, Band XXVI. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag 2001: 171-197
  • 83 Weigelt A. Briefe an die Voss. Zeitung. Brief einer Patientin v. 24.Mai 25. Vossische Zeitung 7. Juni 1925 136 Sonntag, Siebente Beilage
  • 84 Schneider W. Zauberberg-Interpretationen neueren Datums: „Lebensfreundlichkeit und Pessimismus, Thomas Manns Figurendarstellung”. Frankfurt/M.: Vittorio Klostermann Verlag 1999: 199-344; Georg Kohler: „Castorps Imperativ oder: Die Philosophie auf dem Zauberberg” (S. 233 - 247) in „Das Unbewusste in Zürich, Literatur und Tiefenpsychologie um 1900”, herausgegeben von Thomas Sprecher, NZZ Verlag (2000)
  • 85 Zeitungsbericht: Anonymos, vermutlich Agenturmeldung: „Thomas Mann vor dem ärztlichen Forum”. Die Nachricht erschien (vermutlich u. a.) in der Morgenausgabe der Vossischen Zeitung, Berlin v. 20. Mai 1925; in der Nationalpost, Berlin v. 2. Mai 1925; in der Neuen Badischen Landeszeitung, Mannheim v. 25. Mai 1925.
  • 86 Zeitungsbericht: Thomas Mann widerruft nicht! Die Debatten um den „Zauberberg”. Neues Wiener Journal 24. VII. 1925
  • 87 Zeitungsbericht: „Thomas Mann und die Ärzte”. München: Der Völkische Kurier 30. Juni 1925 207
  • 88 Zeitschriften, ärztliche, in denen der Roman (vereinzelt mehrfach) besprochen wurde. Deutsche und Münchner Medizinische, Schweizerische und Klinische Wochenschrift, Medizinische Klinik, Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, Medizinische Welt, Therapie der Gegenwart, Die Tuberkulose, Beiträge zur Klinik der Tuberkulose, Zeitschrift für Tuberkulose, Zentralblatt für innere Medizin
  • 89 Zickgraf G Dr. (Bremerhaven). Noch eine ärztliche Kritik über den „Zauberberg”.  Zentralblatt für innere Medizin. 1925;  Nr. 37 869-876
  • 90 Zur Editionsgeschichte des Romans: Sie übertraf selbst die Erwartungen des Autors und des Verlags. Schon Anfang Dezember 1924 wurde „das dritte Zehntausend vorbereitet” und im Februar 1925 konnte Thomas Mann einem Freund berichten, er habe „an Eintrittsgeldern in” sein „mystisch-humoristisches Kabinett schon einige siebzigtausend Mark verdient” und sich „einen hübschen sechssitzigen Fiat-Wagen” angeschafft. Nach einem Jahr waren 50 000 Exemplare verkauft, nach vier Jahren 100 000. Die Höhe der Gesamtauflage ist nicht mehr zu beziffern, da von den vielen Lizenz- und Lesering-Ausgaben die Auflagen nicht bekannt sind. Die Millionengrenze der deutschsprachigen Ausgaben ist seit Jahren längst überschritten. Der Zauberberg ist in 27 Sprachen übersetzt. In einigen Sprachen existieren mehrere Versionen, so im Japanischen fünf, im Englischen neuerdings zwei. Nach den Buddenbrooks ist der Zauberberg der verbreitetste Roman des Dichters. Die Modernität des Romans ist ungebrochen. Der Erfolg ist dem Zauberberg verblieben; er ist auch heute noch in jeder Buchhandlung, die auf sich hält, vorrätig, wird nach wie vor rege verkauft und meist, denke ich, auch gelesen. 

Professor Dr. med. Christian Virchow sen.

