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DOI: 10.1055/s-0041-1733384
V-145 Segmentresektion zur Behandlung von Zweit- oder Rezidivtumoren. Eine unterschätzte Indikation. Erfahrungen mit 34 Fällen
Hintergrund
Die anatomische Segmentresektion wird zunehmend zur Behandlung des T1a-T1b NSCLC eingesetzt. Die zweite Indikation der limitierten Resektion bei funktioneller Einschränkung bezieht sich ebenfalls auf die Behandlung des Primärtumors. Über anatomische Segmentresektion zur Behandlung von Zweit- oder Rezidivtumoren bei bereits reduzierter Lungenkapazität ist bisher wenig bekannt.
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Material und Methode
Aus unserer prospektiven OP-Erfassung wurden 34 Patienten mit Segmentresektion nach vorausgegangener Behandlung eines Lungentumors (27 kontralateral, 4 bilateral, 3 ipsilateral) identifiziert und hinsichtlich Indikation, Funktion, Komorbidität, Eingriff und Verlauf ausgewertet.
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Ergebnis
34 Patienten (m/w=20/14) mit einem Lungenkarzinom (Adeno 24, PECA 8, LCNEC 1, SCLC 1) im medianen Alter von 69,3 Jahren (53,2-80,1) hatten eine mediane FEV1 von 77,0% (25,0-136,0) und eine DLCO von 48% (22,0-106). Von 34 Patienten waren 32 (94,1%) Raucher/Ex-Raucher und 26 (76,5%) hatten funktionell relevante Komorbiditäten, vor allem pulmonale 16 (47%). Die Tumorvorbehandlung bestand in einer Lobektomie, Segmentresektion, oder stereotaktischer Radiotherapie in 25 (73,5%), 5 (14,7%) und 4 Fällen. Diese waren kontralateral, bilateral oder ipsilateral in 27(79,4%), 4 und 3 Fällen erfolgt. Aktuell wurden 22 (64,7%) minimalinvasiv reseziert, am häufigsten als Einzelsegment (19; 55,9%), Bisegment (9; 26,5%) oder Trisegmentresektion (4; 11,8%). Die Komplikationsrate war mit 12/34 (35,3%) deutlich erhöht, davon hatten 7 (20,6%) eine Pneumonie, HRS, Delir oder eine Kombination davon und 5 (14,7%) eine prolongierte Parenchymfistel mit Notwendigkeit für eine Pleurodesemaßnahme. 2 (5,9%) Patienten verstarben im Krankenhaus, beide mit Pneumonie und HRS bei multiplen Vorerkrankungen.
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Schlussfolgerung
Die kleine Fallserie könnte einen ersten Hinweis darauf geben, dass auch limitierte Resektionen nach vorausgegangener Behandlung von Lungenkarzinomen mit erhöhten perioperativen kardio-pulmonalen Risiken verbunden sind und einer strengen Indikationsstellung oder einer besonders intensiven perioperativen Betreuung bedürfen.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
06. September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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Germany