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DOI: 10.1055/s-0042-1749290
Synergismus in der Phytotherapie – Pharmakologische Interaktionen eines Kombinationsarzneimittels aus Myrrhe, Kamillenblüten und Kaffeekohle
Einführung Synergistische Interaktionen spielen in der Phytomedizin eine große Rolle, da sie oftmals die therapeutische Überlegenheit der Pflanzenkombinationen gegenüber einzelnen Inhaltsstoffen begründen. Eine Kombination bestehend aus Myrrhe, Kamillenblüten und Kaffeekohle, für die bereits antiinflammatorische, spasmolytische und barrierestabilisierende Wirkungen gezeigt wurden [1], wird traditionell zur Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen eingesetzt.
Ziel Die vorliegende Studie soll einen Überblick über die pharmakologischen Interaktionen der pflanzlichen Komponenten geben.
Methode Spasmolytische Aktivität wurde mit isometrischen Kontraktionsmessungen an isolierten Dünndarmpräparaten der Ratte bestimmt. In einem Zellmodell der entzündeten intestinalen Mukosa wurden Einflüsse auf die proinflammatorische Zell-Zell-Signalgebung (IL-6, IL-8, TNF, PGE2) mittels ELISA sowie die darauffolgende Barrierestörung anhand transepithelialer Widerstandsmessungen untersucht. Die Charakterisierung der pharmakologischen Interaktion erfolgte anhand des Kombinationsindex (CI) nach Chou [2].
Resultat Vor allem bei der Inhibierung der pro-inflammatorischen Zell-Zell-Signalgebung von IL-6 (CI=0.1), TNF (CI=0.4) und PGE2 (CI=1.1) aus aktivierten Makrophagen und IL-8 (CI=0.7), PGE2 (CI=0.6) aus intestinalen Epithelzellen sowie der Barrierestabilisierung (CI=0.8) traten additive und synergistische Effekte auf. Die spasmolytische Aktivität der Kamillenblüten und der Myrrhe ergänzte sich additiv (CI=1.0).
Diskussion Kooperative Effekte zwischen den pflanzlichen Bestandteilen können in Verbindung mit einem Multi-Target-Ansatz den Einsatz pflanzlicher Kombinationsarzneimitteln bekräftigen.
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Literatur
- 1 Vissiennon C. et al. Wien Med Wochenschr 2017; 167: 169-176
- 2 Chou TC. Pharmacol Rev 2006; 58: 621-681
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
13. Juni 2022
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Georg Thieme Verlag
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Literatur
- 1 Vissiennon C. et al. Wien Med Wochenschr 2017; 167: 169-176
- 2 Chou TC. Pharmacol Rev 2006; 58: 621-681