Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S99
DOI: 10.1055/s-0038-1668388
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz der Hyperthermen Intrathorakalen Chemotherapie (HITOC9 für Sarkome mit pleuraler Sarkomatose)

V Kösek
1   Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster
,
B Redwan
1   Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster
,
S Rodionycheva
1   Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster
,
N Matera
1   Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster
,
K Nikolova
1   Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster
,
K Wiebe
1   Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Münster
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die Prognose von pleural metastasierten Sarkomen ist äußert ungünstig. Eine Dekortkation und Pleurektomie mit anschließender hyperthermer intrathorakaler Chemotherapie (HITOC) hat sich bei Patienten mit Pleuramesotheliom als adjuvante Behandlung etabliert. Die Durchführbarkeit und der Nutzen der Methode für Sarkome sind unklar.

    Material und Methode:

    Retrospektiv wurden Patienten, die eine HITOC bei Sarkom erhielten, analysiert. Die HITOC erfolgte jeweils nach einer radikalen Dekortikation und Pleurektomie mit 42 ° über 60 min. Verwendet wurde Cisplatin in einer Dosis von 150 – 175 mg/m2.

    Ergebnisse:

    Seit 2010 wurde bei 9 Sarkom-Patienten (7 männlich) im mittleren Alter von 31 (17 – 51) Jahren eine HITOC durchgeführt. Die Diagnosen lauteten Osteosarkom (n = 5), Ewing-Sarkom (n = 2) und Weichteilsarkom (n = 1). Es handelte sich um solitäre Manifestationen von ausbehandelten Sarkomen. Acht von neun Patienten waren thorakal voroperiert, teilweise mehrfach. Alle HTOC Perfusionen konnten komplikationslos durchgeführt werden, teilweise mit einer nephroprotektiven Therapie.

    Die mittlere Operationsdauer mit HITOC betrug 365 (275 – 503)min. Sieben von 9 Patienten konnten noch im OP extubiert werden. Postoperative Komplikationen traten bei 3 Patienten auf, mit einem verlängerten Weaning (n = 2) und einem prolongierten Luftleck (n = 1). Die durchschnittliche Krankenhausliegedauer betrug 21 (7 – 81) Tage. Die 30-Tages Mortalität lag bei 0%. Im Follow-up von 17 (3 – 48) Monaten waren 3 Patienten nach 4, 5 und 16 Monaten postoperativ verstorben, für einen ausländischen Patienten fehlt das Follow-up. Die anderen 4 Patienten sind nach 15 – 47 Monaten weiterhin am Leben. Ein lokales Rezidiv wurde bei 3 Patienten nach einer durchschnittlichen Zeit von 21 (13 – 45) Monaten beobachtet.

    Schlussfolgerung:

    Eine HITOC ist bei Nachweis einer Sarkomatose der Pleura ein sicher und effektiv anwendbares Verfahren. Für einen Teil der Patienten konnte ein verlängertes Überleben beobachtet werden.


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