Aussergasse 18 A

7494 Wiesen bei Davos/GR

Schweiz

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Literatur

  • 1 Alphéus K. Zu Thomas Manns „Zauberberg”. Frankfurter Zeitung 3. Sept. 1925
  • 2 Amrein O. Die Tuberkulose in ihrer Wirkung auf Psyche und Charakter. Korrespondenzblatt f. Schweiz. Ärzte 1919; 49, 1300 - 1309 Amrein, Otto (1873 - 1935) Tbc-Experte, leitete von 1916 bis Ende 1931 das international bekannte Sanatorium Altein in Arosa; zeitweise waren Kranke aus 31 verschied. Nationen Gäste des Hauses; die größte Gruppe stellten englische Patienten. (A. wurde ein Nachruf im LANCET (August 17, 1935. p. 403) zuteil, der folg. Passagen enthielt: ... the daily guide and counsellor of hundreds of phthisical English patients ... He was always on the side of prolonged bodily rest, although he learnt that it was possible to make exceptions for the Anglo-Saxon temperament. He was immensely respected and a little feared by his colleagues, .... If he had not been a doctor, Amrein could have easily made his mark as a musician, for he was a pupil of the great Joachim ...). 
  • 3 Amrein O. Aus den „Zauberbergen”.  Münchner Med Wochenschrift. 25. Mai 1928;  21 908
  • 4 Anonymos, Annalen, Quartalsschrift für Literatur, Kunst, Leben, 2. Jahr, III. Quartalsheft, 1928, S. 555 - 558. Unter der Rubrik „Gestalten - Bücher - Stimmen” ein Artikel mit dem Titel: „Ausstrahlung des Zauberberges”. Verfasser wird nicht genannt. 
  • 5 Bollag S. Der Zauberberg. Roman von Thomas Mann. 1924, Verlag S. Fischer.  Schweiz Med Wochenschrift Jg 55. 1925;  36 840
  • 6 Brauer. et al . Zum 25jährigen Bestehen des „Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose”.  Beitr Klinik d Tbk. 1920;  Bd 46, H.1 3-6
  • 7 Diebold B. Thomas Mann: „Der Zauberberg”. Frankfurter Zeitung 1924 19. XII
  • 8 Diehl K. Die Entwicklung der Tuberkuloseklinik und -forschungsstätte „Waldhaus” Sommerfeld unter Professor Ulrici. Zeitschrift für Tuberkulose 1965 Bd. 123, Heft 4/6
  • 9 Dierichs R. „Zauberbergkrankheit ...?”. Bochum: Bochumer Anzeiger und General Anzeiger 1929 (Das Vorwort trägt als Angabe von Ort und Datum: „Davos, August 1929”.) Ob es sich um einen Sonderdruck oder um eine Beilage zu einer der genannten Zeitungen handelt, ist unklar.
  • 10 Dehoff E. Der Zauberberg. Von Thomas Mann (Kritisches Referat vom Gesichtspunkt des Tuberkulosearztes von Dr. E. D., früher Tuberkulose-Fürsorgeärztin in Mannheim, zur Zeit Davos). Tuberkulose 1925 42 - 45
  • 11 Düggeli O. Das Schicksal des Offentuberkulösen. Helvetica Medica Acta Basel: Benno Schwabe & Co. Verlag (mit Hinweisen auf zahlreiche Erhebungen mit ähnlicher Fragestellung) Supplementum XI, (Beilage zu Band 10 [1943] Heft 5)
  • 12 Falk A F. Die Idee von Thomas Manns Zauberberg in ihrem Verhältnis zur Psychologie der Lungensanatorien. Nürnberg-Fürth: Nürnberg-Fürther Morgenpresse 12.7.1926
  • 13 Gutmann M J. Tuberkulose und Höhenklima. Ferienkurs für Aerzte in Davos, 22.-29. Aug. 1926.  Die Tuberkulose. 1926;  20 313-316
  • 14 Gutmann M J. Tuberkulose und Höhenklima. Ferienkurs für Ärzte in Davos, 22.-29. Aug. 1926. Auf S. 315 der genannten Arbeit heißt es: „Eine Bemerkung sei nachgetragen: Die Kranken selbst halten Davos hoch, trotz des Widerstandes gewisser Ärztekreise.”  Die Tuberkulose. 1926;  20 315
  • 15 Gutmann J. Eindrücke über Indikationen und Erfolge in Davos (mit besonderer Berücksichtigung der Lungentuberkulose).  Die Tuberkulose. 1926;  24 372-375
  • 16 Haase E. Die Seelenverfassung des Tuberkulösen. Die Therapie der Gegenwart. Neueste Folge 27 Jg Mai 1925: 278-284
  • 17 Hellpach W. Die Zauberbergkrankheit. (Internat. Ärztl. Fortbildungskursus d. Balneologie und Balneotherapie 1927). Die Medizinische Welt, 1, 22.10.1927. Band 9. Karlsbader ärztl Vortr 1928: 87-110
  • 18 Hellpach W. Die Heilkräfte der geistigen Arbeit, die Lehren des „Zauberbergs”. Vortrag gehalten in der Kunstgesellschaft Davos, 14. März 1930.  Schweizerische Medizinische Wochenschrift. 1930;  60. Jg. Nr.25 573ff
  • 19 Hoffa L. Der Zauberberg von Thomas Mann. Nordbayrische Zeitung v. 24. August 1925 Kleines Feuilleton; der Artikel erschien mit gleichem Datum (24. August 1925) in der Frankfurter Zeitung.
