Phenolische Verbindungen aus Elephantorrhiza elephantina mit Biofilm hemmender Wirkung gegen multiresistente E. coli

Traditionelle Arzneipflanzen werden oft zur Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzt und sind in vielen Ländern des globalen Südens, insbesondere in Simbabwe, noch heute einige der am häufigsten sowie kostengünstigsten eingesetzten Arzneien [1]. In dieser Studie wurden 22 traditionell bei Infektionskrankheiten eingesetzte Pflanzenextrakte aus Simbabwe auf ihre biologische Aktivität gegen bakterielle Biofilme multiresistenter E. coli untersucht. Die Extraktion wurde bioaktivitätsgeleitet durchgeführt. Von den 22 untersuchten Extrakten zeigten 9 eine Biofilm-hemmende Aktivität und 3 eine Aktivität ≤50 µg/ml. Ein Wurzelextrakt von Elephantorrhiza elephantina zeigte die höchste Aktivität mit 8±3 µg/ml und wurde daher für weitere Untersuchungen ausgewählt. Mittels Aufreinigung mit Festphasenextraktion konnte die Aktivität auf eine Fraktion eingeengt werden. Dünnschichtchromatographische Vorversuche und die Analyse dieser Fraktion mittels HPLC legen nahe, dass Catechin-artige Verbindungen für die Aktivität verantwortlich sind. Die Isolierung und Charakterisierung dieser Verbindungen wird derzeit durchgeführt und die Ergebnisse werden in diesem Vortrag präsentiert und diskutiert.

Dieser Vortrag soll zeigen, wie traditionelles kulturelles Wissen aus Simbabwe, in Kombination mit modernen Extraktions- und Analysetechniken, verwendet werden kann, um potenzielle neue Wirkstoffe und Therapieansätze gegen schwere bakterielle Infektionen aus Arzneipflanzen zu identifizieren. Dabei wird auch auf die Verantwortung des globalen Nordens bei der Verwendung dieses Wissens eingegangen. Die Ergebnisse haben das Potenzial, zur Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten gegen Infektionskrankheiten beizutragen.

• Literatur

• 1 Maroyi A.J. Ethnobiol Ethnomed 2013; 9: 31

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Artikel online veröffentlicht:
14. Juni 2023