Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2001; 11(1): 23-27
DOI: 10.1055/s-2001-11039
WISSENSCHAFTLICHE KURZMITTEILUNG
Wissenschaftliche Kurzmitteilung
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Untersuchungen für die Wirkungen von CO2-Gasbädern von unterschiedlicher Temperatur und Feuchte auf Hautdurchblutung und transkutan gemessenem Sauerstoffpartialdruck

M. Fink, C. Heisler, F. Candir, A. Gehrke, Chr. Gutenbrunner
  • Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
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Publication History

5. 6. 2000

2. 11. 2000

Publication Date:
31 December 2001 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung: Während in der älteren balneologischen Literatur klare Angaben über die Hautrötung in CO2-Gasbädern in Abhängigkeit von Temperatur und Feuchte vorliegen, wurde in jüngster Zeit die Fähigkeit von CO2-Gasbädern, den transkutanen Sauerstoffpartialdruck (tpO2) zu erhöhen, wiederholt in Zweifel gezogen. Methodik: Zur Klärung dieses Widerspruchs wurden bei 17 gesunden männlichen Versuchspersonen (mittleres Alter: 27,0 ± 5,02 J.) in systematisch variierter Reihenfolge (lateinisches Quadrat) zur jeweils gleichen Tageszeit CO2-Gasbäder (78 Vol.-%) von je 30 min Dauer appliziert, und zwar mit 30 °C und 75 % r. F., mit 30 °C und 100 % r. F., mit 35 °C und 75 % r. F. sowie mit 35 °C und 100 % r. F.. Zehn der Probanden erhielten darüber hinaus ein Gasbad ohne CO2 bei 30 °C und 100 % r. F., diese Messergebnisse wurden als Blankwert herangezogen. Gemessen wurden die Hautdurchblutung (Laser-Doppler-Flow), und zwar sowohl an einem exponierten als auch an einem nicht gebadeten Arm sowie der tpO2 (nur exponierter Arm). Ergebnisse: Es zeigt sich, dass im CO2-Gasbad auf allen gewählten Dosierungsstufen die Hautdurchblutung im Mittel signifikant anstieg, während am nicht exponierten Kontrollarm keinerlei Veränderung der Hautdurchblutung eintrat. Das Gasbad ohne CO2 bewirkte hingegen keine Hautdurchblutungssteigerung. Auch der tpO2 nahm im CO2-Gasbad statistisch signifikant zu. Sowohl bei der Hautdurchblutung als auch beim transkutanen Sauerstoffpartialdruck fand sich eine deutliche Dosisabhängigkeit der Effekte in folgender Reihung: 30 °C, 75 % r. F. < 30 °C, 100 % r. F. < 35 °C, 75 % r. F. < 35 °C, 100 % r. F.. Schlussfolgerung: Insgesamt zeigt sich also, dass CO2-Gasbäder durchaus in der Lage sind, Hautdurchblutung und transkutanen Sauerstoffpartialdruck zu steigern. Entscheidend für die Wirkungsintensität sind die Dosierungsparameter Temperatur und Feuchte.

Effects of temperature and humidity in CO2 gas-baths on epidermal blood perfusion and transcutaneous oxygen partial pressure (tpO2)

Background: Whereas the older balneological literature clearly states that dry carbon dioxide baths cause an increase in epidermal blood perfusion that depends on temperature and humidity, more recent studies denied that CO2 gas-baths increase the transcutaneous oxygen partial pressure (tpO2). To shed some further light on this unclear situation, the effect of dry carbon dioxid baths with different humidity and temperature should be tested. Design: A placebo controlled clinical trial was carried out on 17 healthy male volunteers (avg. age 27.0 ± 5.02 y) who received differently prepared CO2 baths (78 % vol; 30 minutes duration) in random order (30 °C/75 % r. h., 30 °C/100 % r. h., 35 °C/75 % r. h., 35 °C/100 % r. h.); 10 of the test subjects receiving additionally a gas bath without CO2 at 30 °C/100 % r. h. that was used as control. As primary outcomes skin perfusion (laser doppler-flowmetry) of both the exposed and non-exposed arms and the tpO2 of the exposed arm were chosen. Results: Skin perfusion and tpO2 increased significantly under carbon dioxide exposure whereas the non-exposed arm showed no change; both effects were dose-dependent. The gas bath without CO2 yielded no change in skin perfusion or tpO2, respectively. Conclusion: We conclude that carbon dioxide gas baths indeed increase skin perfusion and transcutaneous oxygen partial pressure, and that the efficacy depends on the temperature and relative humidity.

Literatur

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Dr. med. M. Fink

Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation

Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Straße 130625 Hannover