  • 20 Jens I, Jens W. Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag GmbH Februar 2003: 94 und -307
  • 21 Jens I, Jens W. Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim, 1. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowolth Verlag GmbH Februar 2003: Auf S. 93 findet sich das folgende Zitat aus einem Brief Hedwig Pringsheim, der Mutter Katia Manns: „Klaus verbringt seine Ferien ... hier im Sanatorium. Sie wollten ihm natürlich - wie jedem, der so unvorsichtig ist, sich hier in Davos untersuchen zu lassen - eine Tuberkulose aufschwätzen”.
  • 22 Jessen F (früher Oberarzt am Vereinshospital in Hamburg, jetzt Arzt in Davos). Lungenschwindsucht und Nervensystem. Monographie. Jena: Verlag von Gustav Fischer 1905 zu den zitierten Ausführungen unter „Lungentuberkulose und Psyche”: 24-28
  • 23 Jost C Dr. rer. pol.. Übersicht über die Entwicklung und das heutige Volumen des Davoser Fremdenverkehrs. In: Der Einfluss des Fremdenverkehrs auf Wirtschaft und Bevölkerung in der Landschaft. Davos, Bern: Verlag Stämpfli & Cie 1952: 40-54
  • 24 Klemperer F Prof. Dr. (Berlin-Reinickendorf). Ärztlicher Kommentar zu Thomas Manns „Zauberberg”. (Ein Beitrag zur Psychologie der Lungentuberkulose und der Sanatoriumsbehandlung.) Die Therapie der Gegenwart, Dez. 1925, 27, 601 - 606 (Klemperer, Felix, 1866 - 1932, Internist, war Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Berlin-Reinickendorf; veröffentlichte 1920 sein Hauptwerk „Die Lungentuberkulose, ihre Pathogenese, Diagnostik und Behandlung. Berlin, Wien: Urban & Schwarzenberg 1920
  • 25 Klemperer F Prof. (Berlin). Thomas Manns „Zauberberg” im ärztlichen Urteil (Ein Beitrag zur Psychologie der Tuberkulose und der Sanatoriumsbehandlung). Frankfurter Zeitung 22. Juni 1926; der gleiche Artikel erschien im Sonntagsblatt der New Yorker Volkszeitung, am 1. August 1926 455
  • 26 Koch R Dr., Regierungsrath im Kaiserl. Gesundheitsamt. Die Aetiologie der Tuberculose. (Nach einem in der physiologischen Gesellschaft zu Berlin am 24. März gehaltenen Vortrag.).  Berliner Klinische Wochenschrift. 10.April 1882;  19ter Jahrgang, Nr. 15 221-230
  • 27 Kollarits J (Budapest, z.Zt. in Davos). „Stacheldrahterscheinungen in Lungenkurorten”.  Schweiz Med Wochenschrift. 6. Jan. 1921;  32 744-745. Ferner Brief vom 23.09.1927 an Dr. Biland, Präsident des Ärztevereins Davos; Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos, Dokumentationsbibliothek Davos; Sig. 07.09.82.
