Viszeralchirurgie 2001; 36(6): 349
DOI: 10.1055/s-2001-18011
EDITORIAL
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Editorial

EditorialH. Becker
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Publication Date:
26 October 2001 (online)

„Von wem auf Lebens- und Wissens-Bahnen
wardst du genährt und befestet?
Zu fragen sind wir beauftragt.”

Goethe

In diesen Tagen wird Prof. Dr. med. Hans-Dietrich Röher, Ordinarius für Chirurgie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, 65 Jahre alt.

Über ein Jahrzehnt lenkte er die Geschicke der Zeitschrift „Aktuelle Chirurgie”, wofür ihm der Thieme Verlag und die jetzigen Herausgeber herzlich Dank sagen.

Hans Dietrich Röher wurde am 11. November 1936 in Magdeburg als Sohn eines Gynäkologen geboren. In seiner Geburtsstadt besuchte er das Humanistische Gymnasium; ein Bildungsgang, welcher ihn geprägt hat und zu dem er sich auch heute noch bekennt.

Vom Selbstverständnis des väterlichen Vorbildes geprägt, wendete er sich dem Studium der Medizin zu. Der klinische Teil des Studiums erfolgte an den Universitäten Marburg, Wien und Göttingen. Die eigentliche klinische Ausbildung begann 1963 im Stadtkrankenhaus Bassum/b. Bremen und am Martin-Luther-Krankenhaus Berlin.

Nach einer wissenschaftlichen Grundausbildung am Pathologischen Institut der FU Berlin (Masshoff) begann er auf Anraten des Heidelberger Ordinarius Fritz Linder seine Ausbildung zum Chirurgen am Ev. Krankenhaus Bethanien in Iserlohn. Dort wurde ihm K. Kindler, ein Schüler K. H. Bauers, ärztliches Vorbild und die Klinik zunächst erstrebenswertes Endziel der eigenen Laufbahn. Die eigentliche klinisch-wissenschaftliche Prägung erhielt er seit 1966 an der Chirurgischen Universitätsklinik in Heidelberg unter seinem Lehrer Fritz Linder.

Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt am Departement of Surgery der University of California, Los Angeles (Longmire, Maloney), folgte 1971 die Habilitation für das Fach Chirurgie.

Neben der breiten Ausbildung in der Allgemeinchirurgie, in der er sich frühzeitig für den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt der endokrinen Chirurgie entschied, formten ihn die Weiterbildungen in der Thorax- und Kardiovaskularchirurgie sowie der Gefäßchirurgie. Aus der jetzt folgenden Erfahrung der akademischen Hierarchie und dem Streben nach klinischer Eigenständigkeit, entschied er sich für die Übernahme der Chefarztposition am Ev. Krankenhaus Bethesda zu Duisburg.

Schon zwei Jahre später führten sein akademisches Selbstverständnis und die wissenschaftliche Prägung zur Berufung auf den Lehrstuhl für Chirurgie an der Phillips-Universität Marburg.

In einer hochschulpolitisch schweren Zeit hat er die Marburger Klinik geordnet und durch ein hohes Maß an politischem und akademischem Engagement mit dazu beigetragen, eine hochschulpolitische Fehlentwicklung zu überwinden.

1985, in einer Phase der Stabilisierung, des familiären Wohlbefindens und vieler persönlicher Freundschaften, erfolgte auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft und Ausstrahlung der Ruf nach Düsseldorf.

Heute kann er zurückblicken auf eine bisher 15-jährige erfolgreiche Tätigkeit als Direktor der Klinik für Allgemein- und Unfallchirurgie mit einer bewussten Schwerpunktsetzung und nationaler Führungsrolle in der endokrinen Chirurgie, die auch international hohe Anerkennung gefunden hat.

Seine zahlreichen Schüler und Freunde, aber auch die ihm besonders am Herzen liegenden Studenten, die er über Jahrzehnte so persönlich geführt und geprägt hat, rufen ihm in Verehrung und Dankbarkeit ein herzliches „Glück auf” zu.

Festina lente ad multos annos

H. Becker, Göttingen