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DOI: 10.1055/s-0041-1732533
Diagnostischer Mehrwert abdomineller Verlaufs-Ultraschalluntersuchungen pädiatrischer Polytraumapatienten mit initial unauffälliger Computertomographie
Einleitung und Ziel: Während die Computertomographie (CT) als Referenzstandard für pädiatrische Polytraumapatienten gilt, wird auch bei initial unauffälligem abdominellen CT-Befund eine Ultraschall (US) Verlaufskontrolle (VK) durchgeführt. Der diagnostische Mehrwert dieser US-VK bei initial unauffälligem abdominellen CT-Befund ist bislang unklar. Ziel dieser Studie ist daher die Evaluation des klinischen Mehrwertes der US-VK von pädiatrischen Polytraumapatienten mit initial unauffälligem abdominellen CT-Befund.
Methode: Retrospektiv wurden alle pädiatrischen Patienten erfasst, die eine CT zur Abklärung eines Polytraumas im Zeitraum zwischen Februar 2009 und Mai 2019 erhielten. Für die abschließende Analyse wurden nur Patienten eingeschlossen, die eine unauffällige abdominelle CT-Untersuchung und eine US-VK erhielten. Als Referenzstandard für die finale Diagnosestellung dienten die gesammelten klinischen Informationen aus dem digitalen Krankenhaus-Informationssystem sowie weitergehende bildgebende Untersuchungen im Verlauf.
Ergebnis: 217 pädiatrische Polytraumapatienten (98 Mädchen; Alter 9,7 ± 4,8 Jahre) wurden in dem o. g. Zeitraum mittels abdomineller CT untersucht. 128 (59%) hiervon hatten keine eindeutigen Verletzungen in der CT und erhielten eine US-VK (59 Mädchen; Alter 8,8 ± 4,6 Jahre) binnen 1,4 ± 0,9 Tagen. Diese US-VK wies bei 34/128 Patienten (27%) geringe Mengen freier intraabdomineller Flüssigkeit nach, welche sich bei 29/34 der Patienten (85%) im kleinen Becken und bei den übrigen Patienten im Koller und/oder Morison Pouch befand. Der Nachweis freier Flüssigkeit hatte keinen Einfluss auf die weitere klinische Versorgung der Patienten und es zeigten sich sonographisch keine weiteren Verletzungen der parenchymatösen Abdominalorgane.
Schlussfolgerung: Die US-VK erbrachte bei pädiatrischen Polytraumapatienten mit initial unauffälligen abdominellen CT-Befund keinen klinisch relevanten Mehrwert. Entsprechend sollte sie in diesem Kollektiv nicht routinemäßig erfolgen, aber kann jederzeit bei unklaren CT und/oder auffälligen klinischen/laborchemischen Befunden als weit verfügbare, nicht-invasive und strahlungsfreie Bildgebungsmethode ergänzend genutzt werden.
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Publication History
Article published online:
19 August 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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