  • 28 Levy M (Berlin). Bemerkungen zum „Zauberberg” von Thomas Mann.  Deutsche Med Wochenschrift. 12. Juli 1925;  28 1166
  • 29 Lock W. 90 Jahre Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose.  Prax Klin Pneumol. 1985;  39 392-396 Im Hinblick auf den „Ausbau des Heilstättenwesens” ist dort zu lesen „... ein entscheidender Einfluss auf die Tuberkulose-Epidemie konnte damit nicht erzielt werden. Es wurden nur Leichtkranke in Heilstätten aufgenommen. Die eigentlichen Infektionsquellen - rd. 9/10 des Gesamtkrankenbestandes - blieben zuhause”.
  • 30 Löffler W (1887 - 1972), Prof. Dr., Internist, Universität Zürich. 100 Jahre Davos auf medizingeschichtlichem Hintergrund. In: Hrsgb. Suter F und Meyer H. Hundert Jahre Lungen-Kurort Davos. Bern: Verlag Hans Huber 1966: 9-27
  • 31 Loewy-Hattendorf E. Ärztliche Probleme in der modernen Dichtkunst.  Zeitschrift für ärztliche Fortbildung.. 1925;  22, Nr. 19 603-606
  • 32 Mann T. Gesammelte Werke. Der Zauberberg, Band III. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 9-994
  • 33 Mann T. Gesammelte Werke. Tristan, Band VIII. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 216-262
  • 34 Mann T. Gesammelte Werke. Tristan, Band VIII. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: 217: -„Ozon und stille, stille Luft ... für Lungenkranke ist ‚Einfried’, was Doktor Leanders Neider und Rivalen auch sagen mögen, aufs wärmste zu empfehlen. Aber es halten sich nicht nur Phthisiker ... hier auf”.
  • 35 Mann T. Gesammelte Werke. Zu Einzelzitaten im Zauberberg,. Frankfurt/M.: S. Fischer Verlag 1974: -Seitenzahl. „aufgebrummt”: Ausdruck des Heilstättenjargons; z. B. III, 83, 273, 449, 595, „Lebensfreundlichkeit” III, 804, 813, 832; „Lebensfreundschaft” III, 907
  • 36 Mann T. Vom Geist der Medizin. Gesammelte Werke. Bd. XI . Frankfurt/M; 1974: 591-596. Offener Brief an den Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift über den Roman „Der Zauberberg”. Deutsche Medizinische Wochenschrift. Nr. 29, 17. Juli 1925, S. 1204/05; ferner: Berliner Tageblatt, Abendausgabe, 54 Jg., Nr. 335; 17.VII.1925; auszugsweise im Berliner Börsen-Courier. Dass die Überschrift ungeniert boshaft auf die Schülerszene im FAUST anspielt („Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen; Ihr durchstudiert die groß‘ und kleine Welt, Um es am Ende gehen zu lassen, Wie’s Gott gefällt. .. usf.), bedarf vermutlich keines Hinweises.
  • 37 Mann T. Siehe „Vom Geist der Medizin”. Offener Brief an den Herausgeber der Deutschen Medizinischen Wochenschrift. 1925 GW, XI: 591:-591: „vordergründig” lehnt sich an die Aussage des Autors an, dass der Roman „einen sozialkritischen Vordergrund” habe und „der Vordergrund dieses Vordergrunds medizinische Region” sei. Zum Zitat „Lebensdienst” siehe XI, 595
  • 38 Mann T. Einführung in den „Zauberberg”. Für Studenten der Universität Princeton. 1939 XI: 602-617; (hins. Zitate siehe im Besonderen XI, 605, 613 und 612)
  • 39 Mann T. „On Myself”. 1940 XIII: 127-169, hier S. 152
