Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(03): 211-212
DOI: 10.1055/s-0039-1688619
Vorträge
Experimentelle Pathologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Funktionelle Charakterisierung von 2 Pseudorabiesvirus-Proteinen während der neuronalen Invasion in der Maus

J Sehl
1   Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit
2   Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
JE Hölper
2   Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
BG Klupp
2   Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
,
JP Teifke
1   Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit
,
TC Mettenleiter
2   Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie, Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald-Insel Riems
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 June 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Das Pseudorabiesvirus (PrV) ist ein neurotropes Alphaherpesvirus. Während Schweine eine Infektion überleben können, entwickeln alle anderen empfänglichen Tierarten starken Juckreiz und sterben meist innerhalb kürzester Zeit.

    Material und Methoden:

    Mäuse wurden mit PrV-Kaplan (Wildtyp) sowie mit PrV-Mutanten ΔUL21, US3Δkin und ΔUL21/US3Δkin intranasal inokuliert. Krankheitsverlauf, mittlere Überlebenszeit (MTD), Virusausbreitung und histopathologische Befunde wurden in einer Kinetikstudie bestimmt.

    Befunde:

    Wildtyp-infizierte Tiere zeigten nach spätestens 60 Stunden post infectionem (hpi) pseudorabiesspezifische Symptome und wurden euthanasiert. PrV-Antigen war zu diesem Zeitpunkt in Neuronen 1. und 2. Ordnung nachweisbar. Während die Infektion mit US3Δkin wildtypähnlich und mit ΔUL21 geringfügig attenuiert (MTD: 110 hpi) verlief, überlebten fast alle ΔUL21/US3Δkin-infizierten Mäuse. Trotz hochgradiger lymphohistiozytärer Meningoenzephalitis mit teilweise immunhistologisch nachweisbarem PrV-Antigen im Großhirn (u.a. Neurone 3. Ordnung) waren die Krankheitsanzeichen bei diesen Tieren vorwiegend mild ausgeprägt.

    Schlussfolgerung:

    Basierend auf diesen Ergebnissen vermuten wir, dass das Tegumentprotein pUL21 und die Proteinkinase pUS3 in vivo synergistisch wirken.


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