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DOI: 10.1055/s-0038-1668706
Mutationen im CD55 Gen als Ursache für rezidivierende intestinale Stenosen und intestinale Lymphangiektasien: Das CHAPLE-Syndrom als neue gastroenterologische Krankheitsentität
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Bei einer 32-jährigen deutschen Patientin besteht seit der Kindheit eine schwere intestinale Lymphangiektasie mit enteralem Eiweißverlustsyndrom unklarer Genese. Der Krankheitsverlauf ist vor allem gezeichnet durch rezidivierend auftretenden entzündlichen Stenosen des Dünndarms, die bislang fünf Darmresektionen erforderlich machten und deren Ätiologie histologisch unklar ist.
Ziele:
Zur weiteren Abklärung wurde die Patientin in Kooperation mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für seltene Erkrankungen in Wien auf das Vorliegen des neu beschriebenen CHAPLE-Syndroms getestet, welches durch Mutationen im CD55 Gen gekennzeichnet ist und bislang bei 11 Patienten weltweit beschrieben wurde. CD55 gehört zu den zahlreichen Faktoren einer komplexen Proteinkaskade, die das Komplementsystem regulieren und als Teil des angeborenen Immunsystems Mikroorganismen und Zellen abwehren. Die neu beschriebenen Mutationen führen zu einem Funktionsverlust des CD55-Proteins und einer überschießenden Aktivierung des Komplementsystems, zur Oberflächenverankerung von Komplement und zur Bildung von löslichem C5a.
Methodik:
Durchgeführt wurde eine FACS-Analyse der CD55 Expression sowie eine Sequenzierung des CD55 Gens mittels Sanger-Methode.
Ergebnis:
Bei der Patientin zeigte sich in der FACS-Analyse im Vergleich zu einem gesunden Kontrollblut keine CD55 Expression. Die Sequenzierung des CD55 Gens ergab eine Insertion mit der daraus resultierenden neuen Variante c.822_823insAA, p.E275Kfs*15.
Schlussfolgerung:
Erstmals wurde bei einer deutschen Patientin ein CHAPLE-Syndrom mit einer bislang unbekannten CD55 Genmutation nachgewiesen, die durch eine fehlende CD55 Expression zu einem Symptomenkomplex aus rezidivierenden intestinalen Stenosen, enteralem Eiweißverlustsyndrom und intestinaler Lymphangiektasie führt.
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