  • 40 Mann T. Tagebücher 1946 - 1948. Herausgegeben von Jens I, Eintrag unter dem 18. VII. 1947: „Mit K. über die Morde des Buches”. Gemeint ist das unbedenkliche Porträtieren von Freunden und Bekannten, die zu Figuren des Faustus-Romans wurden. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag GmbH 1989
  • 41 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Briefe vom 29.6. und 7.7.1925 an den Herausgeber der DMW, Geheimrat Professor Dr. Julius Schwalbe. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 71-72
  • 42 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Briefe an Alphéus, Karl vom 11. und 26. Sept. 1925: S. 72/73 und 74. Zitat: ... „der Redaktion der Frankfurter Zeitung verdanke ich die Möglichkeit, Ihnen zu sagen, wie sehr ich mich über Ihre außerordentlichen Bemerkungen zum ‚Zauberberg’ gefreut habe”. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993
  • 43 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 152 Brief an Michael Ott v. 20.5.1948
  • 44 Mann T. Selbstkommentare: „Der Zauberberg”. Brief an H. Ulrici vom 30.8.1925. Herausgegeben von Wysling H unter Mitwirkung von Eich-Fischer M. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 6895 1993: 72
  • 45 Mosczytz N J. Hofrat Behrens. Kölnische Zeitung 7. November 1925 828
  • 46 Mühsam H Dr.. Vom Geist der Medizin. Brief vom 10. Juni 1925 an die Redaktion der Vossischen Zeitung. 14.06.1925 Abdruck in Nr. 142
  • 47 Neumann M. Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 5.2 Der Zauberberg, Kommentar, Rezeptionsgeschichte. 103-126
  • 48 Neumann M. Thomas Mann, Große kommentierte Frankfurter Ausgabe, Bd. 5.2 Der Zauberberg, Kommentar, Rezeptionsgeschichte. 103-126. Der auf S. 118 des Kommentars geäußerten Ansicht über „die Reaktion der Ärzte, und hier insbesondere der Lungenspezialisten. Sie lasen den Zauberberg als die detaillierte Denunziation des Sanatoriumsbetriebs durch einen Übelgesinnten, als eine geschäftsschädigende Antiwerbung aus unerfindlichen Motiven. ... Die Ärzte setzten sich mit vehementen Artikeln zur Wehr, um Ehre und Geschäft zu schützen.” möchte ich widersprechen; sie ist nicht zu begründen.
  • 49 Neumann E Dr. (1866 - 1941; Ärztlicher Leiter des Sanatoriums Schatzalp in Davos). Davos und seine Privatsanatorien. In: Die Tuberkulose und ihre Bekämpfung in der Schweiz. Sammlung von Aufsätzen, hrsg. von der Schweizerischen Zentralkommission zur Bekämpfung der Tuberkulose. Bern: Francke 1917: 383-386 (Die Arbeit enthält eine Liste der Heilanzeigen, wobei auffällt, dass die schweren tuberkulösen Erkrankungen zu den Kontraindikationen zählten. Die Indikationen beschränkten sich auf Vorbeugung der Gefährdeten und auf leichte Erkrankungsformen. Unter den vielen sicheren Heilanzeigen betrifft lediglich ein Drittel tuberkulöse Leiden. Die anderen Indikationen wie Bronchialasthma, Diabetes, Gicht, Basedow’sche Krankheit, Syphilis und Syphylis-Kachexie - um nur einige zu nennen - haben mit der Tbc nichts gemein).
