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DOI: 10.1055/s-0041-1733449
P-221 Tracheavorderwandrekonstruktion mit einem bovinem Perikardpatch (PeriGuard) bei einem Patienten mit einem vortherapierten Oropharynxkarzinom
Hintergrund
Die Inzidenz subglottischer Trachealstenosen nach elektiven Tracheotomien liegt zwischen 17 und 65%. Bei
Patienten, die eine Strahlentherapie in der Vorgeschichte erhielten, stellt eine operative Revision der
Trachea eine Herausforderung dar.
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Material und Methode
Ein 66-jähriger Patient mit einem Oropharynxkarzinom in der Vorgeschichte erhielt eine primäre
Radio-/Chemotherapie. Zuvor war der Patient aufgrund eines ARDS tracheobougiert und langzeitbeatmet.
Es wurde daher eine eine offen-chirurgische Trachetomie vor Beginn der Radiatio geplant.
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Ergebnis
Nach Abschluss der Radio-/Chemotherapie wurde ein Tracheotomieverschluss durchgeführt. Postoperativ
kam es zu einer sekundären Wundheilung mit Ausbildung einer tracheo-cutanen Fistel und subglottischer
Stenose. Klinisch bestanden ein relevanter inspiratorischer Stridor sowie ein ausgedehntes collares und
thorakales Weichteilemphysem. Endoskopisch zeigte sich eine nahezu komplette subglottische
Trachealstenose. Es wurde eine operative Revision geplant. Es erfolgte zunächst die Resektion der in die
Trachea reinragenden Knorpelfragmente. Es wurde ein primärer Verschluss mittels Einzelknopfnähte
durchgeführt. Allerdings zeigte sich eine erneute Stenose. Eine Tracheateilresektion mit nachfolgender
Anastomosierung wäre aufgrund der Vortherapie mit einem hohen Risiko für eine Anastomoseninsuffizienz
assoziiert, so dass beschlossen wurde, eine Tracheavorderwandrekonstruktion vorzunehmen. Hierfür wurde
ein boviner Perikardpatch (PeriGuard, Lamed) mittels einzelner PDS U-Nähte in die Tracheavorderwand
eingenäht. Bronchoskopisch zeigte sich eine ausreichend weite Trachea, die nicht kollaptisch ist. Aufgrund
der vorherigen Wundinfektion wurde ein VAC-Verband mit kontinuierlichem Sog angelegt. Der intraoperative
Verlauf war unkompliziert. Der Patient wurde im Operationssaal extubiert. Der sich anschließende Verlauf
war regelrecht. Klinisch war der Stridor deutlich regredient. Nach wiederholten VAC-Wechseln zeigten sich
reizlose Wundverhältnisse, so dass die Wunde sekundär verschlossen werden konnte. Der Patient wurde
am 11. postoperativen Tag beschwerdefrei in die häusliche Versorgung entlassen.
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Schlussfolgerung
Die beschriebene Tracheavorderwandrekonstruktion ist ein sicheres und effektives Verfahren und stellt somit
ein mögliche Alternative zur Tracheateilresektion mit anschließender Re-Anastomosierung bei Patienten mit
Zustand nach lokaler Radiatio und erhöhtem Risiko für Anastomoseninsuffizienzen dar.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
06. September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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Germany