Diabetes aktuell 2016; 14(03): 110
DOI: 10.1055/s-0042-109075
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Eröffnung des Arzneipflanzengartens „Gart der Gesundheit“

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Publication Date:
02 June 2016 (online)

 

    Der Botanische Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eröffnet einen neuen Themengarten, der dem im Jahr 1485 in Mainz entstandenen Kräuterbuch „Gart der Gesundheit“ gewidmet ist. Dieses heute kaum mehr bekannte Buch war eines der einflussreichsten und erfolgreichsten Werke des frühen Buchdrucks. Es präsentiert in 435 Kapiteln aufwendig illustriert die gesamte Arzneimittelkunde des ausgehenden Mittelalters in deutscher Sprache. Bis in 18. Jahrhundert hinein erschienen von diesem Kräuterbuch mehr als 60 Nachdrucke und Bearbeitungen.

    Arzneimittelkunde war im Mittelalter vor allem Pflanzenkunde

    Arzneimittelkunde war im ausgehenden Mittelalter vor allem Pflanzenkunde. Das macht den „Gart der Gesundheit“ bis heute für die Botanik interessant. Zum ersten Mal werden in diesem Werk Pflanzen mit naturgetreuen Holzschnitten illustriert. Und im Text fließen die Überlieferungen der antiken griechisch-römischen Autoren, der arabischen Medizin, der mitteleuropäischen Klostermedizin, aber auch der Volksmedizin zusammen. Der „Gart der Gesundheit“ wurde damit zum Wegbereiter der berühmten Kräuterbücher von Otto Brunfels (1532), Leonhart Fuchs (1543) und Hieronymus Bock (1546), die auch als „Väter der Botanik“ bezeichnet werden. Der neue Themengarten auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zeigt eine Auswahl von etwa 70 Pflanzen aus dem „Gart der Gesundheit“ und stellt exemplarisch ein Pflanzenporträt aus dem Kräuterbuch ausführlich vor. Die Beete im Zentrum des Gartens sind mit großen Natursteinplatten eingefasst, in die Holzschnitte aus dem Kräuterbuch eingemeißelt wurden.

    Pressemeldung Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 17.5.2016


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