  • 50 Poeschel E. „Echo vom Zauberberg”. Bern: Der kleine Bund. Sonntagsbeilage des „Bund” 19 10.5.25; fast identische Texte erschienen in: Davoser Blätter. Jg. 54, Nr. 21, Juli u. Nr.22, August 25; ferner in der Zeitschrift: „Das Stachelschwein”, Jg. 1925, Heft Nr. 4, S. 15 - 19
  • 51 Potempa G. Anmerkungen zur Editionsgeschichte. In Wisskirchen H: Thomas Manns Roman „Der Zauberberg”. Einblicke in die Entstehungs- und Editionsgeschichte. Heinrich und Thomas Mann - Zentrum Lübeck. 1993
  • 52 Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos. Dokumentationsbibliothek Davos; Sig 07.09.82
  • 53 Prüssian A. Ärztliche Reiseeindrücke aus Arosa und Davos.  Münchener Medizinische Wochenschrift. 6. Aug. 1920;  Jg. 67, H. 32 939-941
  • 54 Prüssian A. Ärztliche Reiseeindrücke aus Arosa und Davos. Erklärung.  Unter Korresspondenz, Münchener Medizinische Wochenschrift. 10 Dezember 1920;  H.50 1458-1458;
  • 55 Prüssian A. „Der Zauberberg”.  Münch Med Wochenschrift. 24.03.1925;  Nr. 17, 72. Jg 696-697
  • 56 Prüssian A. Brief an den Davoser Ärzteverein vom 26.06.1925; siehe Protokolle und Korrespondenz des Ärztevereins Davos, Sig. 07.09.82. Dokumentationsbibliothek Davos
  • 57 Ranke K E. Primäraffekt, sekundäre und tertiäre Stadien der Lungentuberkulose. Dtsch Arch Klin Med 1916 119
  • 58 Rothpletz H. Durchleuchtung. Betrachtungen eines Arztes zu Thomas Manns „Zauberberg”.  Bern: Der kleine Bund, Sonntagsbeilage des „Bund”. 1. März 1925;  Jg.6, Nr.9 68-69
  • 59 Saueressig H. Die medizinische Region des „Zauberberg”.  Münch Med Wochenschrift. 1965;  Jg. 107, Nr. 23 1169-1173
  • 60 Saueressig H. Literatur und Medizin. Zu Thomas Manns Roman „Der Zauberberg”.  Deutsche Med Wochenschrift. 6. September 1974;  Nr. 36, Jg. 99 1780-1786
  • 61 Schelenz C (1884 - 1974; Dr., Chefarzt der Heilstätte „Vollmarstiftung” in Trebschen, Kreis Züllichau). Buchbesprechung: Thomas Mann: Der Zauberberg, Roman in 2 Bänden. Zeitschrift für Tuberkulose Berlin: Verlag S. Fischer 1924 Bd. 43, Heft 2: 163 (1925)
  • 62 Schelenz C. Thomas Mann: „Der Zauberberg” vom Standpunkt des Tuberkulosearztes aus gesehen.  Feuilleton, Deutsche Med Wochenschrift. 20. Mai 1925;  Nr. 20 831-832
  • 63 Schmid C. Die Davoser Hochschulkurse vor 75 Jahren, Vorspiel und Vorbereitung.  Davoser Revue. März 2003;  78. Jg., Nr.1 13-15
  • 64 Seckel H. Der Roman des Mediziners. In: Beilage der Vossischen Zeitung. Briefe an die Redaktion. 5. Juli 1925 160
  • 65 Sprecher T. Davos im Zauberberg. Thomas Manns Roman und sein Schauplatz. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, siehe das Kapitel: Der Zauberberg in der Davoser Revue. 1996: 31-40 und 65
  • 66 Stern E (1889 - 1959) - deutscher Psychologe. Studium der Technik, der Medizin und verschiedener Fächer der philosophischen Fakultät in Berlin, Lausanne, Karlsruhe und Straßburg. 1915 Promotion zum Dr. med. in Straßburg, 1917 zum Dr. phil. in Gießen. 1920 Habilitation für experimentelle Psychologie und Pädagogik in Gießen; 1924 dort a. o. Professor für Philosophie und Pädagogik; 1927 Dozent am Pädagogischen Institut und Vorstand des Instituts für Psychologie, Jugendkunde und Heilpädagogik in Mainz. 1933 zwangsweise in den Ruhestand versetzt; 1934 Emigration nach Paris, dort bis 1940 an der Clinic de Neuro-Psychiatrie Infantile. Überlebte die Besatzung durch die Nazis in Südfrankreich. 1950 - 1955 an der Faculté Médécine der Sorbonne. 1948 Attaché, 1950 - 1956 Chargé de Recherches am Centre National de la Recherche Scientifique. Lebte zuletzt in Kilchberg.
  • 67 Stern E. Die Einstellung des Kranken zu seiner Krankheit.  Münchener Medizinische Wochenschrift. 13. Februar 1925;  Nr. 7 254-257
  • 68 Stern E. Beitrag zur Psychologie des Lungenkranken. Der Eindruck der Diagnose „Lungentuberkulose” auf den Kranken.  Deutsche med Wochenschrift. 10 Juli 1925;  Jg. 51, Nr. 28 1146-1149 (Nach einem im März 1925 im Aerzteverein in Davos gehaltenem Vortrag.)
