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DOI: 10.1055/s-0043-1770494
Eine Delphi-Studie zur Konsentierung von Kriterien zur Definition einer Public Health-Intervention
Einleitung Im deutschsprachigen Raum fehlen einheitliche Kriterien für die Definition einer Public Health-Intervention (PHI). Dies führt zu Kommunikations- und Entscheidungsschwierigkeiten. Um diese Lücke zu füllen, wurde eine Delphi-Studie durchgeführt.
Methoden Als Erhebungsmethode wurde das Delphi-Verfahren angewendet, weil es sich zur Identifizierung von Konsens bewährt hat. Es wurde als anonyme Online-Befragung mit zwei Runden konzipiert und 2022/2023 durchgeführt. Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis wurden mögliche Kriterien für die Definition einer PHI zur Konsentierung vorgelegt. Diese Expert*innen wurden über relevante Netzwerke und Verbände im DACH-Raum rekrutiert. Dabei wurden sechs Kriterien zur Konsentierung von der multidisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppe mit 18 Personen vorgeschlagen: 1) Intention der Intervention, 2) mögliche Interessenkonflikte von Initiator*innen der Intervention, 3) Primär- vs. Sekundär-/Tertiärprävention, 4) Kosten, 5) Zielgenauigkeit und 6) Reichweite der Intervention.
Ergebnisse In der ersten Delphi-Runde nahmen n = 52 und in der zweiten Runde n = 43 Expert*innen teil. Am Ende konnten die Kriterien 1, 2, 3 und 6 konsentiert werden. Diese zeichnen aus Sicht der Expert*innen eine PHI aus.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse ermöglichen eine genauere Definition einer PHI und erleichtern damit die inter- und transdisziplinäre Verständigung. Dennoch sollte eine Einzelfallprüfung nicht ausbleiben.
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Publication History
Article published online:
22 August 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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