Rofo 2021; 193(S 02): S77
DOI: 10.1055/s-0041-1732518
Vorträge GPR 2021

Pilotstudie zu Machbarkeit und Akzeptanz abdomineller MRT Patienten mit Cystischer Fibrose

Theresa Marie Oberreuther, Katja Glutig, Michael Lorenz, Martin Krämer, Hans-Joachim Mentzel
 
 

    Einleitung und Ziel: Bislang spielt bei Patienten mit Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) die abdominelle MRT aufgrund der langen Akquisitionszeiten und unzureichender Atemanhaltemöglichkeit keine Rolle in der Diagnostik. Im Rahmen einer Pilotstudie soll die Machbarkeit und Akzeptanz der abdominellen MRT mit modernen Sequenzen bei Patienten mit CF untersucht werden.

    Methode: In die prospektive MRT-Studie bei 1,5 T (Aera) wurden 16 CF-Patienten (7 m, 9 w; Alter 12 – 41 Jahre) eingeschlossen. Das Protokoll bestand aus 3 – 5 mm dicker axialer 4-Phasen-DIXON, T2w HASTE und RAVE sowie DWI mit und ohne SMS-Technik (b 800 s/mm²). Zur quantitativen Analyse wurde SNR bestimmt. Die qualitative Analyse erfolgte mit Likert-Skala (1 – 5) durch zwei Kinderradiologen. Die Akzeptanzprüfung wurde mit Fragebogen durchgeführt.

    Ergebnis: Die RAVE-T2-Sequenz wies bei den Organen Leber, Niere, Milz und Muskulatur signifikant höhere SNR-Werte auf als die T2-HASTE. Qualitativ zeigte die RAVE-T2 signifikant weniger Atemartefakte und eine bessere Bildqualität (p < 0,05). Die DIXON war der RAVE quantitativ überlegen, qualitativ war die RAVE bei Qualität der Pankreasdifferenzierung und der Fettsättigung überlegen (p < 0,02). Für die DWI gab es keine quantitativen Unterschiede i. A. von SMS. Die Bildqualität und die Abgrenzbarkeit der mesenterialen Lymphknoten war mit SMS-Technik besser bewertet. Die Messzeit der DWI mit SMS war um 49% kürzer als die Standardsequenz. Pankreas und mesenteriales Fettgewebe waren in der quantitativen Analyse ohne signifikanten Unterschied. Die mittels Fragebogen ermittelte Akzeptanz ist insgesamt als hoch einzustufen (Median: 4 – 4,5; Mittelwert: 3,31 – 4,31).

    Schlussfolgerung: Im Ergebnis der Pilotstudie kann die abdominelle MRT als ein von CF-Patienten allgemein gut akzeptiertes Untersuchungsverfahren als machbar eingestuft werden. Aufgrund der qualitativen Überlegenheit sollte die RAVE-Sequenz als Sequenz mit atemunabhängiger Bildakquisition bei CF-Patienten bevorzugt werden. Im T2-Kontrast war die RAVE der Standardsequenz quantitativ überlegen. Die DWI mit SMS ist im quantitativen Vergleich der Standardsequenz gleichwertig, qualitativ überlegen und hat eine kürzere Messzeit.

    theresa.oberreuther@t-online.de


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    Publication History

    Article published online:
    19 August 2021

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