Zentralbl Chir 2021; 146(S 01): S72
DOI: 10.1055/s-0041-1733419
Abstracts

V-185 Chirurgische oder endoskopische Lungenvolumenreduktion? Erste Ergebnisse nach Auswertung der Daten des nationalen Lungenemphysemregisters

S Sklenar
1   Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
,
S Eggeling
1   Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
,
R-H Hübner
2   Charité, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Berlin, Deutschland
,
J Rückert
3   Charité, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
,
S Gläser
4   Vivantes Klinikum Neukölln, Klinik für Innere Medizin - Pneumologie und Infektiologie, Berlin, Deutschland
,
S Kurz
5   Evangelische Lungenklinik, Klinik für Pneumologie, Berlin, Deutschland
,
G Leschber
6   Evangelische Lungenklinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
,
S Eisenmann
7   Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I, Halle, Deutschland
,
M Krüger
8   Krankenhaus Martha-Maria, Klinik für Thoraxchirurgie, Halle, Deutschland
,
B Schmidt
9   DRK Kliniken Berlin Mitte, Klinik für Innere Medizin - Pneumologie und Schlafmedizin, Berlin, Deutschland
,
P Schneider
10   DRK Kliniken Berlin Mitte, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
,
A Stefan
11   Lungenfachklinik Immenhausen, Zentrum für Pneumologie, Immenhausen, Deutschland
,
M Hinterthaner
12   Lungenfachklinik Immenhausen, Bereich Thoraxchirurgie, Immenhausen, Deutschland
,
J Pfannschmidt
13   Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
,
A Gebhardt
14   Helios Klinikum Emil von Behring, Lungenklinik Heckeshorn, Berlin, Deutschland
,
F Stanzel
15   Lungenklinik Hemer, Klinik für Pneumologie, Hemer, Deutschland
,
S Welter
16   Lungenklinik Hemer, Klinik für Thoraxchirurgie, Hemer, Deutschland
,
A Holland
17   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Innere Medizin Schwerpunkt Pneumologie, Marburg, Deutschland
,
A Kirschbaum
18   Universitätsklinikum Marburg, Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
,
C Grah
19   Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Klinik für Pneumologie, Berlin, Deutschland
,
P Lenga
2   Charité, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Berlin, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

Hintergrund

Bei Vorliegen eines schweren, konservativ austherapierten Lungenemphysems stellte bisher die chirurgische Lungenvolumenreduktion den Hauptpfeiler in der Therapie dar. Neue und schonendere Methoden der Lungenvolumenreduktion, wie die endobronchiale Ventilimplantation, zeigten in Studien ebenfalls ermutigende Ergebnisse. Valide Vergleiche beider Methoden sind jedoch bisher nicht vorliegend. Durch Auswertung der Daten des Lungenemphysemregisters soll ein erster Vergleich des Outcomes erfolgen.


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Material und Methode

Im Lungenemphysemregister werden deutschlandweit prospektiv Behandlungsdaten von Patienten mit einem schweren Lungenemphysem gesammelt, die nach einheitlichen Kriterien eine chirurgische oder endobronchiale lungenvolumenreduzierende Therapie erhalten. Im Rahmen eines ebenfalls standardisierten Follow-up werden Daten der Lebensqualität (mMRC) sowie Belastbarkeit (6-MWT) als auch Lungenfunktionsparameter (FEV1 und RV) erhoben.


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Ergebnis

Seit September 2017 wurden 358 Fälle deutschlandweit in 14 spezialisierten Zentren behandelt und eingeschlossen. Das mittlere Alter betrug 65 Jahre. Bei Auswertung der Daten zeigte sich im untersuchten 3 und 6 Monats Follow-up in beiden Gruppen eine signifikante Verbesserung in allen erhobenen Parametern. So sahen wir eine Verbesserung der FEV1 bei den operierten bzw. mit Ventil versorgen Patienten von 30,2% bzw. 31,7% auf 34,3% und 34,2% bzw. 43,8% und 36,5% (3 und 6 Monats-Intervall), des RV von 257,4% bzw. 234,5% auf 227,2% und 226,7% bzw. 172,2% und 185,6% sowie des 6-MWT von 258,4 bzw. 272,1 auf 288,2 und 295,2 bzw. 329,6 und 319,1 und des mMRC von 3,0 bzw. 3,0 auf 2,7 und 2,5 bzw. 2,4 und 2,5.


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Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen, dass beide Therapieverfahren in dem angewandten Therapiealgorithmus und den definierten Einschlusskriterien zu einer signifikanten Verbesserung der untersuchten Parameter im 3 und 6 Monats-Follow-up führen. Zukünftige Analysen von Subgruppen oder randomisierte Untersuchungen sollten helfen die beste Behandlungsmodalität noch individueller zu definieren.


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Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. September 2021

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