Schlafmedizin

Aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen

Neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie der obstruktiven Schlaf-Apnoe ermöglichen eine zunehmende Phänotypisierung der Patienten. Bisher konnten diese Erkenntnisse jedoch noch nicht in die Routine der Patientenversorgung überführt werden. Eine zunehmende Differentialtherapie mit CPAP, Unterkiefer-Protrusionsschienen, operative Therapien und eventuell für einzelne Patienten auch Lagerungstherapie hat sich klinisch etabliert. Jedoch sind in den nächsten Jahren interessante Entwicklungen möglicherweise auch für eine pharmakologische Therapie von Patientengruppen zu erwarten. Im Bereich der Positiv-Druck-Therapie setzen sich zunehmend die Möglichkeiten des Telemonitorings durch, allerdings ohne dass zum Nutzen und Risiken bereits wissenschaftlich belastbare Untersuchungen in ausreichendem Maße vorliegen. Die Sektion war an der Erstellung eines Positionspapiers zum Telemonitoring und der S3-Leitlinie „Nicht erholsamer Schlaf“ Kapitel „Schlafbezogene Atmungsstörung“ beteiligt.

Praktische Patienten-Versorgung

Die Situation der Schlafmedizin im Bereich der obstruktiven Schlafapnoe ist durch einen erheblichen ökonomischen Druck geprägt. Einerseits droht eine Verschlechterung der Patientenversorgung infolge der reduzierten Finanzierung der Schlafmedizin im ambulanten und stationären Bereich. Zusätzlich wird der Preisdruck infolge von Ausschreibungen von Therapiegeräten durch die gesetzlichen Krankenkassen immer höher. Hier droht eine zunehmende Verschlechterung der Versorgung mit Hilfsmitteln, da den Versicherten nicht mehr das gesamte Spektrum von Masken und Geräten angeboten wird.

Jahrestagung (SNAK)

Die Sektion zeigt weiterhin eine hohe Aktivität. Im Jahr 2016 hat eine gut besuchte sehr schöne Tagung in Regensburg (Ausrichter Prof. Dr. M. Arzt) stattgefunden. Im Januar 2017 trafen sich mehr als 100 Teilnehmer in der Charité in Berlin. Die Tagung war organisiert durch Prof. Penzel und Prof. Fietze. Intensiv wurden die aktuellen Studien der verschiedenen Arbeitsgruppen diskutiert und Möglichkeiten für gemeinsame Studien erörtert. Die SNAK-Tagung 2018 wird am 02./03. Februar 2018 in Wiesbaden (Organisation Prof. Schulz und Prof. Hirche) stattfinden.

PD Dr. Georg Nilius, Hagen