Tierarztl Prax Ausg G Grosstiere Nutztiere 2019; 47(03): 199
DOI: 10.1055/s-0039-1688583
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Großtiere
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung ausgewählter, bei Hauswiederkäuern bedeutender Giftpflanzen und deren Nachweis im Vormageninhalt durch morphologische und molekularbiologische Methoden

M Schlenk
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen
,
D Schleinitz
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen
,
H Puchta
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen
,
T Neuss
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen
,
M Sommer
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen
,
S Clemens
2   Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie der Universität Bayreuth
,
M Müller
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Erlangen
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
18 June 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Der Nachweis von Giftpflanzen im Vormageninhalt von Wiederkäuern wird u.a. durch den hohen Zerkleinerungsgrad erschwert; zudem fehlen häufig Kenntnisse der Pflanzenanatomie. Ziel der Arbeit war es, morphologische Merkmale zur einfachen Identifizierung ausgewählter Giftpflanzen im Vormageninhalt von Hauswiederkäuern zusammenzustellen.

    Material und Methoden:

    Die makroskopischen und stereomikroskopischen Besonderheiten von Eiben-, Oleander-, Rhododendron- und Kreuzkrautblättern wurden beschrieben und denen morphologisch ähnlicher Pflanzen gegenübergestellt, histologische Merkmale anhand Etzold- und Toluidinblau-gefärbter Schnitte herausgearbeitet. In Annäherung an In-vivo-Verhältnisse wurden die gesammelten Giftpflanzen zuvor auch zerkleinert und in Panseninhalten von Rind, Schaf und Ziege bei 37 °C inkubiert.

    Befunde:

    Die Blätter von Oleander und Eibe konnten auch nach der Inkubation morphologisch identifiziert und von den Blättern ausgewählter ähnlicher Pflanzen (Olivenbaum, Eukalyptus bzw. Fichte, Tanne) abgegrenzt werden. Rhododendron zeigte eine morphologische Variabilität, ließ sich aber vom ähnlichen Kirschlorbeer unterscheiden. Kreuzkraut war nach der Zerkleinerung nicht mehr auffindbar und konnte nur molekularbiologisch nachgewiesen werden.

    Schlussfolgerung:

    Oleander und Eibe können anhand einfacher morphologischer Merkmale sicher im Panseninhalt identifiziert werden.


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