Die Wirbelsäule 2018; 02(01): 2-4
DOI: 10.1055/s-0043-115553
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Jahrestagung der DWG in Stuttgart 2017

Knop Christian
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Publication Date:
21 February 2018 (online)

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Prof. Dr. med. Christian Knop

sehr geehrte Mitglieder der DWG, sehr geehrte Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie,

wer hätte das gedacht: die DWG wächst unaufhörlich weiter. Anfang des Jahres 2017 bestand die begründete Hoffnung, dass die Gesellschaft bis zum Ende des Jahres auf über 2000 Mitglieder anwächst – nun haben wir auf der Mitgliederversammlung im Dezember knapp die Marke von 2100 verfehlt. Ich freue mich über das Interesse und den Zuspruch. Auch die internationalen Kontakte wachsen und gedeihen: Sehr herzlich darf ich an dieser Stelle die Leser und Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie begrüßen. Ab sofort ist die Zeitschrift auch das Organ der österreichischen Partnergesellschaft.

Die Jahrestagung, die ich als Präsident in Stuttgart ausrichten durfte, war für mich ein Höhepunkt des Jahres. Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen erhalten und möchte mich an dieser Stelle nochmals recht herzlich bei allen Referenten, Vorsitzenden und Teilnehmern des Kongresses bedanken.

Für diejenigen Leserinnen und Leser, die am 1. Dezember den Festabend des Kongresses besucht haben, ist sicher von besonderem Interesse, dass wir als DWG gemeinsam über 6000 Euro als Spende an die Stiftunglife überweisen konnten zur Unterstützung des Projektes „Swimming Doctors“ in Myanmar: € 2670,– aus dem Erlös der Karten für den Festabend und € 3355,– aus dem Losverkauf am Festabend. Für alle Interessierten: Der Eingang der beiden Spendenbeträge von der DWG und ihre Verwendung sind im „gläsernen Konto“ der Stiftung einsehbar (www.stiftunglife.de). Vielen Dank an alle für die Unterstützung!

Die Pro-/Contra-Sitzung zum Thema „Trauma“ waren auf der vergangenen Jahrestagung hervorragend besucht. Sie finden in diesem Heft die Beiträge der Referenten – die Themen wurden sorgfältig aufbereitet und dienen mit dem Kommentar der Vorsitzenden als aktueller Leitfaden für die Praxis. Die Literatur zu den Themen wurde sorgfältig aufbereitet, so dass die Diskussion pro und contra auf dem aktuellen Wissensstand geführt werden kann.

Welche Faktoren sprechen für und gegen die operative Behandlung der Dens-Fraktur? Die Darstellung der Argumente erlaubt eine schnelle Orientierung: Bemerkenswert ist hier für ältere Patienten die signifikant geringere Mortalität bei operativem Vorgehen.

An der unteren HWS wünscht man sich bei Luxationsfrakturen nicht selten eine Hilfestellung für die günstigste Versorgungsstrategie: Dorsal oder ventral beginnen? Anhand von anschaulichen Praxisbeispielen werden die Argumente für die unterschiedlichen Vorgehensweisen diskutiert. Aus meiner Sicht eine gelungene und lehrreiche Übersicht.

Durch die demographische Entwicklung werden die Verletzungen des alten Menschen häufiger – dazu gehören auch instabile Verletzungen der HWS bei vorbestehender Spinalkanalstenose. Zwei Beiträge widmen sich diesem Zusammentreffen von 2 Entitäten.

Ist die Frakturversorgung mit „offenem“ Fixateur interne bereits out? Gibt es noch Indikationen oder ist „perkutan“ und „minimal-invasiv“ der Standard? Was muss in der OP-Technik beim thorakolumbalen Trauma beachtet werden und wie sehen die Vor- und Nachteile aus? Es war eine spannende Debatte am ersten Dezember, pointiert vorgetragen und intensiv diskutiert. Die Referenten haben ihre Standpunkte in 2 wertvollen Beiträgen zusammengefasst.

Die Originalarbeit des Heftes widmet sich ebenfalls der Alterstraumatologie. Vier unterschiedliche Verfahren der Zementaugmentation bei Sakrumfrakturen werden in einer prospektiv-randomisierten Studie verglichen. Die Effektivität wurde anhand der Schmerzreduktion überprüft, Komplikationen und Kosten wurden verglichen. Wenngleich alle Verfahren sich als wirksam erwiesen, konnten signifikante Unterschiede nachgewiesen werden für die Häufigkeit einer Zementleckage und die Wirtschaftlichkeit.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für das noch junge Jahr 2018, viel Freude und lehrreiche Lektüre mit der aktuellen „Wirbelsäule“.

Ihr
Christian Knop