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DOI: 10.1055/s-0041-1733359
P-113 Fusobacterium necrophorum – das etwas andere Pleuraempyem im Rahmen eines Lemierre Syndroms
Hintergrund
Wir präsentieren den Fall einer hoch septischen 17-jährigen Patientin mit Lungenabszessen und einem linksseitigen Pleuraempyem. Mikrobiologisch konnte im Pleurasekret Fusobacterium necrophorum nachgewiesen werden. Die Patientin wurde initial offen dekortiziert. Insgesamt wurde die Patientin dreimalig Re-thorakotomiert und erneut dekortiziert. Die Wunde ist sekundär über einen VAC-Verband verschlossen worden.
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Material und Methode
Fallpräsentation
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Ergebnis
Pleuraempyeme mit Nachweis eines Fusobacterium necrophorum treten häufig als post-Angina Phänomene im Rahmen eines Lemierre-Syndroms auf. Dabei kommt es a.e. nach Tonsillitis oder dentalen Infektionen zu einer septischen Thrombose der V. jugularis interna mit anschließender septischer Streuung. Auch unsere Patientin beschrieb rückblickend Halsschmerzen und eine linksseitige Armschwellung. CT-morphologisch zeigten sich pulmonale Embolien und Kavernen, sodass wir von einem Lumierre Syndrom ausgehen. Insgesamt werden in der Literatur einige hundert Fälle eines Lemierre Syndroms beschrieben. In 92% der Fälle kommt es in diesem Rahmen zu pleuropulmonalen septischen Embolien. In unserer Klinik wurden in den letzten 5 Jahren 1150 Patienten mit einem Pleuraempyem operativ versorgt. In keinem anderen Fall erfolgten 4 Thorakotomien zur endgültigen Sanierung des Pleuraempyems.
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Schlussfolgerung
Aufgrund der Schwere der Erkrankung und erheblichem Mortalität (5–7%) wollen wir mit dieser Fallpräsentation für Pleuraemypeme mit Anaerobiern sensibilisieren, die eine interdisziplinäre Behandlung mit Intensivmedizinern, Mikrobiologen und Thoraxchirurgen bedürfen.
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Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
06. September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany