CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S98
DOI: 10.1055/s-0039-1686179
Abstracts
Otologie

Charakterisierung und Bewertung von deutschsprachigen Patienteninformationen im Internet zu Morbus Menière

F Ihler
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, München
,
BG Weiß
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinikum der Universität München, LMU München, München
,
M Canis
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinikum der Universität München, LMU München, München
,
JL Spiegel
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinikum der Universität München, LMU München, München
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Die Diagnose und Behandlung von Morbus Menière ist komplex und der Informationsbedarf betroffener Menschen hoch. Durch die Digitalisierung hat sich das Internet zu einer wesentlichen Informationsquelle für Patienten entwickelt. Ziel dieser Untersuchung ist die Analyse der Ergebnisse einer Internetrecherche zum Thema Morbus Menière.

    Methoden:

    Deutschsprachige Volltextsuche mit dem Begriff „morbus meniere“ in der Suchmaschine Google. Kategorisierung, Lesbarkeitsstatistik und Flesh reading ease score (FRES; 0 = schwer, 100 = leicht lesbar). Einhaltung empfohlener Standards anhand eines Health On The Net (HON-) Zertifikats. Strukturierte Bewertung mit DISCERN-Fragebogen (1 = niedrige, 5 = hohe Qualität) getrennt durch zwei Untersucher. Identifikation von Falschinformationen.

    Ergebnisse:

    Im Durchschnitt war die Länge der ersten 30 Treffer 1332,8 ± 1214,1 Wörter, der FRES 26,9 ± 15,3, das mittlere DISCERN-Ergebnis 2,5 ± 0,9. 3 Seiten (10,0%) hatten ein HON-Zertifikat, 6 (20,0%) zeigten Falschinformationen. 14 Seiten (46,7%) stammten von elektronischen Medien, 7 (23,3%) von Medizinprodukteunternehmen, 6 (20,0%) von Ärzten oder Krankenhäusern, 2 (6,7%) von Selbsthilfegruppen, 1 (3,3%) war ein wissenschaftlicher Fachartikel. Informationen von Ärzten oder Krankenhäusern erschienen erst ab der 12. Stelle der Ergebnisliste. Elektronische Medien wiesen einen hohen Anteil an Falschinformationen (3/14; 21,4%) und eine niedrigen FRES von 21,4 ± 17,9 auf.

    Schlussfolgerungen:

    Elektronische Medien dominieren unter im Internet verfügbaren Informationsquellen, zeigen jedoch teilweise deutliche Mängel. Medizinische Leistungserbringer sind demgegenüber unterrepräsentiert. Ärzte und Fachgesellschaften sind gefordert, hochwertige Patienteninformationen auch über das Internet bereitzustellen.


    #
    Prof. Dr. Friedrich Ihler
    Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
    Klinikum der Universität München, LMU München, Marchioninistraße 15, 81377
    München

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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