P-181 Generalisierte Tuberkulose - Case Report

Hintergrund

Der durch Völkerwanderung bedingte Anstieg der Tuberkulose-Fälle stellt eine große Herausforderung für die Mediziner in Deutschland dar. Die in Westeuropa wenig bekannte klinische Manifestation, vor allem bei generalisiertem Organbefall mit untypischer Symptomatik und Verlauf, erschweren die Diagnosestellung und verzögern die Therapie.

Material und Methode

Wir berichten über einen 17-jährigen afghanischen Asylsuchenden mit generalisierter Tuberkulose (Lunge, Pleura, Knochen, ZNS, Leber und Muskel). Im Rahmen der Abklärung von rechtsthorakalen Schmerzen wurden eine pulmonale Raumforderung im rechten Unterlappen mit pleuraler Veränderung und osteolytischen Läsionen im BWK festgestellt. Bei nicht wegweisender konventioneller Diagnostik stellten wir die Indikation zur Thorakoskopie, die zügig Klarheit schaffte.

Ergebnis

Es lag ein tuberkulöses Pleuraempyem infolge einer intrapleural ausgebrochenen Spondylodiszitis des BWKs vor. Die ergänzende Diagnostik erbrachte einen generalisierten Organbefall. Nach chirurgischer Sanierung des Pleuraempyems wurden die antituberkulöse Therapie unverzüglich eingeleitet und eine schnelle Besserung des klinischen Zustandes innerhalb von wenigen Tagen erreicht.

Schlussfolgerung

Dieser Fallbericht schärft erneut das Bewusstsein für die altbekannte Krankheit Tuberkulose und hebt die Thoraxchirurgie als wichtigsten Bestandteil der Diagnostik und Therapie der Lungentuberkulose hervor.

Publication History

Article published online:
06 September 2021