Zentralbl Chir 2021; 146(S 01): S78
DOI: 10.1055/s-0041-1733437
Abstracts

P-206 Ein seltener Hämatopneumothorax – Notfall-OP Indikation?

C Begher
,
E Al Masri
,
V Kösek
,
B Redwan
,
K Nikolova
,
B Thiel
 
 

Hintergrund

Der spontane Hämatopneumothorax kann bei verschiedenen Krankheitsbildern auftreten, wie z. B. Marfan

Patienten, malignen Erkrankungen und Metastasen des Thorax, Infektionen, pulmonaler arteriovenöser

Fehlbildung (AVM), Lungenembolie oder auch iatrogen bedingt.


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Material und Methode

In unserer Notaufnahme stellte sich ein 26-jähriger mit thorakalen Schmerzen vor. Im durchgeführten

Röntgen-Thorax zeigte sich ein spontaner Hämatopneumothorax ohne Trauma. Die CT-Thorax-

Untersuchung zeigte apikal bullöse Veränderungen und basal einen Hämatothorax rechts pulmonal. Nach

dem CT wurde die notfallmäßige Indikation zur VATS rechts mit Ausräumung des Hämatothorax, Entfernung

der Bulla und einer apicalen Pleurektomie gestellt.


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Ergebnis

Es erfolgte eine 2-Port-VATS rechts mit zwei 5 mm Trokaren. Dabei konnte eine aktive Blutung

ausgeschlossen werden. Interessant war aber die Ursache der Blutung. Hier konnte eine Bride direkt aus der

Vena cava identifiziert werden. Dort hat sich bereits ein Koagel in der Bride gebildet und die Blutung hatte

sich selbst tamponiert. Zur Sicherheit haben wir an dieser Stelle zwei Clips angebracht. Des Weiteren wurde

die apikal rupturierte Bulla reseziert und eine apicale Pleurektomie durchgefüht. Der intraoperative und

postoperative Verlauf war unkompliziert. Der Patient konnte am 6. postoperativen Tag entlassen werden.


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Schlussfolgerung

Bei einem spontanen Hämatopneumothorax ist die Planung einer notfallmäßigen Operation sinnvoll. Wie in

unserem Fall kann eine einfache unerwartete Diagnose zu einer schnell lebensbedrohlichen Situation führen

falls man nicht schnell handelt.


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Publication History

Article published online:
06 September 2021

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