Pneumologie 2022; 76(S 01): S92
DOI: 10.1055/s-0042-1747903
Abstracts

Stellenwert der Spiroergometrie in der Diagnostik von Post-Covid-Patienten

A Lindner
1   Bundeswehrkrankenhaus Ulm; Innere Medizin Pneumologie
,
D Gagiannis
1   Bundeswehrkrankenhaus Ulm; Innere Medizin Pneumologie
,
C Hackenbroch
2   Bundeswehrkrankenhaus Ulm; Radiologie
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Post-Covid-Patienten stellen derzeit bei einem inhomogenem Krankheitsbild eine Herausforderung hinsichtlich der Diagnostik dar. Derzeit erfolgt gehäuft bei Post-Covid-Patienten mit Belastungsdyspnoe, Leistungsminderung und/oder Fatique die Initialdiagnostik mit Lungenfunktion und einem Röntgen des Thorax.

    Patientenkollektiv Von Dezember 2020 bis August 2021 wurde bei 41 Patienten, nach Covid-19 Infektion und mit persistierenden Beschwerden, bronchoskopisch die Diagnose interstitial pneumonia with autoimmune features (IPAF) oder CTD-ILD gestellt. Die Diagnosesicherung erfolgte mittels bronchoalveolärer Lavage, transbronchialer Biopsie und Labordiagnostik. Die Infektion lag bei allen Patienten zum Untersuchungszeitpunkt mindestens drei Monate zurück. Alle Patienten erhielten im Vorfeld eine Bodyplethysmographie, eine Spiroergometrie sowie ein CT-Thorax. Ziel dieser Untersuchung war der Vergleich der nicht-invasiven Diagnostik.

    Ergebnisse Das mittlere Alter des untersuchten Kollektivs lag bei 38,2 Jahren und 70,7% der Patienten waren männlich. Bei 25% der Patienten zeigte sich eine auffällige Bodyplethysmographie und bei 17,1% der Patienten stellten sich relevante Veränderungen im CT-Thorax dar.

    Spiroergometrisch zeigten hingegen 87,8% aller Patienten teils deutliche Rekrutierungsstörungen unter Belastung. Die mittlere Maximalbelastung lag bei 200,7 Watt und die durchschnittliche VO2max bei 26,7 ml/kg/min.

    Schlussfolgerung Gerade bei jüngeren Post-Covid Patienten mit pneumologischen Symptomen, ist die Bodyplethysmographie und insbesondere das Röntgen des Thorax oft nicht wegweisend. Sehr häufig hingegen weisen die Patienten gestörte Rekrutierungsreserven während der Spiroergometrie auf, was dann zu einer weiteren Diagnostik führen sollte.


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    Publication History

    Article published online:
    11 May 2022

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