Pneumologie 2017; 71(05): 265
DOI: 10.1055/s-0043-101501
Pneumo-Fokus
Sektion 7
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische Pneumologie

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Publication Date:
15 May 2017 (online)

 

    Die Sektion Klinische Pneumologie bildet das Fachgebiet der Pneumologie in seiner gesamten klinischen Breite und als ganzheitlich denkendes Fachgebiet ab. Im Vordergrund stehen aktuelle Themen der Pneumologie in Bezug auf Pathogenese, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie. Innerhalb der DPG ist die Sektion Klinische Pneumologie ein wichtiges Bindeglied zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Sektionen, fungiert aber auch als Schnittstelle zu anderen medizinischen Fachgebieten. Beheimatet in unserer Sektion sind auch der Bereich seltene Lungenerkrankungen, die Palliativmedizin und die Geriatrie, die zu allen Subspezialisierungen der Pneumologie Berührungspunkte haben. Die Palliativmedizin hat in der Sektion den Status einer Arbeitsgruppe (Sprecher: Dr. Rüdiger Karpf-Wissel und Dr. Sandra Delis). Für die Geriatrie und die seltenen Lungenerkrankungen wurde auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Sektion beschlossen, den Status von Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Sektion anzustreben.

    Die Sektion Klinische Pneumologie befasst sich mit allen klinisch-wissenschaftlichen Neuentwicklungen und ist deshalb für viele eine attraktive Plattform zur Diskussion dieser Themen. Sie ist nicht zuletzt aus diesem Grund die mitgliederstärkste Sektion der DGP und erfreut sich auch des Zulaufs vieler junger Kolleginnen und Kollegen. Die im Zeitalter der evidenzbasierten Medizin immer wichtiger werdende klinische Forschung, das Design und die Interpretation klinischer Studien und wie die in Studien gewonnenen Erkenntnisse in die praktische Medizin übertragen werden können, sind zentrale Fragen, mit denen sich die Sektion Klinische Pneumologie intensiv und kritisch auseinandersetzt. Mitglieder der Sektion 7 haben sich in diesem Jahr aktiv an der Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) „choosing wisely“ beteiligt.

    Neben dem studienbasierten wissenschaftlichen Ansatz beschäftigt sich die Sektion Klinische Pneumologie aber auch intensiv mit seltenen Lungenerkrankungen, Einzelfallbetrachtungen und Aspekten der klinisch-praktischen Medizin in der gesamten Breite der Pneumologie, wodurch klinisches Wissen und Erfahrungen an junge Kolleginnen und Kollegen weitergeben werden können.

    Der diesjährige Kongress der DGP in Stuttgart war durch die Kongresspräsidenten Martin Kohlhäufel und Martin Hetzel auf die Aspekte Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Pneumologie fokussiert. Einschließlich der Beteiligungen an den Hauptsymposien zu aktuellen Themen konnte die Sektion Klinische Pneumologie 9 Symposien in eigener Verantwortung ausrichten und war an weiteren Symposien beteiligt. Hinzu kommen 1 eigener Postgraduiertenkurs und eine Beteiligung an weiteren PG-Kursen. In einer Sitzung mit freien Vorträgen und 8 Postersitzungen konnten insgesamt 112 Abstracts präsentiert werden. Die Veranstaltungen waren durchweg hervorragend besucht, teilweise mit über 300 Teilnehmern.

    Von Mitgliedern der Sektion 7 wird gegenwärtig der ILD-Fragebogen aktualisiert, überarbeitet und soll als frei verfügbarer Fragebogen der DGP in der Pneumologie publiziert werden. Es ist vorgesehen, eine elektronische Variante zu schaffen.

    Mitglieder der Sektion Klinische Pneumologie sind wesentlich an der Durchführung und Auswertung der Daten des COSYCONets beteiligt, dem Kompetenznetz für obstruktive Atemwegserkrankungen, Asthma und COPD des BMBF. Hier werden regelmäßig Investigator Meetings ausgerichtet. Auch der Aufbau von klinischen Registern für seltene Erkrankungen, wie zum Beispiel Lungenfibrose, Lymphangioleiomyomatose und Langerhanszell Histiozytose wird maßgeblich von Mitgliedern der Sektion Klinische Pneumologie vorangetrieben. Die Sektion Klinische Pneumologie ist ebenfalls stark im Deutschen Zentrum für Lungenforschung vertreten und aktiv.

    Eine weitere wichtige Veranstaltung im Jahresablauf ist das Bad Reichenhaller Kolloquium, welches im Jahr 2016 in Kooperation mit der DGP unter Beteiligung von Mitgliedern der Sektionen 7 und 12, mit dem Hauptthema „Von Asthma bis Ziliendysfunktion. Welche Rolle spielen Infektionen?“ und mit etwa 600 Teilnehmern sehr erfolgreich war. 2017 wird das Bad Reichenhaller Kolloquium mit dem Schwerpunkt „Risiko und Rationale in der pneumologischen Diagnostik und Therapie“ stattfinden. Die „Lange Nacht der Wissenschaft“, die erstmals 2015 erfolgreich durchgeführt wurde und vor allem dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Diskussionsplattform liefert, ist ein weiterer Anziehungspunkt dieser Traditionsveranstaltung. Ebenfalls seit 2015 ist eine klinisch-röntgenologisch-pathologische Fallkonferenz fester und sehr gut besuchter Bestandteil des Bad Reichenhaller Kolloquiums.

    In der Fachzeitschrift „Pneumologie“ der Gesellschaft wurden 2015 insgesamt 11 Artikel von Mitgliedern der Sektion 7 oder unter deren Beteiligung publiziert. Dies waren Empfehlungen, Leitlinien, Originalarbeiten, Fallberichte und Übersichten.

    Ein wichtiges Anliegen ist auch für unsere Sektion die Nachwuchsförderung. Die Sektion war an einem pneumologischen Assistententag beteiligt, der erstmalig mit großem Erfolg in Sachsen-Anhalt stattfand.

    Insgesamt kann für das Jahr 2016 und das beginnende Jahr 2017 somit ein sehr positives und erfolgreiches Resumé gezogen werden. Die Sektion Klinische Pneumologie ist auf Wachstumskurs und auch weiterhin ein Kernbestandteil der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.

    Prof. Dr. Jens Schreiber, Magdeburg, und Prof. Dr. Michael Kreuter, Heidelberg


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