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DOI: 10.1055/s-0039-1688129
Digitale Diabetologie – Eine quantitative Analyse diabetesspezifischer mHealth-Apps
Publication History
Publication Date:
07 May 2019 (online)
Fragestellung:
Weltweit liegt der Smartphone-Nutzer-Anteil derzeit bei ca. 2.71Milliarden (ca. 35%). Wir analysieren seit vielen Jahren die Entwicklung, Funktionen und Anwendungen von mHealth-Apps für Diabetes-Patienten. Im Jahr 2019 stellt sich die Frage: Welche patientenrelevante Rolle haben diese diabetes-spezifischen mHealth-Apps zwischenzeitlich eingenommen?
Methodik:
Insgesamt wurden 250 mHealth-Apps in „Google Play“ und 196 Apps im „Apple App Store“ analysiert. Diese wurden quantitativ im Vergleich zu ausgewählten Vorjahren ausgewertet (z.B. Installationszahlen, Bewertungen) sowie die Beschreibungen anhand von Schlüsselbegriffen nach entsprechender App-Funktionen und spezifischen Diabetestypen klassifiziert.
Ergebnisse:
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Die Zahl der mHealth-App-Installationen zeigt ein stetiges Wachstum und liegt aktuell bei 46,3Mio. (im Vergleich: 2015: 12,8Mio., 2018: 22,0Mio.).
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Die häufigste Funktion ist „Tracking“ mit 95,0% der Installationen (Google, 2015: 70,1%), gefolgt von Ernährungsinformationen mit 60,7% (Google, 2015: 16,5%) und Kalkulatoren auf Platz 3 mit 55,4% (Google, 2015: 13,4%).
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Soziale Funktionen haben nach wie vor geringere Bedeutung mit 30,0% (Google) und 8,1% (Apple) der Installationen, gleiches gilt für die Unterstützung von Geräten/Accessoires mit 21,7% (Google) und 9,2% (Apple).
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Die Zahl der kostenpflichtigen Apps sinkt auf aktuell 6,8% der Apps (Google, 2015: 23,6%, 2018: 15,5%). Dafür enthalten heute 56% der Google-Apps Werbung und 25,2% Shopping-Funktionen.
Schlussfolgerungen:
Die Zahl der diabetes-spezifischen mHealth-App-Nutzer hat sich seit dem Jahr 2015 etwa vervierfacht. Gemessen an ca. 425Mio. Diabetikern weltweit ist der Anteil an Nutzern einer diabetes-spezifischen mHealth-App weltweit mit ca. 11% immer noch gering.
Die Hauptfunktion der mHealth-Apps liegt in der Nutzung als „elektronisches Diabetes-Tagebuch“. Im Zuge der Digitalisierung wird eine weitere Integration in der medizinischen Versorgung erwartet.
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