  • 69 Stern E Prof. Dr. phil et med.. Giessen (z. Z. Davos) Bemerkungen zu Thomas Manns „Zauberberg”.  Medizinische Klinik. 16. Oktober 1925;  Nr. 42 1594-1598
  • 70 Turban K (Geheimrat, Dr. med., Chefarzt der ersten geschlossenen Heilanstalt für Lungenkranke in Davos, des späteren „Sanatorium Turban”, Begründer der systematischen Sanatoriumskur, die zum international anerkanntem Modell wurde; 1856 - 1935). Paralipomena der Tuberkuloseforschung Münchn Med Wschft 19.08.1927 33
  • 71 Turban K. Lebenskampf, Die Selbstbiographie eines Arztes.  Acta Davosiana. Juli 1935;  Sonderheft, Jg. 3, Nr. 10 50
  • 72 Turban K. Nachruf auf den am 5.4.1935 verstorbenen Karl Turban. Davoser Blätter 19. April 1935 Jg. 64, Nr. 15 (von einem nur mit den Initialen Dr. St. bezeichneten Verfasser; vermutlich handelt es sich um den Mitarbeiter Turbans, Dr. Hans Staub, den Leiter des Sanatoriums Schweizerhof)
  • 73 Ulrici H. (1874 - 1950) vielseitig gebildeter, maßgeblicher Tuberkuloseexperte; ausgebildet in Görbersdorf, dann lt. Arzt der Heilstätte Müllrose (für Kauf- und Handelsleute). 1912 wurde Ulrici zum zukünftigen dirigierenden Arzt des geplanten „Waldhaus Charlottenburg” gewählt, das er auszugestalten und geistig zu formen hatte und ab 9. II. 1914 (mit Unterbrechung durch den Kriegsdienst 1914/18) bis 1945 leitete; die Heilstätte trug später den Namen „Tuberkuloseklinik und -forschungsstätte Waldhaus Sommerfeld” und ist heute in die Helmuth-Ulrici-Klinik aufgegangen. Ulrici sah seine Aufgabe in der Behandlung jedes ansteckungsfähigen Kranken, um jegliche „Streuquelle” auszuschalten und schuf damit den Typ des modernen Tuberkulosekrankenhauses. Die Anstalt war als Entlastung für die (völlig überfüllte) Tuberkuloseabteilung des Krankenhauses Berlin/Westend gedacht. 
  • 74 Ulrici H. Jahresbericht deutscher Lungenheilanstalten 1921.  Beitr Klinik d Tbk. 1921;  Bd. 53, H.4 459-469
  • 75 Ulrici H. Jahresbericht deutscher Lungenheilanstalten 1922.  Beitr Klinik d Tbk. 1924;  Bd. 57, H.3 332-341
  • 76 Ulrici H. Thomas Manns „Zauberberg”.  Klin Wochenschrift. 6. August 1925;  4. Jahrg. Nr. 32 1575
  • 77 Ulrici H. Die Entwicklung des Heilstättenwesens zur Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland. In: Der Kampf gegen die Tuberkulose in Deutschland. Herausgegeben im Auftrag des Reichs-Tuberkulose-Ausschusses Berlin vom Generalsekretär Dr. Heinrich Grass (anläßlich der Konferenz der Internationalen Vereinigung z. Bekämpfung der Tuberkulose). Sept. 1939: 92-108
  • 78 Virchow C. „Geschichten um den Zauberberg”.  Deutsches Ärzteblatt - Ärztliche Mitteilungen. 1967;  64. Jg.; Hefte 5 und 6 263-265 und 316 - 319
  • 79 Virchow C. Geheimrat Professor Dr. Friedrich Jessen und „Der Zauberberg”. Eine Geschichte aus dem Davos von dazumal.  Davoser Revue. 1994;  69. Jg., Nr. 3 28-43
  • 80 Virchow C. Katia Mann und „Der Zauberberg”, Thomas-Mann-Studien, Band XVI. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag 1996: 165-185
  • 81 Virchow C, Naef A P, Schaefer H E. et al .Thomas Mann (1875 - 1955) und die Pneumologie. Zur Indikation des thoraxchirurgischen Eingriffs im April 1946. Stuttgart - New York; Georg Thieme Verlag Deutsche Medizinische Wochenschrift 1997 122: 1432-1437
