Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2017; 12(04): 387-405
DOI: 10.1055/s-0042-119403
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Orthopädische Aspekte der Spina bifida

Maidi Kirchmann
,
Ralf Stücker
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. August 2017 (online)

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Die Spina bifida hat mehr oder weniger ausgeprägte Lähmungserscheinungen und Empfindungsstörungen zur Folge entsprechend des Bereichs der Lokalisierung des Neuralrohrdefekts in der Wirbelsäule. Im 1. Lebenshalbjahr werden die therapeutischen Schritte festgelegt. Die motorische Entwicklung wird physiotherapeutisch begleitet und durch Hilfsmittelanpassung unterstützt. Die Indikation zur operativen Therapie ist nach Ausschöpfung der konservativen Möglichkeiten zu prüfen.

Kernaussagen
  • Das motorische Lähmungsniveau wird durch Überprüfung der Kennmuskeln ermittelt.

  • Im 1. Lebensjahr stehen Physiotherapie und die Anpassung von Orthesen im Vordergrund.

  • Bei funktionsloser Wadenmuskulatur wird die Achillessehne reseziert, um einem Spitzfußrezidiv vorzubeugen.

  • Eine frühe Rückverlagerung der Tibialis-anterior-Sehne auf die Ferse zur Behandlung des Hackenfußes mindert die Entstehung sekundärer Deformitäten.

  • Wachstumslenkende Operationen sind wegen der häufig frühzeitig eintretenden Pubertät rechtzeitig zu planen.

  • Der Einsatz magnetisch verstellbarer Wirbelsäulenimplantate ist zu vermeiden, um die Möglichkeit, ein MRT durchzuführen, zu erhalten.

  • Frakturen und Epiphyseolysen können das klinische Bild einer lokalen Entzündung mit Rötung und Überwärmung aufweisen.