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DOI: 10.1055/s-0038-1669255
Entwicklung eines Grundmodells für eine Theorie der palliativen Pflege
Publication History
Publication Date:
20 August 2018 (online)
Hintergrund:
Palliativpflege steht vor der Frage wie sie das vielfältige implizite Wissen explizit machen und zur Evidenzbasierung palliativpflegerischen Handels gelangen kann. Voraussetzung ist begriffliche Fassung dessen was den Kern professioneller Palliativpflege ausmacht. Erste Grundlagen wurden durch die konsensuale Entwicklung des Pflegeleitbildes und der S1-Leitlinien zu zentralen Phänomen der Palliativpflege durch die Sektion Pflege der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin erarbeitet. Diese reichen für die theoretische und empirische Fundierung palliativer Pflege nicht aus. Um Herausforderungen wissensgestützt und forschungsorientiert angehen zu können, wird ein eigenständiges professionelles Profil und eine einheitliche Fachsprache benötigt.
Methodik:
Vorgeschaltete Literaturanalyse von Pflegetheorien und Konzeptentwicklungen in Palliative Care.
Durchführung zweier Workshops mit Experten aus dem Kreis der Mitglieder der Sektion (n = 24). Metaplan/Kartenabfrage, thematische Clusterung, World Café, Diskussion im Plenum, abschließende Konsensfindung.
Bisherige Ergebnisse:
In der Literatur wurden 5 Konzepte identifiziert und in den Expertenworkshops zur Diskussion gestellt. Neben Metaparadigmen der Pflege kristallisierten sich im Expertendiskurs 4 Konzepte als grundlegend heraus: Care Ethik, Leiblichkeit, Verstehende Pflegediagnostik und Evidence-based Nursing, die sich im Ansatz im Hospiz- und Palliativgesetz, Pflegeberufegesetz und Sozialgesetzbuch XI zugrundeliegendem Pflegebegriff widerspiegeln und eine hohe Kongruenz zu den EAPC definierten interdisziplinären Kernkompetenzen aufweisen.
Schlussfolgerungen:
Im Konsens konnten durch die Expertengruppe zentrale Dimensionen für die Grundlegung theoretischer Konzeptualisierung der Palliativpflege erarbeitet werden, deren empirische Fundierung auf der Basis von Studien zur palliativen Handlungspraxis anzustreben ist. Erforderlich ist ein weitergehender Diskurs von Praxis, Pädagogik, Forschung und Wissenschaft.
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