  • 82 Virchow C. Das Sanatorium als Lebensform. Über einschlägige Erfahrungen Thomas Manns. Thomas-Mann-Studien, Band XXVI. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann Verlag 2001: 171-197
  • 83 Weigelt A. Briefe an die Voss. Zeitung. Brief einer Patientin v. 24.Mai 25. Vossische Zeitung 7. Juni 1925 136 Sonntag, Siebente Beilage
  • 84 Schneider W. Zauberberg-Interpretationen neueren Datums: „Lebensfreundlichkeit und Pessimismus, Thomas Manns Figurendarstellung”. Frankfurt/M.: Vittorio Klostermann Verlag 1999: 199-344; Georg Kohler: „Castorps Imperativ oder: Die Philosophie auf dem Zauberberg” (S. 233 - 247) in „Das Unbewusste in Zürich, Literatur und Tiefenpsychologie um 1900”, herausgegeben von Thomas Sprecher, NZZ Verlag (2000)
  • 85 Zeitungsbericht: Anonymos, vermutlich Agenturmeldung: „Thomas Mann vor dem ärztlichen Forum”. Die Nachricht erschien (vermutlich u. a.) in der Morgenausgabe der Vossischen Zeitung, Berlin v. 20. Mai 1925; in der Nationalpost, Berlin v. 2. Mai 1925; in der Neuen Badischen Landeszeitung, Mannheim v. 25. Mai 1925.
  • 86 Zeitungsbericht: Thomas Mann widerruft nicht! Die Debatten um den „Zauberberg”. Neues Wiener Journal 24. VII. 1925
  • 87 Zeitungsbericht: „Thomas Mann und die Ärzte”. München: Der Völkische Kurier 30. Juni 1925 207
  • 88 Zeitschriften, ärztliche, in denen der Roman (vereinzelt mehrfach) besprochen wurde. Deutsche und Münchner Medizinische, Schweizerische und Klinische Wochenschrift, Medizinische Klinik, Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, Medizinische Welt, Therapie der Gegenwart, Die Tuberkulose, Beiträge zur Klinik der Tuberkulose, Zeitschrift für Tuberkulose, Zentralblatt für innere Medizin
  • 89 Zickgraf G Dr. (Bremerhaven). Noch eine ärztliche Kritik über den „Zauberberg”.  Zentralblatt für innere Medizin. 1925;  Nr. 37 869-876
  • 90 Zur Editionsgeschichte des Romans: Sie übertraf selbst die Erwartungen des Autors und des Verlags. Schon Anfang Dezember 1924 wurde „das dritte Zehntausend vorbereitet” und im Februar 1925 konnte Thomas Mann einem Freund berichten, er habe „an Eintrittsgeldern in” sein „mystisch-humoristisches Kabinett schon einige siebzigtausend Mark verdient” und sich „einen hübschen sechssitzigen Fiat-Wagen” angeschafft. Nach einem Jahr waren 50 000 Exemplare verkauft, nach vier Jahren 100 000. Die Höhe der Gesamtauflage ist nicht mehr zu beziffern, da von den vielen Lizenz- und Lesering-Ausgaben die Auflagen nicht bekannt sind. Die Millionengrenze der deutschsprachigen Ausgaben ist seit Jahren längst überschritten. Der Zauberberg ist in 27 Sprachen übersetzt. In einigen Sprachen existieren mehrere Versionen, so im Japanischen fünf, im Englischen neuerdings zwei. Nach den Buddenbrooks ist der Zauberberg der verbreitetste Roman des Dichters. Die Modernität des Romans ist ungebrochen. Der Erfolg ist dem Zauberberg verblieben; er ist auch heute noch in jeder Buchhandlung, die auf sich hält, vorrätig, wird nach wie vor rege verkauft und meist, denke ich, auch gelesen. 

Professor Dr. med. Christian Virchow sen.

Aussergasse 18 A

7494 Wiesen bei Davos/GR

Schweiz