Rofo 2021; 193(S 02): S78
DOI: 10.1055/s-0041-1732520
Vorträge GPR 2021

Lungen-MRT mit Breathhold Spiral UTE VIBE und Selfgated Spiral UTE VIBE bei pädiatrischen Patienten als Alternative zur Rö-Thoraxaufnahme

Rebecca Marie Anders, Daniel Gräfe, Ina Sorge, Christian Roth, Franz Wolfgang Hirsch
 
 

    Einleitung und Ziel: In der pädiatrischen Radiologie ist die MRT des Thorax eine etablierte, aber insgesamt zeitaufwändige Untersuchungsform. Die relativ neuen, schnellen UTE-Sequenzen erscheinen als eine mögliche Alternative zur Röntgenuntersuchung des Thorax, insbesondere bei chronisch kranken Kindern, um eine kumulierte Strahlenbelastung zu vermeiden. Wir überprüften die Vergleichbarkeit von Röntgen-Thorax und atemangehaltenen UTE-Sequenzen.

    Methode: Wir untersuchten 54 Patienten im Alter von 5 bis 17 Jahren. Alle eingeschlossenen Patienten erhielten eine Röntgenaufnahme des Thorax sowie eine MRT-Untersuchung bestehend aus vier atemangehaltenen Spiral-UTE-VIBE (Zeitdauer zwischen 15 und 20 Sekunden) und einer Selfgated Spiral-UTE-VIBE in freier Atmung. Ausgewertet wurde das Vorliegen eines Befundes und gegebenenfalls zusätzlicher, extrathorakaler Nebenbefunde sowie die Übereinstimmung der Untersuchungen. Zudem erhielten alle Patienten/Sorgeberechtigten einen Fragebogen zur Untersuchungsakzeptanz.

    Ergebnis: In 16 der 54 Röntgenaufnahmen des Thorax ließ sich eine eindeutige Pathologie abgrenzen (44%). Darüber hinaus gab es fünf klinisch signifikante Befunde, welche sich im MRT visualisieren ließen, jedoch der Röntgenuntersuchung entgingen (dabei handelte es sich um pneumonische Infiltrate, Veränderungen im Rahmen einer Mukoviszidose und vergrößerte, mediastinale Lymphknoten). Zudem ergaben sich extrathorakale Nebenbefunde, die in der Röntgenuntersuchung nicht beurteilt werden konnten. Die Akzeptanz der MRT-Untersuchung war von Seiten der untersuchten Kinder und der Sorgeberechtigten insgesamt sehr gut, einzig die Untersuchungsdauer wurde von einzelnen Personen als zu lang empfunden. Das MRT wurde im Median nicht als belastende Situation eingestuft und wurde gegenüber einer Röntgenuntersuchung sogar präferiert.

    Schlussfolgerung: Die in dieser Studie evaluierten schnellen, atemangehaltenen UTE Sequenzen sind in ihrer Wertigkeit einer Röntgenaufnahme des Thorax gleichzusetzen bzw. übertreffen diese in der Detektion relevanter Pathologien und Nebenbefunde. Aufgrund der kurzen Untersuchungszeit wird zudem die Untersuchungsdauer im Vergleich zu einer Röntgenuntersuchung nur geringfügig verlängert. Bei Verfügbarkeit und niedrigschwelligem Zugang kann die atemangehaltene UTE als Ersatz für das Thorax-Röntgen eingesetzt werden. Mit nur geringem zeitlichen Aufwand können diagnostische Ergebnisse ohne den wiederholten Einsatz ionisierender Strahlung erzielt werden.

    rebecca.anders@medizin.uni-leipzig.de


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    Publication History

    Article published online:
    19 August 2021

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