Zeitschrift für Palliativmedizin 2022; 23(05): e31-e32
DOI: 10.1055/s-0042-1754087
Abstracts | DGP
Ambulante Versorgung

pallCompare: Monitor Hospiz- und Palliativversorgung als interaktives Datenportal

A Freytag
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
,
F Meißner
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
,
J Poeck
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
,
E Slotina
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
,
C Gebel
2   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
B Hennig
3   BARMER, Institut für Gesundheitssystemforschung, Wuppertal, Deutschland
,
C Sievers
3   BARMER, Institut für Gesundheitssystemforschung, Wuppertal, Deutschland
,
T Lehmann
4   Universitätsklinikum Jena, Zentrum für klinische Studien, Jena, Deutschland
,
F Rißner
4   Universitätsklinikum Jena, Zentrum für klinische Studien, Jena, Deutschland
,
U Marschall
3   BARMER, Institut für Gesundheitssystemforschung, Wuppertal, Deutschland
,
W Meißner
2   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
U Wedding
2   Universitätsklinikum Jena, Abteilung für Palliativmedizin, Jena, Deutschland
,
B Ditscheid
1   Universitätsklinikum Jena, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Übergeordnetes Ziel der G-BA-Innovationsfonds-finanzierten Versorgungsforschungsstudie pallCompare ist der Aufbau eines Berichtswesens zur Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland zur Informierung von Entscheidungen für die Weiterentwicklung palliativer Versorgungsstrukturen.

    Methode Für mehr als 600.000 gesetzlich krankenversicherte Personen, die in den Jahren 2016-2021 verstarben, werden auf der Basis von Abrechnungsziffern Häufigkeit und regionale Verteilung in Anspruch genommener allgemeiner und spezialisierter palliativer Versorgungsleistungen, sowie Indikatoren zu Versorgungsqualität und -kosten am Lebensende ermittelt. Darüber hinaus wird das Berichtswesen erweitert um Kennziffern zu Angebotsstrukturen der Hospiz- und Palliativversorgung aus öffentlich zugängigen Statistiken (INKAR; Wegweiser Hospiz- und Palliativversorgung; gbe-bund.de), ebenfalls auf der Ebene von Kreisen, Raumordnungsregionen und Kassenärztlichen Vereinigungen.

    Ergebnisse Gezeigt wird u.a. die Entwicklung der Inanspruchnahme allgemeiner ambulanter Palliativversorgung (AAPV), besonders qualifizierter und koordinierter palliativmedizinischer Versorgung (BQKPmV), spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV), stationärer Palliativversorgung (PV) sowie Hospizversorgung im Zeitraum 2016 bis 2019. Die bundesdurchschnittliche Inanspruchnahme als Anteil der Verstorbenen mit mindestens einer entsprechenden Abrechnung im letzten Lebensjahr an allen Verstorbenen eines Jahres, jeweils für die Jahre 2016 | 2019, beläuft sich dabei auf (vorläufige Ergebnisse; alters-/geschlechtsstandardisiert nach Bundesländern): AAPV 25,8% | 23,9%; BQKPmV 0,0% | 4,4% SAPV 13,3% | 16,0%; stationäre PV 8,9% | 9,9%; Hospiz 3,4% | 3,4%. Während die Inanspruchnahme von SAPV weiter deutlich anstieg, sank der Einsatz von AAPV – möglicherweise teilweise substituiert durch die seit 2017 abrechenbare BQKPmV. Die Inanspruchnahme stationärer Palliativversorgung stieg leicht, während die Hospizinanspruchnahme im Bundesdurchschnitt konstant blieb.

    Schlussfolgerung Auf dem Kongress wird ein Ausblick auf das große Spektrum der zukünftig im Rahmen von pallCompare verfügbaren Kennzahlen zur Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland gegeben. Die ermittelten Kennzahlen werden über das Interaktive Datenportal des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) öffentlich zugänglich gemacht werden. Mit der Entwicklung eines Verstetigungskonzepts werden Voraussetzungen für eine potenzielle Fortführung des Berichtswesens geschaffen.


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    Publication History

    Article published online:
    31 August 2022

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