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DOI: 10.1055/s-0039-1678149
EPRA-RCT: Effektivität pneumologischer Rehabilitation bei Asthma
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
Hintergrund Trotz guter medikamentöser Therapieoptionen erreichen auch in Deutschland fast 50% der Asthmatiker keine Asthmakontrolle (AC). Daher werden Asthmatiker häufig in pneumologische Rehabilitations(PR)-Programme eingeschlossen, wenngleich die Evidenz im Vergleich zur PR bei COPD geringer ist.
Methode RCT mit Wartegruppendesign: 6/2015 bis 8/2017 wurden 412 Patienten mit nicht kontrolliertem Asthma (∅ Alter 51,1 ± 8,8 J, 42,5% Frauen) nach Antragsbewilligung (T0) randomisiert entweder der Interventionsgruppe (IG, n = 202) oder der Kontrollgruppe (KG, n = 210) zugeteilt. Die IG erhielt nach einem Monat (T1) eine stationäre PR (Reha-Ende=T2), die KG erst nach 5 Monaten (T3). S. [Abb. 1].
Asthmakontrolle (primärer Outcomeparameter) wurde mittels Asthma Control Test (ACT), Lebensqualität (LQ) mittels Asthma Quality of Life Questionnaire (AQLQ) erfasst. Die Auswertung erfolgte nach dem Intention-to-treat-Prinzip (ITT) mittels Kovarianzanalysen (Einbezug der jeweiligen Baselinewerte). Es werden adjustierte Mittelwertsunterschiede und Cohenʼs d berichtet.
Ergebnisse Zu T2 und T3 zeigen sich bzgl. AC und LQ signifikante und klinisch relevante Effekte zugunsten der IG (s. [Abb. 2] und [3]). So wiesen zu T2 bzw. T3 78,4% bzw. 71,8% der Pat. der IG ein kontrolliertes Asthma auf (ACT ≥ 20), in der KG nur 23% bzw. 20%. 70,6% der Pat. der IG erreichten eine Verbesserung des AQLQ-Scores ≥ 1 Pkt. (minimal important difference = 0.5 Pkt.) verglichen mit 20,7% der KG.
Diskussion EPRA ist u. W. die weltweit erste RCT, die die Effektivität der PR bzgl. AC bei Patienten mit fehlender AC gegenüber „usual care (UC)“ vergleicht. Damit kann erstmals, insbesondere auch unter den Rahmenbedingungen in Deutschland, randomisiert und prospektiv belegt werden, dass eine 3-wöchigte stationäre PR im Vergleich zu „UC“ bei Rehabilitanden mit nicht kontrolliertem Asthma zu einer statistisch signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung der AC und der LQ führt. Dabei muss betont werden, dass „UC“ in dieser Patientengruppe überdurchschnittlich intensiv war, u. a. konsultierten 75% der Studienteilnehmer im Vierteljahr vor Randomisierung mindestens einmal (∅ 1,8-mal) einen Pneumologen.
Die Studie wurde von der DRV Bayern Süd gefördert.
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