Zentralbl Chir 2021; 146(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0041-1733458
Abstracts

P-232 Technische Durchführung von transthorakalen uniportalen VATS-Lobektomien mit En-bloc Brustwandresektion mittels Knochenstanzen und Laminektomie-Rongeuren mit präoperativer Planung via 3D-Rekonstruktion

D Zalepugas
,
J Arensmeyer
,
P Feodorovici
,
B Bedetti
,
P Schnorr
,
J Schmidt
 
 

Hintergrund

Erweiterte minimal-invasive oder sogar uniportale Resektionen sind eine chirurgische Herausforderung. Lobektomien mit En-bloc-Brustwandresektionen komplett transthorakal durch eine einzelne 4 cm lange Inzision sind eine Innovation. Sowohl mögliche Vorteile als auch die onkologische Sicherheit eines solchen Verfahrens sind wenig belegt. Die Selektion geeigneter Patienten und die Auswahl der richtigen Instrumente sind für die Etablierung der Methode von zentraler Bedeutung.


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Material und Methode

Wir haben 2 Patienten mit Brustwand-infiltrierenden Lungenkarzinomen im rechten Oberlappen selektioniert. Präoperativ wurde eine 3D-Rekonstruktion in der virtuellen Realität durchgeführt, um das Ausmaß der Rippen- und Brustwandinfiltration und damit des Resektionsebenen sicher beurteilen zu können. Bei einem Patienten waren die Rippe 2-4, beim zweiten Patienten die Rippe 2-5 infiltriert. Eine Infiltration weiterer relevanter Strukturen zeigte sich nicht. Für das transthorakale uniportale Absetzten der Rippen wurde ein Set aus verschiedenen Laminektomie-Rongeuren und Knochenstanzen aus einem orthopädischen minimal-invasiven Wirbelsäulen-Sieb gewählt. Die Prozeduren wurden video-dokumentiert.


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Ergebnis

Beide minimal-invasiv geplanten erweiterten transthorakalen en-bloc Lobektomien mit Brustwandresektion konnten komplett uniportal als R0-Resektion durchgeführt werden. Beide Präparate konnten über die später etwas erweiterten uniportalen Zugänge geborgen werden. Das transthorakale Absetzten der Rippen mit den orthopädischen Instrumenten war sicher und einfach durchzuführen. Die präoperative Planung mittels 3D-Rekonstruktion war präzise und ermöglichte die exakte Vorhersage des Resektionsausmaßes.


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Schlussfolgerung

Komplett transthorakale En-bloc Brustwandresektionen lassen sich bei gut selektionierten Patienten onkologisch und operativ-technisch sicher durchführen. Bekanntermaßen verringert die minimal-invasive Technik deutlich das Gewebetrauma und senkt das Risiko für Wundheilungsstörung. Bei einer transthoraklen Brustwandresektion besteht ein geringeres Hernierungsrisiko bei zusätzlicher Schonung der extrathorakalen Weichteilabdeckung.


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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. September 2021

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