Rofo 2021; 193(S 02): S83
DOI: 10.1055/s-0041-1732535
Vorträge GPR 2021

2D-Shear-Wave-Elastographie zur Diagnose und Verlaufsbeurteilung einer Lebervenenstenose nach Lebertransplantation

Sophie-Charlotte Alt, Harald Ittrich, Peter Bannas, Julius Matthias Weinrich, Julian Jürgens, Nina Raabe, Kersten Peldschus, Rieke Meister, Gerhard Adam, Jochen Herrmann
 
 

    Einleitung und Ziel: Die 2D-Shear-Wave-Elastographie (2D SWE) ist ein etabliertes, nicht invasives Verfahren zur Beurteilung der Leberfestigkeit. Das Ziel dieser Studie ist die quantitative Beschreibung von 2D-SWE der Leber bei Kindern mit nachgewiesener Lebervenenstenose (LVS) vor und nach der Intervention.

    Methode: Im Zeitraum September 2015 bis Mai 2021 wurde alle Fälle mit LTX und angiographisch nachgewiesener Lebervenenstenose retrospektiv erfasst. Es wurden insgesamt acht Fälle bei vier Patienten mit LVS detektiert (Alter bei Intervention 10,6 ± 4,9 Jahre, Range 2,5 – 19,0 Jahre). Ein Kind erhielt insgesamt fünf Interventionen bei Restenosierung. Die hepatischen 2D-SWE-Werte wurden mit einem Konvexschallkopf 1 – 5 Mhz, bei nicht ausreichend valider Messung mit einem Linearschallkopf 2 – 9 Mhz erhoben (GE Logiq 9, GE Medical Systems, Milwaukee, WI, USA). Die median liver stiffness wurde auf der Basis von 12 Einzelmessungen vor und im Verlauf nach Intervention bestimmt.

    Ergebnis: Alle Fälle mit LVS wiesen in der Angiographie einen erhöhten Druckgradienten über der Lebervenenanastomose auf, der mittels Angioplastie oder Stentimplantation erfolgreich gesenkt wurde (15,6 ± 2,72 mmHg auf 2,6 ± 2,39 mmHg). Vor der Intervention zeigten sich erhöhte 2D-SWE Werte (median liver stiffness, 19,2 ± 5,7 kPa). Die Kontrollen im Intervall bis zwei Wochen (Mittel 4 ± 5,2 Tag) und > 2 Wochen bis drei Monate (Mittel 53 ± 22 Tag) nach Intervention ergaben einen signifikanten Rückgang der Elastographiewerte (11,3 ± 4,3 kPa bzw. 10,7 ± 3,3 kPa; jeweils p < 0,01).

    Schlussfolgerung: Patienten mit relevanter LVS nach LTX sind durch erhöhte 2D-SWE Werte der Leber charakterisiert. Die ultraschallbasierte Elastographiemessung eignet sich als ergänzendes diagnostisches Verfahren, um venöse Ablussstörungen zu identifizieren und im Verlauf nach Intervention zu monitoren.

    s.alt@uke.de


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    19. August 2021

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